Chapter 116

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Als wir vorne bei den Jungs stehen, stellen auch Lena und Tia sich einen Stuhl daneben und klettern rauf.
"Auch, wenn vor allem wir beide wissen, dass Mira uns dafür danach den Kopf abreissen will, haben wir ein kleines Spiel vorbereitet" grinst Tia.
"Ich hab eine böse Voranung" murmelt Mira und und lässt sich weiter in meine Arme sinken.
"Haha, sie weiss schon, was kommt" lacht Lena.
"Ja, die beiden hatten uns das erzählt und wir dachten uns, das machen wir doch glatt auch mit euch beiden" grinst Fabi.
"Dann lassen wir die Versteigerung mal beginnen" grinst Marco.
"Versteigerung?" frage ich etwas verwirrt.
Wollen die uns jetzt versteigern?
"Mein Strumpfband" murmelt Mira.
Oh... Oh... Oh!
"So, da Wincent gerade erst ein Licht aufgegangen ist, erklären wir es dir jetzt lieber nochmal" meint Fabi.
"Du wirst Mira das Strumpfband ausziehen und dann hat jeder Gast, natürlich auch du, die Möglichkeit, es zu ersteigern" erklärt Lena.
Ein Scheiss! Ich nehm' das Ding mit nach Hause!
Shay und Lu waren anscheinend eingeweiht. Sie kommen mit einem Stuhl, auf welchem Mira Platz nimmt. Ich knie mich vor ihr hin und helfe Mira dabei, ihr Kleid etwas anzuheben, damit ich ihr das Strumpfband ausziehen kann.
"Das nehm' ich mit nach Hause" meine ich zu Mira.
"Will ich ja wohl hoffen" schmunzelt sie.
Das schlimme, alle werden sich abgesprochen haben. Das bedeutet, ich werd richtig was hinblättern müssen.
Als wir den Kampf mit ihrem Kleid dann endlich gewonnen haben, ziehe ich ihr das Strumpfband langsam und genüsslich aus und freue mich schon auf später, wenn auch der Rest ihrer Kleidung folgen wird.
Marco nimmt mir dann das Strumpfband wieder ab und ich ziehe Mira auf ihre Beine, um mich auf den Stuhl zu setzen und Mira dann auf meinem Schoss Platz nehmen zu lassen.
"Also meine Damen und Herren, zu versteigern hätten wir das Strumpfband der Braut. Beginnen wir das Gebot bei zwei Euro, wer ist dabei?"
"Zwei Euro!" hebt Marc die Hand.
"Ey! Nimm das Strumpfband von deiner Frau, nicht das von meiner!" meine ich entsetzt.
"Dann biete dagegen!"
"Drei!" hebe ich die Hand.
Sofort ist Tia zur Stelle, um abzukassieren.
Kopfschüttelnd hole ich mein Portemonnaie hervor und werfe die drei Euro zu den zwei von Marc in den Zylinder.
Ist nur schon ein bisschen blöd von den allen. Ich bin doch nicht komplett bescheuert. Na klar geht das Geld an uns. Ich kann es also alles schön hochtreiben, bis die alle keine Lust mehr haben. Machen wir es trotzdem mal alles in kleinen Schritten. Das geht alles in unsere Kasse, da kann ich auch fünfhundert hinblättern. Da gibt es nur jetzt noch ein kleines Problem... Ich hab nur zweihundert am Mann.
Ach komm, keiner wird so viel für Mira's Strumpfband hinblättern.
"Wer bietet vier?" ruft Marco dann wieder aus.
"Hier, vier!" ruft Tom und hebt die Hand.
Tia flitzt also zu Tom und er wirft das Geld rein.
"Fünf!" hebt Lukas die Hand.
So geht das eine ganze Weile weiter, bis ich schliesslich dann das letzte Gebot abgebe.
"Fünfzig!" rufe ich aus und Tia kommt wieder zu uns.
Ich glaub sie hat auch keine Lust mehr.
Somit werfe ich den Fuffi in den Hut, während sie erstmal durchatmet.
"Heilige Scheisse, wenn ich das das nächste Mal machen soll, zieh ich mir flache Schuhe an!"
"Bietet jemand mehr als fünfzig?" ruft Marco dann.
Keiner sagt etwas oder hebt den Arm, somit hab ich jetzt das Strumpfband fair ersteigert.
Marco kommt zu mir und überreicht mir das gute Stück.
"Frau und Band" grinse ich.
Mira kriegt sich auf meinem Schoss kaum noch ein vor lachen.
Wir feiern noch ausgelassen weiter, bis dann der Brautstrauß dran ist.
Inzwischen ist es auch schon recht dunkel. Nur noch die Lampions, Lichterketten, Kerzen, Lampen und Fackeln erhellen alles.
Alle Mädels stellen sich hinter Mira auf.
Sie zählt runter und wirft dann ihre Blumen nach hinten, bevor sie sich umdreht.
Das soll jetzt ein Scherz sein... Shay hat die Blumen gefangen...
"Willst du uns vielleicht mal jemanden vorstellen?" lacht meine Mum, woraufhin Shay einfach nur lacht.
Mira schmunzelt mich von unten an und ich ziehe sie in meine Arme.
"Das dauert noch" rede ich mir selbst zu, was Mira etwas kichern lässt.
Sie bekommt langsam aber sicher etwas Gänsehaut. Na klar, warum auch nicht? Immerhin ist ihr Kleid trägerlos.
Ich ziehe mir mein Jackett aus und lege es Mira über die Schultern. Sie kuschelt sich richtig darin ein und lehnt sich wieder etwas an mich ran.
Wir schauen uns an, bis ich mich leicht zu ihr nach unten beuge und meine Lippen auf ihre lege. Während unseres Kusses, beginnt auf einmal ein Feuerwerk. Somit lösen wir uns wieder und schauen uns alle das Feuerwerk an. Wer auch immer das jetzt wieder organisiert hat.

-SICHT MIRA-
Das Feuerwerk ist einfach nur verdammt schön. Vor allem in Wincent's Armen.
Wir verbringen den restlichen Abend alle ausgelassen auf der Tanzfläche.
Gerade tanze ich mit Max.
"Wann ist meine kleine Schwester so gross geworden?"
"Schon vor ein paar Jahren" lache ich leicht.
"Für mich wirst du aber immer mein kleines Mädchen bleiben."
"Hab ich gesagt, dass ich das nicht will?"
"Ich bin wahnsinnig stolz auf dich."
"Und ich bin stolz auf dich."
"Hab ich eigentlich erwähnt, wie traumhaft schön du heute aussiehst?" fragt er und dreht mich einmal.
"Du siehst aber auch nicht schlecht aus" schmunzle ich.
Bis jetzt habe ich Max nur ein einziges Mal wirklich im Anzug gesehen und zwar zu seiner Konfirmation. Da war ich elf.
"Gewöhn dich nicht dran. So schnell wirst du mich nicht mehr in nem Anzug sehen."
"Sagst du jetzt" lache ich.
"Ja, das sage ich und wenn du dich erinnerst, haben wir den selben Sturkopf. Wenn ich was sage, meine ich es auch so."
"Hm" schmunzle ich.
"Dürfte ich auch nochmal?" kommt dann Sam zu uns.
"Natürlich" lächelt Max und gibt mir noch einen kurzen Kuss auf die Wange.
Sam und ich haben zwar auch schon getanzt, nur wirklich verdammt kurz.
"Oh man... Wenn Kathrin und Moritz dich jetzt sehen könnten" seufzt er.
"Denkst du, dass sie stolz wären?"
"Das denk ich nicht... Ich weiss, dass sie verdammt stolz sind. Auf euch beide. Moritz hat euch geliebt wie seine eigenen Kinder und Kathrin war schon stolz auf euch, da habt ihr eich noch in die Windeln gemacht. Daran kann nichts je etwas ändern. Vor allem sind sie stolz, dass ihr beide wieder lachen könnt... Und ich bin auch stolz."
Seufzend lehne ich mich gegen meinen Onkel, welcher mich fest im Arm hält.

Um halb vier sind wir dann wieder zuhause. Wincent schliesst die Tür auf und hebt mich dann hoch.
"Oh Gott, Wincent" quieke ich.
"Was denn? Das ist Tradition."
Er trägt mich also über die Türschwelle, wobei mein Kopf natürlich volle Kanne gegen den Türrahmen kracht, was mich ziemlich lachen lässt.
Im Flur lässt Wincent mich wieder runter und wir streifen uns unsere Schuhe ab.
Ich hebe mit der einen Hand mein Kleid etwas nach oben, damit ich nicht drauf trete, und ziehe Wincent mit der Anderen die Treppe hoch.
Wincent will natürlich direkt ins Schlafzimmer.
"Ich komm gleich" lächle ich und hauche ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen.
Ich gehe schnell ins Bad, um mich abzuschminken und dann zu Wincent ins Schlafzimmer. Das Licht der Nachttischlampen ist gedämmt und er steht sofort vom Bett auf, als ich das Zimmer betrete.
"Frau Weiss" lächelt er und streckt die Hand nach mir aus.
Lächelnd nehme ich sie und trete noch etwas näher.

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