<> Kapitel 19 <>

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Ich lief neben Locan entlang und sah ihn fragend an. "Sag mal Locan, wie hast du mich gefunden?", fragte ich ihn mit gerunzelter Stirn.

Ich beobachtete wie die Sonne sein goldblondes Haar erstrahlen ließ, indem die Strahlen auf ihn leuchten. Dann wanderte mein Blick zu seinen markanten Zügen, die gerade Nase und die perfekten vollen Lippen. Weiße Augen trafen auf sapphirblauen Augen. Je länger ich in seine Augen schaute, umso mehr vergaß ich die Umgebung um mich herum.

"Zufall. Ich habe mich hier umgeschaut. Ich finde es immer wieder faszinierend wie sehr sich die Akademien ähneln." meinte er schmunzelnd. Aber ich hatte das Gefühl, dass er nicht die ganze Wahrheit sagt. "Ach übgrigens. Wir gehen direkt zum Strand, die anderen sind schon vor uns losegegangen."

Ich nickte nur abwesend zu seiner letzten Aussage. Doch in dem Punkt mit den Akademien musste ich ihm zustimmen. Es war wirklich faszinierend, wie sehr sich die Akademien glichen. Naja mit der Ausnahme vom geheimen Versteck. Meine Gedanken schweiften wieder zu James. Ich fühlte ein Stich in meinem Herzen und bemerkte nicht, dass Locan und ich nun schweigend neben einander liefen.

"Sicher, das alles okay ist bei dir?", fragte er mich und sah mich an. Natürlich schaute ich stur auf den Boden, als hätte ich dort etwas interessantes gesehen oder würde meine Schuhe einfach bewundern. Ich spürte Locan's Blick auf mir ruhen.

"Ja." , log ich, "Alles bestens. Ich kann mich nicht beschweren." Ich sah nun zu ihm und zwang mich zu einem Lächeln. Er betrachtete mich mit einem durchdringenden Blick. Er glaubte mir nicht. Danach seufzte er leise und wandte sich wieder nach vorne.
"Wenn was ist, kannst du immer zu mir kommen und mit mir reden."

Ich starrte ihn einen Moment länger an und war erleichtert, dass er mich nicht bedrängte. Ich war dankbar dafür.
"Dankeschön. Vielleicht greife ich in der nächsten Zeit darauf zu.", witzelte ich und wir kamen recht schnell am Strand an. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass wir schon so nah gewesen waren.

Ich sah wie sich eine Gruppe von Jugendlichen am Strand saßen und das Wetter genossen, sowie die frische Meeresluft. Als wir uns der Gruppe näherten erkannte ich die Zwillinge und das Mädchen, die mit Locan am meisten heraus stachen, als sie vom Turnier zurückkamen.

"Hey, du musst bestimmt Aurora sein, nicht wahr?", begrüßte mich das Mädchen. "Ich bin Emilia Thorn. Die Luna des White Rudels." stellte sie sich freundlich vor und streckte mir die Hand aus. Ich nahm zögernd ihre Hand. Sie war nett.

"Freut mich." sagte ich freundlich und brachte ein sanftes Lächeln hervor. Ich zwang mich die Sache mit James vorübergehend zu vergessen. Ich ließ ihre Hand los und wandte mich den anderen zu.

Die Zwillinge entpuppten sich als Nadia und Aidan. Sie sahen sich so ähnlich. Nadia war einfach die weibliche Version von ihrem Bruder Aidan. Sie begrüßten mich freundlich. Wir beschlossen uns einfach hinzusetzen und das Wetter zu genießen. Dabei erklärten sie mir Dinge und ließen mich vergessen.

Jemand war sogar so lieb und teilte seine Chips mit mir. Ich versuchte mir die Namen der Rudelmitglieder zu merken, so gut es eben ging mit meinem Erinnerungsvermögen.

Es wurde schon recht spät und ich bemerkte, dass heute Vollmond war. Ich starrte sehnsüchtig zum Mond hinauf und genoss das Mondlicht. Irgendwas war heute besonders.

"Aurora?", sprach mich Locan an und ich sah ihm in die wunderschönen blauen Augen.

"Mh?", fragte ich etwas geistesabwesend.

"Wir würden gerne das Aufnahmeritual durchführen, wenn es dir recht ist. Bei Vollmond ist es viel angenehmer und dadurch sind wir unserer Göttin viel näher.", sagte er freundlich lächelnd. Man musste zugeben, dass er ein sehr charismatisches Lächeln hatte. Man hätte sich glatt darin verlieren können.

Lÿkos Academy II - Golden MoonWhere stories live. Discover now