33 | Wurzeln von Stämmen

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Diese Erinnerung traf Estella wie ein Blitz. An wen sie vermählt werden, wurde Jahre davor geplant und abgeschlossen. Sie seufzt und starrt den Stammbaum der Familie Black an. Ihre Vorfahren, die sich nur mit guten reinen Blut vermischt haben. Paar Außenseiter, die ihr eigenes Ding durchziehen. Hasserfüllt gleitet ihr Blick zu Andromenda. Vermählt mit einen Tonks. Ein Schlammblut. Sie schüttelt verzweifelt ihren Kopf. So will sie nicht an ihre Cousine denken. Sie will die glückliche Erinnerungen haben. Nicht die Wütenden und Traurigen. Langsam schließt sie ihre Augen. Warum ist sie wieder hierhin gekommen? Um Schmerz zu spüren? Um stolz auf ihre reinblütige Familie zu sein?

Eine Träne fiel ihre Wange runter. Panisch streicht Estella den Fluss weg und konzentrierte sich auf eine kühle Maske. Sie hasst es, dass ihre eigene Familie ihre Schwäche ist. Sie bei der Geschichte der Familie anfängt zu weinen, obwohl sie die meisten nicht kennt. Ella fühlt die abschätzige Blicke und wie die Damen über ihr inakzeptables Verhalten flüstern, während ihre Männer sie erdrücken durch Stampfen.

Wie sehr sie die Familie hasst und gleichzeitig liebt. Estella öffnet ihre Augen und mustert den Stammbaum erneuert. Ihre Finger streichen das magische Tapet. Sie schaut in ihr eigenes Bild. Ihre jetzige Version erscheint. Nur mit einer stolzen Haltung und einer arroganten Ausstrahlung. In schwungvoller Schrift steht unter dem Bild ihre Name.

Estella Walburga Black

Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Der Name Walburga, den sie so sehr verabscheut, wird sie nie verlassen. Sie wird ihn jeden Tag mit ihr tragen und wenn es sein muss mit Stolz präsentieren. Sie schnaubt und zieht ihre Hand zurück. Ihre ach so geliebte Mutter soll zur Hölle fahren!

Verzweifelt massiert sie ihren Kopf. Sie seufzt. Sie ist müde. Müde davon die perfekte Tochter und Schwester zu sein, während ihr heiliges Zuhause zusammenbricht. Ihr Blick geht zur Regulus' Abbildung. Sie lächelt automatisch. Ihr Zwilling. Ihr Bruder. Der Stolz. Der Vorzeigesohn. Der nicht so perfekte Vorzeigesohn. Ihr Gesicht ähnelt einer Grimasse, während sie schmerzerfüllt ihre Lippen kräuselt. Während sie von seinen starren Blick flüchtet, landet ihr Auge bei Sirius. Sie geht ein Schritt zurück. Der Junge, der unbewusst Schmerzen zufügt. Ihr Blick geht wieder zu Andromenda. Wird eines Tages Sirius auch von Zuhause flüchten? Natürlich wird er das. Sie erwartet nichts anderes.

Traurig geht ihr Blick zu Narcissa. Die geborene Black vermählt in die Familie Malfoy. Dabei hatte Narcissa großen Glück gehabt. Den Mann zu heiraten, den sie liebt. Sie lächelt bei dieser Erinnerung. Narcissa's Gesicht und Augen während sie Lucius beobachtete oder man nur seinen Namen nannte - geschweige den als sie über ihn schwärmt. Estella hatte Hoffnung, dass sie und Evan auch so enden werden. So glücklich. Unsterblich ineinander verliebt.

Und Bellatrix? Sie wurde am Ende doch zu einer Lestrange, wie Sirius es prophezeit hat. Ihre Heirat dient nur zum Zweck, damit auch das Blut schön rein bleibt, aber auch sie hatte ein Glück und war mit Rodulphus Lestrange befreundet.

Sie seufzt. Merlin. Ihre Gedanken sind traurig und trübsinnig. Sie wollte eigentlich sich glücklicher machen, in dem sie mit Stolz auf ihre Familie blickt. Aber nein, das Schicksal hat ihr ein Strich durch die Rechnung gemacht.

,,Estella?"

Estella zuckte heftig zusammen, bevor sie sich zu ihren großen Bruder umdrehte. Sie zog eine Augenbraue nach oben.

,,Alles in Ordnung? Habe ich dich erschreckt?"

Ella schüttelt ihren Kopf und sammelt sich wieder auf. ,,Was willst du, Sirius?"

,,Reden."
Die Black nickt und mustert ihren Bruder. Seine Rebellion ist schon an seiner Kleidung zu erkennen. Eine lässige graue Jogginghose und ein weißes Shirt. Nichts neues. Nur eine weitere kleine Rebellion.

,,Ich will nicht um verschiedene Besenmodele reden, sondern will direkt zum Thema..Bist du dir auch wirklich sicher mit dieser Heirat? Ich mein, auch wenn du dich mit diesen Rosier verstehst, traue ich ihn alles zu. Er-"

,,Sirius, wirklich?", brach Ella seinen Satz, ,,Ich habe mein Schicksal akzeptiert. Es ist schlau wenn du das auch tun würdest. Wir sind Marionetten, deren Leben schon bestimmt worden sind."

Sirius schüttelt seinen Kopf. Wie stur dieser Junge sein kann. ,,Estella, das ist gegen jede Moral! Du wirst dazu gezwungen. Gezwungen!" Ella schnaubt verächtlich. ,,Na und? Ich habe mich an allden gewöhnt! Du wohl nicht!"

,,Lass mich dir helfen!"
,,Nein!"
,,Warum?"

,,Helfen? Du willst mir helfen? Es tut mir Leid, aber deine Hilfe akzeptiere ich nicht! Nur weil du denkst, dass verdammt jeder der im Haus Slyhterin, oder reinblütig, ist, ein Todesser ist, muss ich deine Hilfe nicht annehmen! Das ist doch was du von uns denkst, oder? Kinder, die verblendet sind? Verblendet von der Wahrheit? Aber glaub mir, wir sehen es besser als du denkst, aber ich - wir sind nicht du. Wir können unsere Familie nicht verlassen, weil wir sie lieben und dabei ist es uns egal ob jeder einzelne Familienmitglied uns hasst. Wann wirst du das endlich verstehen?"

Sie rauscht an ihn vorbei. Traurig und wütend steigt sie die Treppen auf. Wie blind kann ein Mensch sein? Wie selbstverliebt? Soll er doch denken was er will, aber sie wird bei ihrer Familie bleiben. Bei Regulus. Auch wenn das heißt jemanden zu heiraten, den man nicht liebt.

the fallen stars; house of blackDonde viven las historias. Descúbrelo ahora