Alles nur für dich.[1]

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"Er war vollkommen am Ende. Wahrscheinlich genauso schlimm wie du, nur hat sein Körper das alles mitgemacht.", ich wusste nicht, ob ich das hören wollte.
Ich wollte einfach nur bei Akaashi sein, so als sei das alles nicht passiert.
Ich hatte ihm verziehen, all die Wut, die ich verspürt hatte war weg. All die negativen Gefühle waren nicht mehr da.
Kuroo rückte mit dem Stuhl neben mein Bett und sah mich an. 
"Er hat sich auf diese Abmachung eingelassen, weil er dich liebt." 
Das wusste ich, ich wusste, dass er mich liebte. Aber warum tut man das dem Menschen an, den man liebte? Für den man alles auf dieser Welt machen würde?

Kuroo beschloss mir alles zu erzählen, was in der Nacht noch geschehen war:

-Kuroos Sicht-

Ich stand vor dem Krankenhaus, betrachtete meine Hand, die noch immer schmerzte. Ich hatte Akaashi wirklich eine verpasst. 
Er wehrte sich nicht und schlug auch nicht zurück, er hatte mich angesehen, gelächelt und sich bedankt. 
Wieso wusste ich jedoch nicht. Vielleicht dachte er selbst, dass er es verdient hatte.

Ich war schon eine ganze Weile hier und wartete. Ich wollte Bokuto noch einmal sehen, mich vergewissern, dass er soweit in Ordnung war bevor ich nach Hause ging.

Erst als sich die Tür öffnete, blickte ich von meiner Hand wieder auf und sah Akaashi.
Er schluzte heftig, versuchte es jedoch zu unterdrücken. Man sollte ihn so nicht sehen. 
War etwas mit Bokuto? Ging es ihm gut? Schoss es sofort in meine Gedanken.
Er wird doch wohl noch am Leben sein, oder?
Nachdem ich die Gedanken beiseite geschoben hatte, lief ich auf Akaashi zu, der sich an einem Geländer festkrallte und sich Innerlich wahrscheinlich hasste.
"Hey..", sagte ich vorsichtig und legte eine Hand auf seine Schulter. Er zuckte zurück, dachte vielleicht, dass ich ihn wieder schlagen würde.
Seine Augen waren völlig leer, seine Miene ausdruckslos.
Es machte mir Angst, angst, dass Bokuto etwas zugestoßen sei.
"Was ist passiert?", fragte ich ohne zu zögern. Ich hoffte so sehr, dass es ihm irgendwie doch gut ging.
"Wir haben uns gestritten...", murmelte der Schwarzhaarige und mir viel ein Stein vom Herzen. Immerhin war er noch am Leben. 
"Akaashi, was erwartest du auch? Das er aufwacht und alles wieder in Ordung ist?", ich wusste das es sehr hart war, aber es war die Wahrheit. 
Er hatte Bokuto schlimmes angetan und musste die Konsequenzen tragen.
"Ich weiß nicht. Nein.", brachte er stotternd heraus. "Aber wieso..muss ich alleine das tragen? Ich habe das alles nicht gewollt, sie haben mich dazu gebracht-"
"- und du hast zugestimmt", unterbrach ich ihn. Ja, er war vielleicht nicht derjenige, der diese Idee hatte. Dennoch hatte er sich darauf eingelassen und dieses Spiel mitgespielt.
"Aber doch nur, weil ich ihn liebe!", seine Stimme wurde lauter, "Ich wusste nicht, wie ich es ihm sonst beibringen sollte! Ich wusste nicht, wie ich meine Gefühle ausdrücken sollte!"
Er tat mir leid. Er war verzweifelt.
Sachte schlug er sich den Handballen gegen den Kopf und biss die Zähne zusammen. Es quälte ihn.
"Weißt du wie es ist jemanden zu lieben, bei dem du eigentlich keine Chance hast? Weißt du wie es sich anfühlt, wenn diese Gefühle sich in dir aufstauen? Du sie am liebsten aus deiner Seele schreien willst. Weißt du wie es ist sich so lange hinter der Fassade zu verstecken, nur damit er glücklich ist?", immer mehr Tränen kullerten seine Wangen nach unten.
Ja, das wusste ich. 
Ich lehnte mich an das Geländer und sah in den Himmel, mein Atem bildete vor mir eine kleine Wolke. Ich wusste wie es war jemanden zu lieben, der immer in deinem Leben war und dich nie so betrachten würde wie du diesen Menschen.
"Ja.", hauchte ich und sah ihn wieder an. Seine Augenbrauen waren fragend nach oben gezogen. 
"Ich weiß wie sich so etwas anfühlt. Ich weiß wie leer du dich in einem Moment fühlen kannst und im anderen überfluten dich diese Gefühle und du ertrinkst darin."
Er schluckte und blickte auf den Boden: "Tut mir leid. Ich wusste nicht-"
"Schon in Ordnung", leicht lächelte ich, " Niemand weiß davon."

Es herrschte einen Moment lang Stille, bis er wieder aufsah und sagte: "Dann weißt du auch, was man alles machen würde nur um dem Menschen nahe zu sein. Nicht wahr?"
"Ja", ich nickte, "Liebe lässt einen dumme Sachen machen. Das ist mir bewusst, aber es geht hierbei nicht um mich. Oder dich. Sondern um Bokuto"

Noch nicht Vergessen.[BokuAka]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt