Ungewißheit

525 36 1
                                    

Ohne zu zögern oder auch nur ein Wort zu sagen ließen Obi-Wan und ich die Padawane zurück und eilten in den Gang, wo wir meinen Mann verloren hatten.
Auf dem Weg machte ich mir immer größere Sorgen und ging immer schneller. Seltsamerweise machte mir diese leichte Anstrengung erheblich zu schaffen, sodass ich auf Hälfte der Strecke stehen blieb, um eine Pause zu machen und wieder zu Atem zu kommen.
"Padmé, alles in Ordnung?"
Fragte Obi-Wan besorgt, der mein Zurückfallen bemerkt hatte und umgekehrt war.
"Ist wahrscheinlich nur die Aufregung!"
Antwortete ich verunsichert, wobei ich mir selbst nicht glauben konnte. Möglichst schnell raffte ich mich wieder auf und wir gingen weiter. Immer tiefer und tiefer durch die Gänge, immer weiter und weiter in den Tempel hinein.
Endlich kamen wir an der Stelle an, wo die Sicherheitsaufzeichnungen abgebrochen waren. Rasch blickte ich mich um - mein Mann war nirgends zu sehen.
Generell war hier niemand zu sehen.
"Kommt, werfen wir ein Blick auf die Kreuzung!"
Schnell eilte ich dem Jedi hinterher.
Ani, wo warst du nur?
Wir stellten uns in Mitte der Kreuzung, sodass wir alle vier Abzweigungen sehen konnten. Da beschlossen wir den Weg, den wir hierher genommen hatten, aus.
Klirrende Leere herrschte in allen Gängen. Insgesamt erschien alles schlecht beleuchtet, sodass man zwar klar und deutlich sein Gegenüber erkannte, jedoch nicht weit in die Ferne sehen konnte.
"Ich hätte nicht gedacht, dass der Tempel so düstere Ecken besitzt."
"Jeder Ort hat einen Schandfleck, Senatorin."
Entgegnete der Jedimeister.
"Yoda beschreibt das immer mit dem Spruch: Umso heller das Licht, desto größer der Schatten."
"Wie wahr."
Ich ging tiefer in einen der unbekannten Abzweige.
Nun musste lauter sprechen, damit Kenobi mich noch verstand.
"Habt ihr schon etwas gefunden? Eine Spur, ein Hinweis, irgendwas?"
"Bedauerlicherweise nein."
Da ich auch nichts entdeckt hatte, kehrte ich um und ging zurück zu dem Jedi.
Es fiel mir zunehmend schwerer, meine Sorgen zu unterdrücken und meine Gefühle nicht zu zeigen.
"Langsam bekomme ich Angst, Obi-Wan."
Er drehte sich zu mir um und legt sie mir beruhigen die Hand auf die Schulter.
"Ich weiß, dass nichts, was ich jetzt sagen werde, dich beruhigen wird. Aber vielleicht hilft es dir zu hören, dass ich deine Sorge teile."
Stumm und mit einem dicken Kloß im Hals nickte ich.
"Ich danke euch, Obi-Wan."
Brachte ich zaghaft heraus.
"Sehen wir uns gemeinsam den letzten Gang an!"
Forderte er mich auf und nur wenige Sekunden später standen wir auch schon am besagten Ort.
Dieser Gang war der finsterste von allen. Kaum ein Lichtstrahl schaffte es ihn zu durchdringen und der Boden war ein schwarzes Meer.
Vorsichtig bahnten wir uns den Weg durch die Finsternis. Der Jedi ging mutig voran und ich folgte.
Plötzlich stieß ich mit meinem Fuß gegen etwas Hartes und erschrak!
Angsterfüllt stieß ich einen Schrei aus.
"Padmé, was ist passiert?"
Ich zitterte.
"Da ist etwas an meinem Fuß!"
Jetzt konnte ich endgültig nicht mehr die Fassung bewahren und weinte stumme, angsterfüllte Tränen.
"Nicht erschrecken, ich zünde jetzt mein Lichtschwert, dann sehen wir etwas."
Gesagt, getan.
Sobald die Klingel sich entzündete blicken wir gespannt auf dem Boden. Der Gegenstand, ging die nicht gestoßen war, war von nicht unbedeutenden Ursprung.
"Ein Lichtschwert."
Mit zittrigen Händen hob ich es auf.
"Nein, das ist nicht irgendein Lichtschwert! Das ist Anakins Schwert!"
Entgegnete Obi-Wan.
"Dann ist dies hier der Weg, den er genommen hat! Vielleicht ist er hier noch in der Nähe!"
Hoffnung erfüllte mich und stoppte meine Tränen.
"Wir sollten uns aufteilen. Benutzt sein Lichtschwert als Lampe und sagt mir bescheid, sobald du etwas entdeckst!"
Ich nickte und tat wie mir gehieß.
Sobald die surrende, blaue Klinge aufleuchtete bekam ich Respekt vor dieser mächtigen Waffe.
Hastig schob ich meine Angst beiseite und machte mich auf die Suche.
"Schau auch hinter den Säulen nach!"
Rief mir Obi Wan zu, der gerade um eine dieser Stützen herumlief.
Ich versuchte mich erstmal zu orientieren und möglichst gerade den Gang runter zu gehen.
Erneut erschrak ich!
Wieder war ich mit meinem Bein gegen etwas gestoßen!
Mit Panik erfüllt senkte ich das Schwert gleichzeitig mit meinem Blick zum Boden.
"Anakin!"
Schrie ich.
Obi-Wan kam sofort zu mir gelaufen, während ich mich auf den Boden zu meinem Mann fallen ließ.
"Er ist bewusstlos."
Stellte Kenobi außer Atem fest.
"Aber er scheint unverletzt!"
Atmete ich erleichtert auf.
"Ich will dich nicht enttäuschen, aber das scheint er nicht zu sein, sonst wäre er wohl nicht mehr hier..."
"Ich weiß..."
Wieder kamen mir die Tränen - dieses Mal konnte ich nicht sagen, ob vor Freude oder vor Schmerz.
Während ich versuchte, mein Ehegatten aufzuwecken, informierte der Jedi die Padawane und rief einen Medi-Droiden.
Die Hilfe kam schnell. Ich blieb die ganze Zeit an der Seite des vermeintlich Verletzten. Wir brachten ihn in den Krankenflügel des Tempels, wo er bis ins Genaueste untersucht wurde. Doch die Diagnose war ernüchternd: die Droiden konnten weder innere, noch äußerliche Verletzungen feststellen.
"Wann wir Meister Skywalker wieder aufwachen?"
Fragte ich die Mediziner.
"Wir wissen nicht mal, seit wann er in diesem Zustand ist. Es scheint eine Art Koma zu sein und es kann lange dauern, bis er wieder zu sich kommt."
Stumm nickte ich, versuchte meine Sorge runter zu spielen und verabschiedete mich hastig von meinen Jedi Freunden, ehe ich zügig nach Hause fuhr.

Luke und Leia warteten bereits auf mich.
"Wo warst du denn so lange?"
Fragten sie mich neugierig.
Ich wusste, dass ich ihnen die Wahrheit sagen musste. Gerade, weil für mich ein längerer Aufenthalt auf Naboo bevorstand.
"Es ging um euren Vater, er hat sich verletzt."
Ich strengte mich an, möglichst zuversichtlich zu klingen.
"Können wir ihn besuchen?"
Drängten mich die beiden.
"Nein, leider nicht, mein Schatz. Zumindest noch nicht, aber vielleicht in ein paar Tagen. Wisst ihr, Papa schläft ganz viel, damit es ihm besser geht. Deswegen werden Ahsoka und Obi-Wan auf euch aufpassen und ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr euren Vater bald besuchen könnt."
Breites Lächeln erschien auf ihren Gesichtern und sie ist mein Herz mit neuer Hoffnung wieder höher schlagen...

Der Kampf der Dunkelheit (STAR WARS FF)Where stories live. Discover now