14.Kapitel Day 4/4

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Auf dem Schiff verbrachten wie die ganze Zeit fast zusammen. Wir saßen auf dem Deck an einem Tisch und unterhielten uns über alles mögliche. Aber insbesondere über das weitere Vorgehen.

Jj saß mit mir auf der einen Seite des Tisches und Pope sowie Ki auf der anderen Seite. Jj's Hand lag auf meinem Schoß und ich war froh, dass dies keiner merkte.

"Also wir wissen, dass Rafe der Mörder von Sheriff Peterkin ist und Ward dafür der Mörder von Big John. Krank. Und dass das Gold erstmal auf seinem Grundstück ist. Die Frage ist wie lange noch...." sammelte ich die Infos erneut zusammen. Ki nickte.

"Ich hab's" sagte ich und nun sahen die mich gespannt an.

"Rafe hatte mir doch letzte Woche seine Nummer zugesteckt. Die müsste bestimmt irgendwo in meinem Zimmer noch herumliegen. Ich werde ihn dann kontaktieren und mich mit ihm bei ihm treffen. Dort versuche ich mir die Räume zu merken und zeichne eine Skizze vom Haus.
Pope schaltet die Standbilder bei den Kameras ein und wir steigen dann ein und suchen nach Beweisen." schlug ich vor und Jj's Hand verkrampfte sich leicht in meinem Oberschenkel.

"Die Idee ist garnicht mal so übel. Aber Einbrechen?" sagte Pope skeptisch. "Also for real, ich will nicht mein Stipendium verlieren. Dann kann ich mich gleich selber köpfen."

"Als ob wir noch nie irgendwo eingebrochen sind." gab Jj sein Meinung dazu und sah trotzdem nicht glücklich aus.

"Aber da gäbe es immernoch ein Problem." sagte Ki und schaute mich an.

"Rafe vertraut nicht einfach so jedem und lässt denjenigen dann auch noch in sein Haus. Vor allem nicht nach seinem Mord."

"Dann werde ich mich eben öfters mit ihm treffen. Solange bis er Vertrauen in mich hat. Immerhin kennt er mich ja nicht und hat uns bisher auch noch nie zusammen gesehen." zuckte ich die Schultern.

"Und was ist mit Ward? Was ist wenn uns jemand dabei erwischt?" fragte nun Pope.

"Dann werden wir eben so leise sein, dass uns keiner erwischt."

"Wow. Wirklich wow. Wir werden definitiv in den Knast wandern."

Leicht musste ich über seine Aussage grinsen.

"Und was ist wenn wir keine Beweise finden?" fragte Pope weiterhin.

"Pope, mir gefällt es auch nicht. Aber irgendwie müssen wir den beiden helfen." sagte Ki.

"Dann steht es fest. Wir werden es so machen." klatschten wir alle ein, wenn auch Jj mit nicht zufriedener Miene.

...

Zu Hause angekommen war es bereits Nachmittag und mein Bruder Leon war schon wach. Wir nahmen uns feste in den Arm und erzählten uns was der jeweils andere so verpasst hatte. Ich erzählte natürlich nur, dass wir Campen waren mit vielen Viechern. Als er sich dann gegen 21Uhr auf die Arbeit machte, ging ich in mein Zimmer und suchte nach dem blöden Zettel. Es dauerte eine Weile bis ich ihn fand.

Was für ein Wunder, dass ich den nicht weggeschmissen hatte.

Ich rief bei ihm an.
Tuut... tuuut...

"Hallo?"
"Hey, hier ist Elli. Die von letzter Woche. Erinnerst du dich an mich?" fragte ich und sah aus dem Fenster hinaus.

"Ähm, achso ja. Hey, Elli. Hätte nicht gedacht noch von dir zu hören." lachte er leicht.

"Ähm, hättest du noch Interesse daran dich mit mir zu treffen?" fragte ich ganz vorsichtig. Kurz blieb es still. Aus dem Fenster sah ich jemanden näher kommen und wie ich es mir schon gedacht hatte, handelte es sich dabei um Jj.

"Klar, können wir machen. Freut mich. Wie wäre es mit morgen Abend um 18Uhr beim Wreck. Wir könnten dann ja am Strand spazieren gehen." schlug er vor. Ich bejahte und ging zur Tür, um diese Jj aufzumachen.

"Okay, dann bis morgen." - "Bis morgen, tschüss." legte ich auf und sah mir Jj an.

Seine Wange war rot und seine Lippe erneut aufgeplatzt. Seine Arme zierten leichte blaue Flecken.

"Oh mein Gott, Jj" nahm ich ihn schnell in den Arm und er fing an zu weinen. Ich streichelte ihm beruhigend über den Rücken. Drinnen versorgte ich - wie schon so oft- seine Wunden. Dann gingen wir in mein Zimmer und ich holte ihm ein Kühlkissen. Ich hielt es ihm gegen die Wange. Er lag in meinem Bett wieder mal oberkörperfrei und streichelte meine Hand, welche das Kühlkissen hielt.

"Jj, du kannst nicht mehr bei ihm wohnen. Zieh zu mir. Weißt du noch als ich es dir vor der Reise angeboten hatte? Ich meinte es damals erst und auch jetzt immernoch. Bitte komm her. Ich kann es mir nicht weiter ansehen." flehte ich ihn an. Eine Pflegefamilie würde nicht gehen, da sie ihn sonst ins Exil schicken würden. Raus aus Outer Banks. Das hatte mir mal Ki erklärt.

"Vielleicht sollte ich die Möglichkeit wirklich in Betracht ziehen." überlegte er und drückte einmal meine Hand. Ich legte dann das Kühlkissen weg und dann schliefen wir zusammen ein.

Outer Banks Chapter 2 // JJ ffWhere stories live. Discover now