Kapitel 1

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Während des ersten Aufstieges des dunklen Lords heirateten meine Eltern. Tatsächlich war es keine arrangierte Ehe ( so wie es damals unter den Reinblütern üblich war). Es geschah aus Liebe. Mein Vater war Regulus Black und er verliebte sich unsterblich in Lucinda Malfoy. Kurz nach der Hochzeit wurde meine Mutter schwanger und bald darauf verschwand mein Vater. Die Zeit verging und meine Mutter verlor jede Hoffnung auf ein Wiedersehen. Bald schon tauchten die ersten Gerüchte auf, dass Regulus Black den dunklen Lord verraten hätte und er dafür von ihm gerichtet worden sei. Nachdem auftauchen dieser Gerüchte verstarben unter mysteriösen Umständen meine Großeltern. Das war das Zeichen auf das meine Mutter gewartet hatte. Sie floh und versuchte so mich und sich selbst zu schützen. Mittlerweile war ich schon geboren, aber mein erstes Lebensjahr hatte ich noch lange nicht beendet. 

Es verging nicht mal mehr ein Monat bis die Todesser uns fanden. Sie töteten meine Mutter, aber ließen mich am Leben. Eine Tat, die bis heute noch Rätsel aufwirft. Todesser sind nicht bekannt für ihre Gnade und es ist äußerst unwahrscheinlich, dass sie ein schreiendes Baby einfach so übersehen würden. Vielleicht dachten sie, dass mich keiner finden würde und wollten mich verhungern lassen. Um ihre Seelen nicht mit der Schande zu beflecken ein kleines, unschuldiges Kind zu töten. Sie überließen mich also meinem Schicksal. Dem Schicksal einer Waisen. 

Wie es das Schicksal jedoch  wollte, verhungerte ich nicht. Meine Mutter hatte sich in ihrer größten Not und aus Sorge um ihr einziges Kind an den Orden des Phönix gewandt. Informationen gegen Hilfe. Das war der Deal. Auch, wenn der Orden die Informationen nie erhielt, da sie vorher verstarb, hielten sie ihren Teil der Abmachung ein und mein Onkel Sirius beschloss mich großziehen. Wahrscheinlich hatten er und sein bester Freund, James Potter, welcher selber erst vor kurzem einen Sohn bekommen hatte, schon die interessantesten Pläne ausgetüftelt mich und Harry groß zu ziehen. Mit Sicherheit dachten sie, wir würden automatisch genau so gute Freunde werden, wie Sirius Black und James Potter. Nahe liegend, wenn man bedenkt, dass wir zusammen aufgewachsen wären. 

Aber wieder schlug das Schicksal zu. James und Lily Potter wurden von Voldemort ermordet, weil sie ihren Sohn schützen wollten. Sie starben wie meine Mutter und Sirius kam für ein Verbrechen nach Askaban, welches er nie begannen hatte. Verraten von einem Freund.

Ein treuer Freund blieb ihm allerdings noch. Remus Lupin. Nach dem Fall Voldemorts hatte auch er alles verloren. Insgeheim glaubte er immer noch an Sirius Unschuld und er wusste, dass dieser seinen Bruder immer geliebt hatte. Also erbarmte er sich und beschloss mich in seine Obhut zu nehmen und so liebevoll groß zu ziehen, wie Sirius selbst es getan hatte. Wir beide hatten die verloren, die uns und die wir auf der ganzen Welt am Meisten liebten, aber wir hatten noch einander. So war keiner von uns jemals wirklich einsam.

Wieder einmal vergingen die Jahre und ich besuchte endlich die berühmte Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei. Ich wuchs mit den allerbesten Geschichten zu ihr auf und war auch dementsprechend aufgeregt als sie endlich zu meinem Abenteuer wurde. Mein aller größter Wunsch war es nach Gryffindor zu kommen und der sprechende Hut gewährte mir diesen Wunsch. 

Hogwarts war noch viel besser als ich es mir jemals erträumen konnte und auch ohne das gemeinsame Aufwachsen wurden Harry Potter und ich schnell Freunde. 

In meinem fünften Schuljahr allerdings sollte es eine Besonderheit geben. Auf Muggleschulen, so sagte uns Dumbledore, gäbe es manchmal sowas wie ein Auslandsjahr. Da wir allerdings Zauberer sind und dadurch auch über ganz andere Möglichkeiten verfügten, reisten wir nicht beispielsweise nach Frankreich. Nein, wir blieben in England aber durften eine ganz andere Zeit kennenlernen. Eine alte Welt.

Es stand vorher nicht fest, in welchem Jahr wir landen würden, aber Dumbledore versicherte uns, dass unsere Handlungen dort keine gravierenden Auswirkungen auf die Zukunft haben würden. 

Natürlich, wollte jeder an diesem besonderen Projekt teilnehmen. Es wurde ausgelost. Zwei Schüler durften das Abenteuer ihres Lebens bestreiten. Ein Junge und ein Mädchen. Neville und ich. 

Nach einer emotionalen Verabschiedung machten Neville und ich uns also auf den Weg zum Büro des Schulleiters. Mit gepackten Koffern und einem flauen Gefühl im Magen. 

,,Denkst du, dass Dumbledore uns gleich mitteilen wird in welcher Zeit wir landen werden, Tony?'' fragte Neville mich aufgeregt. 

,,Ich weiß es nicht. Du kennst ihn doch. Der Mann ist immer für eine Überraschung gut. Wer weiß, vielleicht weiß er es ja selber nicht.'' sagte ich und grinste Neville an. 

,,Gibt es überhaupt irgendwas was Dumbledore nicht weiß?'' fragte er mich sarkastisch. 

,,Wenn ich mir seinen Bart so ansehe, würde ich sagen, er war schon von Anfang an bei Allem dabei.'' sagte ich ernst. Wir  schauten uns an und lachten beide. 

Grinsend empfing uns der Professor. ,,Da seid ihr ja.''

In seinen Händen hielt er eine goldene Kette, die aussah, wie jene die Hermine im dritten Schuljahr bekommen hatte, um ihren Wissensdurst zu stille. 

,,Seid ihr bereit?'' fragte er zwinkernd. 

,,Aber Professor....''erwiderte Neville etwas entrüstet. ,,Wollen Sie uns denn vorher gar nicht sagen....''

Dumbledore hob die Hand und unterbrach ihn. ,,Mister Longbottom, Sie werden es bald erfahren. Lassen Sie sich nur überraschen. Ich möchte nicht, dass Sie beide voreingenommen in die Situation hineingehen. Doch seien Sie sich einer Sache sicher. Sie können nichts tun, um die Zukunft wirklich zu ändern. Unser aller Schicksal ist schon lange geschrieben und egal, wie sehr man auch dagegen kämpft, es wird immer gewinnen. Außerdem, sollten Sie merken, dass Sie sich gar nicht wohl fühlen, dann können Sie es bei dem Direktor aus Ihrer Zeit ansprechen und er wird sie zurückschicken. Dies ist schließlich der erste Testlauf und in einer anderen Zeit gelten nun mal auch andere Regeln.'' 

Er setzte ein sanftes Lächeln auf. Neville und ich nickten. 

Ich war wahnsinnig aufgeregt. Wir würden die ersten Zauberer überhaupt sein, die ein GANZES Jahr in der Vergangenheit verbringen würde. Dieses Ereignis würde in die Geschichte eingehen. Wir wussten nicht, was auf uns zukommt. Aber ich war bereit. Ich war bereit für dieses Abenteuer, so wie ich es auch immer für jene mit Ron, Hermine und Harry war.

Ich atmete noch einmal tief durch und betrachtete Dumbledore's Büro. Ich versuchte mir alles genau einzuprägen, um zu sehen, ob und was sich alles verändern würde in dem mir noch so bekanntem Raum.

,,Ich bin bereit.'' sagte ich entschlossen und genoss das flaue Gefühl im Magen, welches sich immer anstaute, bevor man sich ins Unbekannte stürzte. 

,,Ja, ich auch.'' sagte Neville. 

Dumbledore legte uns den goldenen Zeitumkehrer um und fing schon an, an ihm zu drehen. Nevilles nervöse Grinsen war das Letzte, was ich noch wahr nahm, bevor alles anfing sich zu drehen und ich mich im Schwindel verlor. 


Zurück in die Vergangenheit (Tom Riddle FF -> Das Remake)Where stories live. Discover now