Pov. Bokuto
Ein paar Tage waren seit dem "Vorfall" vergangen und die Situation zwischen mir und Akaashi hatte sich wieder beruhigt.
Was letzten Mittwoch Abend passiert war, hatte mir mehr zugesetzt, als es wahrscheinlich sollte. Natürlich, er hatte mir schwere Worte an den Kopf geworfen, aber in Wahrheit war doch er es, der litt...
Als er noch am selben Abend vor meiner Haustür stand, war ich ungemein erleichtert. Es zeigte mir, dass er seine Worte bereute und ihm unsere Freundschaft doch ziemlich viel bedeutet.
Wie er da stand in nichts als einer Jogginghose und einen T-Shirt, weinend, frierend. Sein Gesichtsausdruck war wie ein offenes Buch für mich gewesen, das schrie:
'Es tut mir so leid...'
Ich war sehr glücklich über seine Entschuldigung und diese bedeutete mir auch viel, dennoch war ich innerlich wütend auf mich selbst.
Ging es ihm wirklich so schlecht? Wieso habe ich es erst so spät bemerkt? War ich wirklich so ein schlechter Freund ...?
Ich erinnere mich nämlich immer noch daran, was für eine Trauer und welch unglaubliche Depression in seiner Stimme lag, als er nach der Schule die Stimme gegen mich erhob.
Es war das erste Mal, dass er mich anschrie und ich hätte nicht gedacht, dass es so schmerzvoll sein würde...
Was wäre gewesen wenn ich sein Leid noch später bemerkt hätte? Wenn er noch tiefer in sein dunkles Loch gesunken wäre, ohne dass es jemand bemerkt hätte? Hätte ich ihn da jemals wieder raus holen können? Ich will es mir gar nicht vorstellen...
Nachdem sich Keiji so emotional unter Tränen bei mir entschuldigte und die Sache aufklärte, war ich ihm schon lang nicht mehr sauer auf ihn. Das war ich ihm schon ab dem Moment nicht mehr, als ich die Haustür öffnete und ihn vor mir sah.
"Ich ... liebe dich"
Das waren die letzten Worte gewesen, die er in meine Schulter nuschelte, bevor seine Stimme komplett den Schluchzen verfiel und damit hatte er es schon wieder geschafft. Zum zweiten mal an dem Tag, stand mein Herz für einen kurzen Moment still, mit einer Ausnahme; diesmal aus einem positiven Grund...
Nach diesem Geständnis konnte ich einfach nicht anders als auch die Arme um ihn zu legen. Mein Herz schlug erstaunlich schnell und ein leichtes kribbeln machte sich in meinem Bauch breit.
Aber naja... ich muss zugeben viel verändert hat sich seitdem jetzt nicht wirklich. Akaashi war wieder der fast gefühlslose Eisklotz wie früher, auch wenn ich mir sicher bin, dass ich ihn seitdem öfters Lächeln sehen hab.
Nein, es stimmt nicht ganz. Jetzt wo ich genau darüber nachdenke, hat sich eigentlich doch recht viel verändert.
Jede Berührung, jeder Einschlag nach einem gelungenem Spike, jeder Klopfer auf den Rücken als Aufmunterung, jede Berührung der Finger wenn man etwas weitergibt. All das hinterließ immer ein leichtes Kribbeln. Bei jedem Lächeln des Schwarzhaarigen wurde mir warm ums Herz. Bei jeder freundlichen Geste, sei es die Trinkflaschen auffüllen oder einfach nur die Tür aufhalten, muss ich anfangen zu lächeln. Es machte mich einfach glücklich.
Dies alles hatte ich bemerkt, obwohl zwischen Mittwoch und heute, nur drei Tage lagen an dem ich den Schwarzhaarigen gesehen habe.
Gerade war es Sonntag Abend und ich lag schlaflos in meinem Bett. Immer wieder wanderten meine Gedanken zu letzter Woche.
Es war wirklich viel passiert ... An dem Abend und auch die Tage danach fand ich keine Gelegenheit ihn etwas zu fragen. Besser gesagt, ich habe mich davor gedrückt... waren wir denn nun zusammen? Kann man das eine Beziehung nennen?
Am Donnerstag sowie Freitag sahen wir uns nur beim Training und auf dem Heimweg. Ich wusste dass Akaashi momentan viel um die Ohren hatte, da wollte ich ihn nicht noch extra mit meinen Gefühlen belasten, aber... ein kleines 'Willst du mein Freund sein?', ist doch nicht zu viel verlangt...
Grübelnd legte ich mich auf den Rücken und starrte Löcher in die Decke meines Zimmers.
Vielleicht sollte ich auf ihn zu gehen und das klären? Aber was wenn ich ihn damit bedränge? Vielleicht ist einfach noch nicht so weit... So viele Gefühle hat er immerhin noch nie gezeigt!
Er muss sich sicherlich erstmal daran gewöhnen und seinen Gefühls-Speicher, der nach Mittwoch Abend sicher leer war, erstmal wieder aufladen!
Ja, so muss es sein...
Ach, wem mach ich hier was vor! Ich trau mich einfach nicht, ihn zu fragen. Sogar wie ich fühle habe ich ihm in Form eines Briefes mitgeteilt... Das ist ja zum verrückt werden!
Frustriert setzte ich mich auf und raufte mir meine grauen Haare. Nach einigen Momenten ließ ich seufzend von ihnen ab, stieg langsam aus dem bett und warf mir eine Decke über. Anschließend öffnete ich lautlos die Balkontür und trat in die kalte Nachtluft. Grübelnd stützte ich mich mit meinen Armen am eisigen Geländer ab und starrte nach oben wo schon unzählige Sterne am dunklen Nachthimmel glitzerten.
Man mag es mir vielleicht nicht ansehen, aber ich war schon immer ein kleiner sentimentaler Gefühlsklotz. Ich bin nicht immer so sorgenlos wie ich zu sein schien. Niemand kann sorglos durchs Leben gehen. Niemand.
Aber zurück zum Thema.
Ich werde ihn fragen! Jawohl! Morgen nach dem Training! Auf dem Nachhauseweg! Genau! Und keine Ausreden mehr! Jap!
Challenge Accepted!
~~~~~
Hallöö :3 Passend zu den 5k Reads, kommt ein neues Kapitel und beendet somit die Pausierung!
Einfach mal ein fettes Danke für alles! Als ich die 5k gesehen hab, musste ich erstmal ne Runde heulen gehen (vor Freude, versteht sich), ernsthaft! ;-;
Ich hab mich also entschlossen die Story wieder aufzunehmen und ich hoffe sehr euch gefällt die Weiterführung von "~Still here~ BokuAka"!
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~Still here~ BokuAka
Fanfiction"Lass mich einfach in Ruhe! Lass mich in Ruhe und ... verschwinde einfach!" --- Akaashi's Leben sieht düsterer aus denn je und zu allem Übel wird ihm von ein auf den anderen Tag genau das genommen, was für ihn zu erst gar nicht so wichtig erschien...