Kapitel 1

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Ich ziehe leise meine Jacke an und werfe meinen Rucksack über die Schulter, laufe die Treppe hinunter und blicke zu meiner Mutter, die mit einer Flasche Alkohol in der Hand auf dem Sofa eingeschlafen ist. Ich nehme meine Schlüssel vom Tisch, verlasse das Haus und schliesse hinter mir ab. Ich sehe mich um, bevor ich meine Hände in meine Hosentaschen stecke und zum Schulbus eile.

Ich halte an der Bushaltestelle an und sehe zu den anderen Schülern, die hier immer wie ich auf den Bus warten, bevor ich mich gegen das Stoppschild lehne und mein Handy her vornehme. Ich stecke meine Kopfhörer in die Ohren und drehe die Musik auf, sodass es alle Geräusche um mich herum übertönt. 

Als der Bus in der Bushalte stelle anhält, springe ich als erstes in den Bus und schenke dem Busfahrer ein kleines Lächeln, bevor ich mich neben das Fenster setze. Ein paar Haltestellen später setzt sich jemand stürmisch neben mich und ich blicke zu Bernadette hinüber.
Sie grinst mich an und zieht mir meine Kopfhörer heraus. Bernadette ist das, was man als natürlich schön betrachtet. Sie hat hellblaue Augen, süsse Sommersprossen und leicht rosige Wangen. Sie hat klare Haut wie Porzellan und hellbraunes, fast dunkelblondes Haar, das ihr bis zur Hüfte reicht. Sie trägt immer die süssesten Klamotten und hat einfach eine niedliche Persönlichkeit, die Jungs irgendwie anzuziehen scheint. Ich bin praktisch das Gegenteil von ihr. Ich trage einfache Kleidung und habe nichts dagegen, nicht im Mittelpunkt zu stehen. Ich habe dunkelbraunes Haar das bis knapp über meine Schultern reicht. Ich trage immer eine Mütze oder einen Hut, dadurch fühle ich mich sicher. Ich bin in Gegenwart von mir unbekannten Leuten eher schüchtern, aber ich überspiele es meistens mit Selbstbewusstsein, dass ich in Wirklichkeit nicht habe. Um hübsch zu sein, muss ich Make-up verwenden. Ich benutze jeden Tag flüssigen Concealer, etwas Puder sowie Mascara und Eyeliner.

"Ist alles in Ordnung?"

"Mir geht es gut." Ich nicke mit einem kleinen Lächeln.

"Bist du dir sicher?" Fragt meine beste Freundin, weshalb ich nicke und auf den Boden blicke, bevor ich tief Luft hole.

"Ich vermisse ihn immer noch", murmle ich, als der Bus bei der Schule anhält. Die Türen öffnen sich und wir eilen aus dem Bus, bevor ich mich auf den Weg zur Schule mache. Bernadette packt mich jedoch am Arm und zieht mich zum Parkplatz. Ich kichere, als sie mich zu ihrem Bruder zerrt, der uns nicht mehr in die Schule fährt, weil seine Freundin uns nicht mag. 

"Jack!" Schreit sie und er wirft uns einen Blick zu, den Arm um die Schultern seiner Freundin geschlungen. "Hey Xanthia." Er grinst mich an und ignoriert seine Schwerster.

"Hast du auch mein Geld für das Mittagessen mitgenommen? Es war nicht auf dem Tisch." Sagt Bernadette und streckt fordernd ihre Hand aus. Er seufzt und zieht einen Geldschein aus seiner Hosentasche, bevor er ihn seiner jüngeren Schwester überreicht.

"Was machst du heute nach der Schule?" Fragt Jack und sieht mich an.

"Wieso fragst du sie das überhaupt?" Fragt seine Freundin ihn und kichert, aber er ignoriert sie einfach und schenkt uns seine Aufmerksamkeit.

"Nach Hause gehen", antwortet Bernadette für mich.

"Äh, ich gehe nach Port Angeles." Korrigiere ich meine Freundin. "Wirklich?" Fragt Bernadette und ich werfe ihr einen Blick zu, weshalb sie kichert und ich die Augen verdrehe, bevor ich wieder den grossen Jungen vor uns ansehe.

"Soll ich dich fahren?" Fragt er.

"Oh, also kutschierst du meine Freunde herum und nicht deine eigene Schwester?"

"Ja, natürlich. Ich muss mich um dich die ganze Zeit kümmern, warum sollte ich dich auch noch in meinem Auto haben wollen?" Jack grinst und ich weiss, dass Bernadette in der Schule nicht ausrasten wird, also beisst sie die Zähne zusammen. Ich grinse und sehe auf den Boden.

Before We Were Us ○ Jasper Hale 2 (German Translation)Where stories live. Discover now