Woodwalkers Viel mehr als nur das eine

Es wird ernst

Wir lernten nun jeden Abend für die Halbjahres Tests, es war erstaunlich, wie viel wir in einem Semester schon gelernt hatten. Zum Glück hatten wir die Tests die wir geschrieben hatten, alle aufbewahrt und konnten so sehen, wo wir noch arbeiten mussten und wo nicht. Unaufhörlich rückte der Test näher und selbst Selina, die mehr oder weniger in allen Fächer gut war, bekam hin und wieder Panik. Nun war der Abend vor dem Beginn der Tests da, wir saßen wie so oft in letzter Zeit, im Gemeinschaftsraum und büffelten vor uns hin. Morgen würden alle schriftlichen Tests abgefragt werden. Das waren alle Menschen Fächer, übermorgen würde als erstes dann die schriftlichen Tierischen Fächer abgefragt werden und dann die praktischen Prüfungen. Sophie hatte sich tief über ihr Deutschbuch gebeugt und seufzte verzweifelt zum bestimmt hundertsten mal ,,Wie soll ich mir das nur alles merken?" Der einzigste der entspannt war, war Felix. Er saß bequem in einem Sessel und wiederholte leise ein paar Englisch Vokabeln. Währenddessen warf ich einen Blick auf meine Liste, die ich vor ein paar Tagen gemacht hatte, an jedem Fach, für dass ich schon gelernt hatte war ein Häkchen. Die Liste war schon, zum Glück, voller Häkchen. Nur Mathe fehlte noch, ich schlug mein Übungsheft auf und las mich die erste Aufgabe durch

1) Kim geht in ein Klamotten Geschäft, dort gibt es heute 45% auf alle Klamotten. Sie findet ein T-Shirt, dass normalerweise 20 Euro kostet. Wie viel muss sie bezahlen?

Am liebsten hätte ich Gar nichts, das T-shirt passt ihr nämlich nicht und sie geht ohne etwas gekauft zu haben aus dem Laden. hin geschrieben, aber das war ja leider nicht die Übung! Hörbar atmetet ich aus und machte mich dann daran die Aufgabe zu lösen. Also, wenn 20 Euro der gesamt preis sind dann muss ich das doch eigentlich nur... Nach einer Stunde klappte ich schließlich das Buch zu, nun war ich mir sicher, jede noch so schwierige Aufgabe bewältigen zu können. Die anderen schienen ebenfalls müde, so meinte ich ,,Wie wäre es wenn wir aufhören? Ich denke wir habe genug gelernt!" Felix nickte sofort und klappte sein Buch zu, auch Sophie schien froh darüber zu sein, Selina und Livia jedoch sahen sich verunsichert an ,,Glaubst du wirklich? Was ist wenn wir es doch nicht schaffen? Ich hab echt keine Lust, mir noch einmal das erste halbe Jahr um die Ohren zu schmeißen."Selina sah mich angespannt an. ,,Komm schon, dass schaffen wir schon!" versuchte Sophie sie auf zu muntern. ,,Außerdem bringt es nichts, heute sich alles um die Ohren zu schmeißen und dann morgen im Test einzuschlafen." fügte Felix noch hinzu. ,,Na gut!" ,Livia stand auf, ,,Aber wenn ich durch falle, seid ihr Schult!" Selina grinste ,,Das gleiche gilt bei mir!" rief sie und folgte uns aus dem Gemeinschaftsraum. ,,Keine Sorge, wir fallen schon nicht durch!" meinte ich zuversichtlich und blieb vor unserem Zimmer stehen ,,Dann bis morgen! Gute Nacht!" meinte ich noch und öffnetet die Tür. ,,Gute Nacht!" rief nun auch Livia. ,,Gute Nacht." kam es einstimmig zurück. Dann entfernte  sich die Gruppe, da Felix in den Jungsflügel musste und Sophies und Selina Zimmer weiter hinten war. Ich schloss die Tür und legte mich erst einmal aufs Bett. ,,Mein Gehirn brummt, als wären zwanzigtausend Bienen dadrin." stöhnte Livia die neben mir lag. ,,Meins genauso." stöhnte ich zurück. ,,Du hast doch kaum gelernt." zog mich Livia auf. ,,Und ob ich gelernt habe! Ich habe ausgerechnet wie viel Kim jetzt für ihr beschissenes T-shirt zahlen muss!" ,,Wenn sie dich dafür braucht, dann tut sie mir wirklich leid." grinste Livia ,,Wahrscheinlich musste sie noch mehr als sie eigentlich müsste bezahlen!" ,,Und was hast du gemacht? Ich wett du hast dir einfach nur ein paar Bilder angeschaut." ,,Ganz genau, von süßen kleinen Luchsbabys!" grinste Livia. Erschrocken blickte ich sie an, doch Livia fing nur an zu lachen ,,Dein Gesicht!"keuchte sie. Nun musste ich ebenfalls lachen. So lagen wir beide neben einander auf unseren Betten und lachten uns kringelig. Wenn nun jemand herangekommen wäre, hätte dieser wahrscheinlich den Notarzt gerufen. Nach gefühlt einer Ewigkeit beruhigten wir uns schließlich wieder und gingen ins Bad um uns Bett fertig zu machen. Kurz darauf lagen wir im Bett. Doch irgendwie konnte ich nicht einschlafen, immer wieder schlich sich in meine Gedanken ein kleines Teufelchen und fragte mich ob ich auch wirklich genug gelernt hätte. Livia schien es nicht anders zu gehen. ,,Kannst du auch nicht einschlafen?" hörte ich Livia fragen, ich drehte mich um und nickte. ,, Ich frag mich die ganze Zeit, ob ich wirklich für alles gelernt habe und  was ich mache, wenn ich morgen ein Burn out habe!" meinte Livia leicht verzweifelt. ,,Weißt du was wir brauchen?" meinte ich und richtete mich im Bett auf. ,,Was?" ,,Den Wald!" meinte ich und verwandelte mich in einen Puma. Wie gut es sich anfühlte! Ich machte erst einmal einen Katzenbuckel und fuhr meine Krallen aus. ,,Du hast recht!" meinte Livia und sprang geschmeidig aus ihrem Bett. ,,Dann los!" rief ich und stieß das Fenster auf, auf leisen Pfoten sprangen wir beide aus dem Fenster. Kurz darauf warne wir im Wald, der fast volle Mond schien kräftig vom nachtschwarzen Himmel. Hier sieht man viel mehr Sterne, als bei uns Zuhause! meinte Livia und blickte nach oben. Stimmt, ich will gar nicht wissen wie es in den Städten aus sieht! auch mein Kopf wanderte nach oben. Nachdem wir die Sterne betrachtet hatten, stupste ich Livia spielerisch an und rannte vor ihr weg. Erst blickte sie mich mit ihren leuchteten Augen verwundert an, folgte mir dann jedoch. In einem Affenzahn rannten wir durch den Wald, meine Pfoten fanden immer wieder sicher Halt und ich flog mehr oder wenig über alles hinweg. Ich hätte ewig sogweiter laufen können, so lange bis ich an  dem Meer angekommen wäre. Doch Livia machte mir einen Strich durch die Rechnung, sie sprang mich von der Seite an und warf mich so zu Boden. He! protestierte ich, als sie mich am Boden fest nagelte. Hab dich! triumphierte sie. Gespielt beleidigt lies ich mich fallen. Doch Livia kannte meine Technik und lies nicht locker. Allerdings hatte ich eine neue Idee, ich nutze ihr Gewicht aus und rollte mich einfach auf die andere Seite. Livia die ihr ganzes Gewicht auf ihre Pfoten gesetzt hatte, wurde buchstäblich der Boden under den Füßen weg gezogen und sie fiel auf die Seite. Schon war ich über ihr und lies mich auf sie fallen. He du erwürgst mich! beschwere sie sich. Hab ich gewonnen? fragte ich. Hmpf! kam es zurück. Das bewerte ich als ja. gnädig lies ich von ihr ab. Blöder Löwe. murmelte Livia gespielt beleidigt. Jetzt bin ich aber beleidigt! gab ich zurück und grinste. Das tut mir aber so leid! lachte Livia und stupste mich grinsend an Du bist! lachte sie, machte einen neuzig Grad Wendung und rannte davon. Ich folgte ihr lachend. Zurück zum Internat. 

Am nächsten morgen wachte ich früh auf. Heute war der Tag. Heute waren die Halbjahres Tests. Mit dieser Erkenntnis blieb ich noch ein paar Minuten liegen, bevor ich mich aufrappelte und mir ein paar Klamotten nahm und mit diese ins Bad ging. Nach zehn Minuten war ich fertig und ging wieder zurück in unser Zimmer um Livia zu wecken. Was allerdings gar nicht nötig war, da diese kurz nachdem ich die Bad Tür geöffnet hatte in Bad herein schlurfte. ,,Morgen." murmelte sie und begann ihre wilden Haar zu bändigen, die ihr verwuschelt vom Kopf abstanden. Nach einer viertel Stunde war auch sie fertig und wir gingen zusammen in die Cafeteria. Dort war schon viel los, trotzdem war es ungewöhnlich leise. Viele starrten nur auf ihren Teller und waren kreidebleich. An der Theke holten wir uns unser Frühstück und gingen dann zu unserem gewohnten Tisch, dort saßen schon Sophie und Felix. ,,Morgen." meinte Livia entspannt und setzte sich neben Sophie. ,,Wie kannst du eigentlich so ruhig sein?" fragte Sophie als Livia ruhig anfing zu essen. ,,Warum sollte ich es nicht?" fragte Livia zurück. ,,Weißt du nicht was für ein Tag heute ist?" fragte Sophie weiter. ,,Donnerstag?" Livia hatte aufgehört zu essen. ,,Heute sind die Halbjahrestest!" Sophie schien fast zu explodieren, ihr Kopf war fast so rot, wie ihre rotbraunen Haare. Livia die gerade etwas getrunken hatte, prustete das ganze Wasser wieder zurück in ihr Glas ,,Stimmt heute sind die Halbjahres Tests!" ,,Sag nicht, du hast sie vergessen?" rief Felix grinsend. ,,Doch irgendwie schon." lachte Livia. ,,Und dabei haben wir doch noch gestern Abend darüber geredet!" lachte ich. ,,Wahrscheinlich habe ich's einfach verdrängt." Livia aß ihren letzen Speck Streifen und grinste. Auch Felix, Sophie und ich grinsten uns an. So grinste wir uns belustigt an, bis Selina kam. Verwundert blickte sie uns an ,,Warum grinst ihr alles so? Hab ich was verpasst?" ,,Nein." grinste Felix ,,Aber Livia hatte es doch echt geschafft die Halbjahres Tests zu vergessen." ,,Und deswegen grinst ihr alle?" fragte Selina. Sophie wollte gerade etwas erwidern als Frau Clearwater ein die Cafeteria kam, sofort verstummten auch die anderen Gespräche. Alle blickten gespannt Frau Clearwater an. Sie hatte ein Mikrofon dabei und sprach nun ,,Liebe Schüler und Schülerinnen. Heute sind, wie ihr alle wisst, die Halbjahres Tests. Ihr werdet alle in verschiedene Gruppen eingeteilt und werdet dann nach einandere die Tests absolvieren. Handys oder andere elektronische Geräte ausgenommen normale Uhren, werden bitte abgegeben. Falls wir heraus finden das jemand doch ein Handy, oder irgendetwas anders verbotenes, herein schmuggelt und benutzt wird diese Person sofort disqualifiziert, das gilt dann als durchgefallen. Ebenfalls verboten ist Hilfe durch Gedankengespräche, dort werden beide disqualifiziert." Frau Clearwater lies einen strengen Blick herumschweifen ,, Die Stundenpläne werden nach dem Frühstück ausgeteilt. Nun wünsche ich euch viel Glück und ein gutes Gelingen." sie nickte noch einmal erhaben und verschwand dann aus der Cafeteria. ,,Na toll!" ächzte Sophie ,,Jetzt fühle ich mich noch unsicherer." ,,Mir ist schlecht!" murmelte Selina, ihr sonst so braunen Gesicht war kalkweiß. ,,Kommt schon! Wir schaffen das!" versuchte ich sie aufzumuntern, was allerdings nicht viel bracht. ,,Ich hab keinen Hunger mehr." meinte Livia und schob ihren Teller weg. ,,Wir schaffen das!" unterstütze mich Felix, doch Sophie und Livia zuckten nur die Schultern. Nachdem auch ich und Felix aufgegessen hatten, stand ich auf und rief ,,Komm, wir gehen mal sehen in welchen Gruppen wir sind."  Kommentarlos folgten mir die Gruppe. Zum Glück war an dem Infostand noch nicht so viel los und so konnte ich mir problemlos die Pläne durchlesen. ,,Okay also, in Gruppe eins sind Selina, Sophie, Tom, Felix und Luke. In Gruppe zwei sind Maja, ich, Livia, Ben und Anton.  In Gruppe drei sind Thorben, Kira, Kim, Lucas und Samuel." las ich vor.  Und gab jedem seinen Stundenplan, Sophie schien etwas gefasster und versuchte ein lächeln als ich ihren Stundenplan gab. ,,Das schaffen wir schon!" meinte ich zuversichtlich und lächelte Selina, Sophie und Livia aufmunternd an. ,,Du hast recht!" Selina atmetet laut aus ,,Wir schaffen das!" ,,Richtige Einstellung!" lobte Felix sie ,,Komm wir haben gleich Deutsch." meinte er. ,,Bis später, viel Glück!" rief Selina und klatsche erst meine Hand, dann Livias ab, dann folget sie Felix. ,,Viel Glück!" rief nun auch Sophie. ,,Viel Glück!" antwortete wir beide und widmeten uns dann unserem Stundenplan. ,,Als erstes haben wir Englisch, Mathe und Deutsch. Danach haben wir eine Mittagspause und danach ,,Geschichte, Chemie, und Physik." las ich vor. ,,Na dann, packen wir es an!" Livia atmete laut aus. ,,Packen wir es an!" rief ich optimistisch.