|50| Geständnisse

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6 Jahre später

Ich strich mir müde über meine Augen, als ich durch die Flure eilte

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Ich strich mir müde über meine Augen, als ich durch die Flure eilte.
Ich umgriff die kalte Türklinke und drückte sie herunter.
»Ruby, du musst aufstehen. Wir haben verschlafen.« Ich kniete mich neben das kleine Kinderbett und schüttelte sie vorsichtig. Ihre Augen öffneten sich.

Schnell stand auf und stellte mich vor ihrem Schrank, um Klamotten für sie rauszusuchen. Zu meinem Glück, hatte ich das bereits so oft gemacht, dass ich die einzelnen Teile in einer flüssigen Bewegung raussuchen konnte.
»Hier«, ich legte die Klamotten auf Ruby's Bett, »zieh dich um. Du musst gleich zur Schule.« Ich trat aus dem Raum und beeilte mich zu meinem nächsten Kind zu kommen. Ich riss die Tür auf, doch fand ein leeres Zimmer vor.

»Judith?« Rief ich und sah mich um. Verwirrt trat ich wieder aus dem Zimmer.
»Ruby, hast du deine Schwester gesehen?« Fragte ich. Ein klares „nein" kam zurück. Ich fuhr mir genervt mit meinen Händen durchs Haar und ging in die Küche, um Ruby ein Brot zu schmieren.

Ich sah ungeduldig auf meine Armbanduhr. Ich kam bereits fünf Minuten Minuten zu spät zu meinen Treffen mit Gabriel.
»Ruby, wirst du bald mal fertig?« Schrie ich und tat ihr Frühstück in eine Papiertüte. »Ich komme ja schon.« Sie kam auf mich zugerannt und griff nach ihrer Tüte. »Tschüss Mommy.« Sie drückte mir einen Kuss auf die Wange, bevor sie raus rannte.

Schnell griff ich nach den Hausschlüsseln und rannte ebenfalls nach draußen. Frische Luft durchzog meine Lungen. Ich öffnete meine Augen. Ein neuer Tag war in Alexandria aufgebrochen, meiner neuen Heimat. Nachdem Rick gestorben war, bin ich mit Ruby hierher gezogen. Es war nicht so, als hätten wir eine andere Möglichkeit gehabt. Michonne war verschwunden, um nach Rick zu suchen, und hatte Judith zurückgelassen.

Ich sah zur  Kirche, die über die Jahre neu gebaut wurde war. Mir kam wieder in den Sinn, warum ich überhaupt hier draußen stand, und setzte mich schnell in Bewegung.

»Hey, tut mir leid, dass ich zu spät gekommen bin.« Sagte ich, als ich die Türen der Kirche aufdrückte und Gabriel auf einer der Bänke sitzen sah. Er schenkte mir ein Lächeln.
»Ist okay.« Er deutete auf den Platz neben sich. »Komm, setz dich.«
Ich nickte und folgte seinem Befehl. 

»Also«, ich musterte ihn eindringlich, »wie geht es ihm?« Sein Lächeln verschwand, als er zur Antwort ansetzte.
»Negan geht es gut. Jedoch ist mir nicht entgangen, dass er auch gut Dinge überspielen kann, wenn man ihm eine schwierige Frage stellt.« Ich nickte verstehend und seufzte leise auf.
»Wie geht es Ruby und Judith?« Fragte er nach einer kurzen Stille.
»Ganz gut, glaube ich zumindest.«
»Und wie geht es dir?« Er blickte mir tief in die Augen. Ich zuckte mit den Schultern.

»Mir gehts so gut, wie es mir mit zwei Kindern gehen kann.« Ich lachte leise auf.
»Als ich gewusst habe, dass ich Ruby bekommen würde, hatte ich bereits Panik. Doch als Rick dann gestorben ist, und Michonne gegangen ist, um sich auf der Suche nach ihm zu Begeben und mir Judith überlassen hat...« Ich brach kurz ab und atmete tief durch. »Ich habe sie sofort als mein eigenes Kind angenommen und irgendwann bin ich ihre Mutter geworden .« Ein Lächeln Schlich sich auf meine Lippen.

All I want is you (Negan ff)✔️Where stories live. Discover now