Wolkenkratzer

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Irgendwann im hellen, grauen Mondschein werde ich die Wolken kitzeln,
Werde meine Gedanken ihre Kreise ziehen lassen,
Und ihnen zuschauen, wie sie in den tiefblauen Nachthimmel emporsteigen.

Ich werde die Wolken kitzeln,
werde sie kitzeln,
Bis die frischen Ideen in meinen Kopf purzeln,
Bis sie mich glücklich strahlen lassen,
Und die alten, tristen Betonwände verdrängen.

Wie eine Wolkenkratzerspitze wird mein Finger dieses strahlende Rauchgemisch durchdringen,
Wird sich seinen Platz oben suchen,
Und mich mitziehen,
Bis ich meine Beine über der Welt baumeln lasse.

Ich werde die Welt von oben sehen,
Wie sie im warmen Mondlicht so friedlich wirkt,
Werde über die weiten Felder schweben,
Und vielleicht, ganz vielleicht, werde ich dich sehen.

Ich werde dich anschauen,
Werde sehen,
Wie du mit deinen lauten Gedanken die Ruhe nicht mehr bemerkst,
Wie du dir den Kopf zerbrichst,
Und ihn dann hängen lässt.

Vielleicht wirst du grau sein,
Wirst trist wirken, weil du deine Gedanken nicht fliegen lassen kannst,
Weil du dieses dunkle Blau des Himmels nicht mehr spüren wirst,
Weil Dir die Decke auf den Kopf fällt.

Dann werde ich meine Beine nicht mehr baumeln lassen,
Ich werde dir ein paar Sterne vom Himmel pflücken,
Sie in meinen Händen festklammern und mit ihnen zu Dir runter schweben.

Sanft werde ich meine Hände auf deine Schultern legen,
Den ganzen Ballast durch deine alten Träume, deine viel zu verblassten Sterne, ersetzen,
Und Dir etwas ins Ohr flüstern.

Du wirst mich nicht sehen,
Aber ich werde da sein,
Werde auf dich achten hoch von meiner kleinen Wolke aus,
Und Dir helfen,
Damit du mich nicht vergisst,
Weil ich immer bei dir bleiben werde,
Egal was passieren wird.

Poesiealbum Where stories live. Discover now