56| Wieder Hähnchen

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devilssnake
vergesst nicht ihr zu folgen!❤️
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(Snape's Perspektive)

Ich gehe mit Hermine wirklich etwas essen... Unglaublich! Ich,.. Snape... die Kerkermaus! Sie läuft leicht abgehetzt neben mir her, da ich wahrscheinlich im Gegensatz zu ihr ziemlich große Schritte mache. Irgendwie niedlich dies zu vergleichen.

Ich beschließe trotzdem ein wenig langsamer zu laufen. Hogsmead ist schon zu sehen. Den ganzen Weg über schweigen wir fast, doch ich spüre, dass es Hermine etwas unangenehm ist mit mir zusammen durch die Straßen hier zu laufen. Hier ist kaum einer zu sehen. Nur vereinzelt laufen Zauberer und Hexen durch die Gassen.

Vor den Drei Besen angekommen, schwebe ich noch in meinen Gedanken herum, da ergreift Hermine plötzlich das Wort, "Geschlossen...", sagt sie enttäuscht und noch immer mit leicht zitternder Stimme. Mein Blick schweift zu dem Zettel an der Tür und füge dem noch nachdenklich hinzu, "Madam Rosmerta ist krank. Ich hoffe, es ist nichts schlimmes."

"Ich auch", fügt die kleine Hexe neben mir noch hinzu und reibt ihre Hände an ihren Armen, um etwas wärme zu erzeugen. "Und was machen wir jetzt?", fragt sie mich fast schon etwas flehend. Ich dachte kurz nach und sage sicher zu ihr, "Komm mit, Ich wüsste da was."

Sie schaut mich etwas verwundert mit ihren großen Reh braunen Augen an, doch folgt mir dennoch. Wir laufen ein paar Straßen weiter und biegen in eine kleine Seitenstraße ein.

"Wo sind wir?", fragt mich Hermine und schaut mich dabei fragend an. "Dreh dich mal um", antworte ich und lächel ein wenig dabei. "Madam Puddifoot's?", sagt Hermine und wird plötzlich ganz rot. Galant halte ich ihr die Tür auf und mit langsamen, kleinen Schritten schreitet sie über die Türschwelle ins Warme.

Ich begleite Sie zu einem Tisch in der Ecke des Raumes und entschuldige mich kurz. Am Tresen begrüße ich dann Madam Puddifoot. "Guten Abend. Ich hätte gerne zwei heiße Kaffees für mich und meine Begleitung und dann später etwas zu essen", sage ich etwas stolz und lege beide Hände vor mir auf den Tresen.

"Severus, schon länger her, dass ich dich hier gesehen habe. Mit wem bist du denn hier?", fragt sie mich etwas zu neugierig für meinen Geschmack. "Ich bin nicht hier, um mit Fragen gelöchert zu werden, oder?", antworte ich schnippisch und verschränke meine Arme dabei vor meiner Brust.

Sie rollt mit den Augen und stellt wenige Sekunden später die fertigen Tassen auf den Tresen vor sich. "Dann wünsche ich euch beiden viel Spaß", sagt sie etwas belustigt und lächelt dabei. "Danke", entgegne ich ihr mit einem vorgespieltem lächeln. Ich trage die beiden Tassen zu unserem Tisch und setze mich neben die mittlerweile etwas aufgewärmte Hermine.

"Danke, Professor", sagt sie mit einem Lächeln und schaut leicht verlegen auf ihre Tasse vor sich. Eine Weile schweigen wir uns unangenehm an, doch mir fällt einfach kein geeignetes Gesprächsthema ein. "Also... Professor", unterbricht Hermine die Stille und funkelt mich dabei mit ihren rehbraunen Augen an.

"Woher wussten sie, dass der stoffetzen von einem der Todessern war? Ich meine, der hätte doch jedem gehören können?", fragt sie mich skeptisch. Tja... Darauf weiß ich tatsächlich keine Antwort. Es war wie eine Art Eingebung. Sie weiß, dass ein Todesser immer ein Todesser sein wird, aber vielleicht erkennt sie ja, dass ich nicht wie DIE bin.

"Ich habe es an dem Gestank erkannt", antworte ich zügig. Hermine lächelt dabei amüsiert. "Der Gestank von Schlangen und... seiner Egozentrischen Selbstachtung", füge ich noch hinzu, doch bei diesem Satz muss ich selbst leicht schmunzeln. "Darf ich sie was fragen, Professor?", fragt sie mich schüchtern. Und ich frage mich, wieso schaut sie mich nur so bedrückt an?

"Aber natürlich, sie dürfen mich alles fragen", antworte ich mit einem leichten Unterton. Hermine umklammert mit beiden Händen ihre Tasse vor sich auf dem Tisch und fragt, "Sie haben mich gerettet, vor IHM. Warum? Sie... Sie hätten Dumbledore einschalten können. Oder mich sterben lassen können" ,ihre Stimme wird mit jedem Wort sanfter und leiser mit ihrer Stimme.

"Es gibt keinen Grund, wieso ich sie nicht hätte retten sollen, wobei ich sagen muss, dass sie dem dunklen Lord ziemlich gut in Schach gehalten habeb", antworte ich und streiche mir eine Strähne aus meinem Gesicht, hinter meine Ohren.

"Dennoch muss ich vielleicht dazu sagen, sie waren in meiner Obhut, bevor sie entführt worden und als ihr Professor ist es meine Pflicht, ihnen zu helfen, wenn sie in Gefahr sind", füge ich noch hinzu und ich spüre förmlich wie unangenehm das Thema für Hermine geworden ist.

"Geht es ihnen jetzt besser? Ihnen ist doch jetzt hoffentlich wieder wärmer?", versuche ich etwas vom Thema abzulenken, mit Erfolg. Ich sehe wie sich ihre Wangen röten. "Mir geht es wieder besser, Professor. Ich danke Ihnen", antwortet sie fast noch schüchterner als vorher.

Sie trinkt einen Schluck von ihrem Kaffee. Ich tue es ihr gleich. Unsere Blicke kreuzen sich und ruckartig setzt Hermine ihre Tasse ab und schaut auf die brennende Kerze vor uns.

Verträumt und fast wie in Trance blickt sie mit ihren tief braunen Augen in das helle Licht. Sie sieht so wunderschön aus, in diesem Kerzenschein. Ich beobachte sie und überlege, was nur mit mir los ist. Der Lord darf niemals über meine Gefühle Bescheid wissen. Ich kann und darf nicht zulassen, dass er Hermine erneut etwas antut. Das darf einfach nicht passieren!

Das Mädchen schaut zu mir auf. In meinen Gedanken versunken, überlege ich immer wieder, wieso der dunkle Lord in meine Gedanken eindringen konnte. Wieso ich ihn nicht mehr aufhalten kann. Ich hatte mich bisher immer davor schützen können. Was war jetzt nur anders?

"Wissen Sie schon was sie essen wollen?", fragt uns plötzlich eine Kellnerin neben mir. Ich schaue zu Hermine die gerade der Kellnerin eine Antwort gibt. Ich bin gerade so in Gedanken gewesen, dass ich keine Ahnung habe was sie bestellt hat... Die Kellnerin fragt mich, was ich essen möchte und anstatt ein Gericht zu sagen, sage ich stattdessen einfach nur, "Das selbe", und hoffe es ist irgendetwas, was ich auch esse...

Die Kellnerin verschwindet wieder und Hermine grinst leicht. "Ich dachte immer Hähnchen und Black Pudding mögen sie nicht", sagt sie interessiert und trinkt noch einen Schluck.

"Ihre Beobachtungsgabe ist bemerkenswert aber sie wissen nunmal nicht alles was mich angeht, Miss Granger", antworte ich mit einem leichten Lächeln.

Na ganz toll, wieder Hähnchen... Ich sollte mich wirklich nicht so von meinen Gedanken ablenken lassen...

Wir schweigen eine Weile und leeren unsere Tassen. Dann kommt auch schon das Essen und wir schweigen auch weiterhin. Das Hähnchen habe ich doch tatsächlich aufgegessen und auch den Pudding... Nun sind wir fertig und Hermine schaut mich mit ihren bezaubernden Augen eindringlich an.

Die Kellnerin kommt noch einmal vorbei und nimmt uns die Teller ab und Hermine fragt nach der Rechnung. Einige Augenblicke später kommt sie erneut und reicht uns die Rechnung. In dem Moment wo Hermine zahlen möchte, unterbreche ich diesen Vorgang und bestehe darauf es selbst zu zahlen.

Leider schlägt sie das Angebot aus und wir einigen uns darauf die Rechnung zu teilen. Wir lächeln uns wieder an und die Kellnerin verschwindet. Nach einer Weile Stille, reißt mich die bezaubernde Hexe vor mir, aus meinen Gedanken.

"Professor? Wir sollten besser zurück zum Schloss gehen. Man fragt sich sicher, wo wir sind", sagt sie und schaut Verlegen zu mir. "Ich danke Ihnen wirklich, dass sie mir das Leben gerettet haben, Professor Snape", fügt sie noch hinzu und lächelt dabei etwas verlegen.

Ich lächel sie ebenfalls an und antworte kurz, "Nicht dafür." Plötzlich schaut sie ganz erschrocken an mir vorbei und sagt, "Wir müssen jetzt gehen", sagt sie etwas aufgelöst und steht auf. Ich schaue sie etwas verwundert an und bevor ich überhaupt reagieren oder antworten kann, stürmt sie an ein paar Schülern vorbei, zur Türe hinaus.

Ich schaue ihr noch nach, sehe aber, weshalb sie so schnell verschwunden ist. Der junge Malfoy und seine "Gefolgsleute" betreten den laden. Ich beschließe ebenfalls zu gehen. Das war ein harter Tag und ich sollte zurück ins Schloss kehren.

Außerdem sieht es stark nach einem Unwetter aus und es wird langsam dunkel. Ich beeile mich, vielleicht kann ich Hermine noch einholen, so alleine in der Dunkelheit sollte sie nicht herumlaufen, so ohne Schutz. Ohne mich zu verabschieden, laufe ich nach draußen und lasse die Tür hinter mir ins Schloss fallen...

𝐈𝐍 𝐌𝐘 𝐃𝐑𝐄𝐀𝐌𝐒Where stories live. Discover now