Future - Wo ich sehe und du liest

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Prolog
1920
"Wie kannst du so etwas sagen? Vor all deinen kleinen Schwestern und Brüdern?" sie fängt an zu weinen.
"Aber Mutter. Wenn es doch wahr ist." ich sehe sie an, vollkommen überzeugt von dem was ich gesagt habe.
"Ich will nichts mehr davon hören!" ihre roten Wangen, sind nun auch noch überflutet von Tränen.
"Aber es ist war." sie zerrt mich in eine Ecke. Immer noch meine kleine Schwester Melanie auf Ihrem Arm.
"Du sprichst nie wieder davon. Hörst du." sie holt tief Luft "Ich weiß, wie du dich fühlst. Ich war auch so. Aber Solche wie wir, werden gejagt. Ich habe es geschafft es aus zu blenden. Du musst es auch versuchen. Blende es aus. Ich weiß, dass du es kannst. Du musst es nur wollen." sie wird ruhiger.
Meine Großmutter erzälte mir Geschichten über solche Wesen wie mich und noch viele andere Wesen.
Meine Mutter denkt, es sei ein Fluch. Aber meine Großmutter hat einmal gesagt:
>Irgendwann wissen die Menschen diese Gabe zu schätzen. Es wird lange dauern bis dies eintrifft. Diese Welt wird anders aussehen als jetzt. Es wird noch lange dauern bis sie uns Respektieren.<





1
2032
"Hi Mom. Ich bin wieder zu hause." Ich mache die Haustür hinter mir zu. Keine Antwort.
"Mom?" Sonst kommt sie immer direkt auf mich zu und gibt mir einen Kuss auf die Wange.
"Mom?!" schon fast verzweifelt laufe ich in ihr Zimmer.
In ihrem Zimmer ist Niemand.
Ich gehe gerade aus ihrem Zimmer, da sehe ich einen
Zettel auf ihrem Nacht-Tisch liegen.
Es ist mehr ein Briefumschlag. Ja, es ist ein Brief-Umschlag. Ein Brief-Umschlag, welcher noch nicht geöffnet wurde.
Er sieht sehr alt aus und ein Wachs-Stempel ist darauf. Auf dem Wachs-Stempel ist ein S und über dem S so, dass man es noch erkennen kann, ist ein V.
Wenn ich Mom nicht finde oder anrufen kann werde ich den Brief öffnen. Villeicht ist der Brief von ihr. Villeicht ist sie für eine kurze Zeit verreist und wollte mir dadurch bescheid geben. Ich schüttele über mich selbst den Kopf. Das ist schwachsinn. Sie würde niemals ihre 17-Jährige Tochter alleine lassen. Auch wenn ich es nicht mehr nötig hatte, dass jemand auf mich auf passt. Aber sie würde mich nie allein lassen. Schon früher ist sie außerhalb der Schule immer bei mir geblieben.
Und allgemein, reisen ist nicht ihr ding. Sie blieb lieber für immer an einem Platz.
"Mom?! Wo bist du?" versuche ich es noch einmal, aber wieder bekam ich keine Antwort. Also wähle ich ihre Nummer.
Es klingelt.  Das Problem ist, dass ich ihr Handy auch klingeln höre. Hier in diesem Haus. Um genauer zu sein im Raum neben an, in meinem Zimmer. Was tut sie in meinem Zimmer?
"Mom, was machst du..." fange ich an während ich in mein Zimmer laufe, aber Mom ist nicht da. Ihr Handy liegt auf meinem Bett. 
Das war schon etwas gruselig. Ich beschließe das Handy mit zu nehmen.
Ich rufe überall an wo sie sein könnte. Auf Arbeit, bei ihren Freundininen, in der Bibliothek, ...
Ihr Cheff sagt mir, sie sei direkt nach Hause gegangen nachdem sie ihre Schicht beendet hatte.
Ich versuche es nochmal, bei meinem letzten Anhaltspunkt. Meine Großmutter. Sie waren zwar verstritten, aber villeicht haben sie sich versöhnt, ohne dass ich etwas
davon mit bekommen hatte. Nach dem verschwinden meines Vaters hat meine Großmutter behauptet:
>Ich habe es gesehen. Ich habe es dir gesagt, aber du wolltest nicht auf mich hören
Kind.<
Seit dem haben sie kein nettes Wort mehr miteinander gewechselt.
"Großmutter? Ich bin es. Melanie."
"Oh, Hallo Melanie. Mein Schatz, was möchtest du denn? Ist etwas pasiert?" ihre Stimme wird kurz panisch, aber sie fängt sich schnell wieder.
"Ist Mom bei dir?"
"Nein ist sie nicht. Wieso fragst du?"
"Sie ist, wenn ich aus der Schule komme, eigentlich immer da. Aber heute lag ihr Handy auf meinem Bett. Außerdem habe ich einen komischen Brief gefunden und jetzt habe ich angst, ihr sei etwas passiert." Ich rassele es herunter, als würde mein
Leben an diesen Sätzen hängen.
Tränen laufen mir über die Wangen. Villeicht rege ich mich unnötig auf und sie ist einfach nur einkaufen, aber ich habe kein gutes gefühl bei dieser sache.
"Oh. Nein!" schreit sie in die Hörer. Es eher ein flüstern. "Ich muss auflegen. Sie sind hier. Rette dich und suche nicht nach mir! Rette dich! Mach den Brief nicht auf. Finde die, zu denen das Zeichen gehört. Sie werden dir helfen..." ein piepen verschlingt die Leitung und ich höre Schritte, ganz leise Schritte hier in diesem Haus.
Ein paar Sekunden höre ich kein einziges Geräusch, dann lautes Stampfen.
Unsere Haus-Tür wird durchbrochen. Durch mein Fenster sehe ich 5 Männer in schwarzen Leder-Anzügen in unser Haus stürmen.
Ich höre, wie sie von Zimmer zu Zimmer laufen und etwas suchen. Sie kommen immer näher.
Ich stecke den Brief in die innen-Tasche meiner Jeans-Jacke die ich trage.
Ich kann mich vor schreck nicht bewegen. Als meine Zimmer-Tür aufgerissen wird stehe ich da, wie am Boden fest geklebt. Ein Junger Mann, nicht viel älter als ich villeicht 19, sieht mich geschockt an. Seine dunkel-braunen Augen zu seinen
blonden Haaren passen perfekt zusammen. Als ihm eine Strähne ins Gesicht fällt sieht er aus, wie die Typen in den Filmen immer.
Kurz und gleichzeitig zu lang starre ich ihn an.
"Renn!" flüstert er "Sonst..." Er verzieht das Gesicht als leide er unter schmerzen.
Als ich mich nicht bewege flüstert er noch einmal "Los!"
Ich sehe ihn an und renne zum Fenster. Schnell öffne ich es und springe heraus.
"Scheiße." fluche ich, als einer der Typen, villeicht 20/21 auf mich zu rennt.
Ich renne so schnell ich kann. Und plötzlich sind alle 5 Typen hinter mir.
Ich renne und renne.
Schwärze.

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