3 Möge das Glück stets mit euch sein?

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Die große Eisentür des Justizgebäude öffnet sich und eine Dame mit einer leuchtend orangenen Perücke tritt heraus, mit kleinen Schritten auf ihren hohen Schuhen, kommt sie vor zu ihrem Rednerpult. Sie heißt Cassy und kommt gefolgt von unserem Bürgermeister und seiner Frau und den vergangen 3 Siegern die noch leben. Unser Distrikt hat bisher 5 Sieger. An alle Spiele kann ich mich nicht mehr erinnern, aber die Spiele von Aschleen  Balyregeen kann ich nicht vergessen. Die Arena war eine große weite Wüste, die nur mit Steinen bedeckt war, was auch fast die einzigen Waffen waren. Es gab nur kleine Wurfmesser und die gab es auch nur beim Füllhorn, doch trotzdem hatte sie es geschafft. »Willkommen, Willkommen. Meine Lieben, ich begrüße Sie herzlich zu den 74. Hungerspielen und jetzt ein kleiner Film direkt aus dem Kapitol.« Die Scheinwerfer gehen aus und die Hymne des Kapitols ertönt. Dann erscheint das Wappen auf der Leinwand und der Schrecken beginnt. Es werden Bilder verschiedener Spiele eingeblendet, darunter auch eins von Ashleen wie sie einen Tribut tötet. Dann erscheinen noch ein paar Bilder des Aufstandes und zum Abschluss noch einmal das Wappen des Kapitols. Die Hymne verstummt und die Scheinwerfer werden wieder aktiviert. Ich suche irgendeine Regung in Ashleens Gesicht, doch sie verzieht keine Miene. » So, wir wollen keine Zeit verlieren.«, mit diesen Worten geht sie in Richtung der ersten Lostrommel. »Ladys first.«, sie öffnet den Deckel der gläsernen Lostrommel und taucht ihre Hand in das Meer aus Zetteln. Auf 15 von ihnen steht mein Name, Cassy greift nach einem Zettel, lässt diesen aber wieder sinken und greift nach einem neuen. Sie hebt ihn heraus und öffnet das kleine Siegel. Mit langsamen Trippelschritten geht sie wieder zu ihrem Rednerpult, die Spannung ist förmlich greifbar. » Finch Crossley«. Mein Atem stockt, ich muss mich wohl verhört haben, das kann nicht sein. Doch als die Mädchen aus meinem Abteil von mir weichen wird es mir schlagartig bewusst, ich bin die Tributin, obwohl noch steht das nicht fest vielleicht gibt es Freiwillige? » Schätzchen wo bist du?« Ich trete aus meinem Abteil hervor und werde sofort von vier weißen Friedenswächtern umzingelt. Cassy klatscht begeistert in die Hände als ich zu ihr auf das Podest komme. » Freiwillige?« doch niemand meldet sich, jetzt ist es Offiziell ich bin ein Tribut und es gibt keinen Weg mehr daran vorbei. » Nun geht es weiter, mit den männlichen Tribut.« sie greift in die Zweite gläserne Lostrommel und zieht recht schnell einen Umschlag hervor. Nachdem sie das Siegel geöffnet und ihr Rednerpult erreicht hat, räuspert sie sich kurz um die gesamte Aufmerksamkeit aller zu bekommen doch anscheinend wird es überhört. Ganzen hinten auf dem großen Platz fängt eine Frau an zuschreien, die Friedenswächter nehmen sie bei sich in die Mitte um sie zu beruhigen aber sie beruhigt sich keinenswegs, sondern wird nur noch hysterischer. Sie schlägt um sich und versucht die Friedenswächter zu treten und zu schlagen. Bei einem hat sie Erfolg, sie schafft es ihm den großen weißen Helm wegzuschlagen. Es taucht ein fremdes Gesicht darunter auf, es muss ein neuer Friedenswächter sein, ich habe ihn noch nie hier gesehen. Die Frau in der Mitte holt aus und schlägt dem neuen Friedenswächter mitten auf die Nase und das Blut strömt nur so hervor. Ich kann einen kurzen Blick auf die Frau erhaschen, es ist meine Mutter. Der neue Friedenswächter greift jetzt nach seiner Peitsche und setzt zum ersten Hieb an. Die Peitsche zerschneidet die Luft während sie auf meine Mutter zu schellt. Ein Schrei entflieht meiner und ihrer Kehle, die gesamten Kameras werden jetzt auf mich gerichtet und ich kann mich selbst auf den großen Bildschirmen erkennen. Ein Mädchen, mit blauen mit Tränengefüllten Augen und einem schmerzverzogenem Gesicht. Cassy greift nach meiner Hand und räuspert sich noch einmal. Nun werden die Kameras auf uns beide gerichtet.» Wir möchten mit der Ernte fortfahren, Strafen werden später verhängt.« Der Friedenswächter lässt seine Peitsche nieder und fesselt meine Mutter an dem nahem Laternenpfahl mit Handschellen. » Der männliche Tribut aus Distrikt 5 heißt: Chris Tomson« Aus dem Abteil für fünfzehnjährige kommt ein Junge der vielleicht 1,70 groß ist, er hat braune Haare und eine bräunliche Haut. Er wird auch von vier Friedenswächtern zur Bühne geführt. Cassy reicht ihm die Hand als er die letzten Stufen erklimmt. »unsere diesjährigen Tribute. Möge das Glück stets mit euch sein.« Sie deutet uns mit einer geringen Handbewegung das wir uns die Hand schütteln sollen. Während ich mich zu Chris drehe um ihm die Hand zu schütteln, nehme ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr. Meine Mutter hat wieder angefangen um sich zu treten und zu schlagen, der neue Friedenswächter zückt seine Schusswaffe. Cassy muss das auch bemerkt haben den sie schubst uns in das Justizgebäude. Dann ertönt der Schuss.

Finch: the Story of a TributeWhere stories live. Discover now