Kapitel 1.

20 0 0
                                    

William Shakespeare hat mal gesagt ,,An sich ist nicht gut oder böse, das Denken macht es erst dazu.''

Ziemlich dumm, wenn man daran denkt, dass jeder heutzutage Selbstzweifel oder Probleme mit sich selbst hat, was im Grunde genommen das gleiche ist. Ich machte mir viele Gedanken darüber wer ich war oder was meine Lebensaufgabe sein soll. Und ratet mal, ich wusste es nicht, was meine Depressionen und den Selbsthass erklärten. Aber wieso sagte Shakespeare so etwas, wenn es doch die Menschen sind, die uns kritisch werden lassen, oder uns diese düsteren und verwerflichen Gedanken in den Kopf jagen. Versteht mich nicht falsch, Shakespeare ist der überragende Dichter, den alle lieben. Aber ich hatte das Gefühl ich muss diesem Zitat auf dem Grund gehen.

Ich wandte meinen Blick wieder zu meinen Freunden, mit denen ich gerade Essen holen war. Der Duft von Pommes und verkohlten Schnitzel stieg mir in die Nase. Jeden Tag verbrachten wir hier, inmitten von Bakterien und betrunkenen Menschen. Doch trotz der außerordentlichen Mäkel an diesem Ort, mochten wir das Essen. Es war ein Ort, an dem wir nicht alle etwas bezahlen mussten, um uns reinsetzen zu dürfen. Um ehrlich zu sein war der Besitzer echt cool, wir hatten ihn sogar mal Marihuana verkauft. Wir saßen alle in einer Reihe, ich in der Ecke in der Hoffnung mich würde niemand so richtig bemerken und ich würde mich in den Gesprächen verlieren und niemand fragte nach, was ich davon hielt.

Sie verstanden meine Probleme nicht, sie nannten es nicht Depressionen, sondern zu wenig Aufmerksamkeit und nahmen es daher nicht immer ernst, wenn es mir schlecht ging, was mir natürlich nie besonders half. Freunde waren doch dazu da, um einen aufzubauen, füreinander da zu sein, in guten wie in schlechten Tagen, oder habe ich zu viele Filme gesehen? Ich weiß nicht wie ihr das seht, aber meine Freunde, waren keine Freunde. Widerspreche ich mich? Ich denke schon, doch wenn dich niemanden verstehen kann und es auch nicht versucht, ist es dann nicht so dass man sich einfach aus allem raushalten möchte? Um Missverständnisse und dumme Fragen über seine Traurigkeit zu umgehen? Also ich schon. Sie lachten über Dinge wie Mode Desaster oder missglückte Beziehungen und realisierten meine Abwesenheit überhaupt nicht, das taten sie nie. Wieso spottete man so über andere Menschen, ohne ihre Vergangenheit zu kennen, das habe ich noch nie verstanden. Ich hatte genug von diesem Lächerlichen beisammensitzen obwohl ich gar nicht gewollt war, um ehrlich zu sein wollte ich genauso wenig bei ihnen sein, wie sie mich wollten. Nennt mich idiotisch, aber es war nun mal so, habe ich kein Geld zum Ausgeben, interessierte ich sie alle nicht. Deshalb stand ich auf und verließ das Lokal, ohne das es auch nur eine Menschenseele bemerkt hätte.

Ich ging die Straßeentlang, es war gerade dabei wieder wärmer zu werden, weshalb ich meine Jackein den Händen trug und meine schwarzen Haare zu einem Dutt gebunden hatte.Inmitten von Menschenmassen, suchte ich nach meinem wohlfühl-ort. Es war einabgelegener Teich, wo ich seit ich hier wohne nie jemanden gesehen hatte, ichnannte es mein kleines Paradies. Manche Tage verbrachte ich hier Stunden undverlor mich in endlos viele Bücher.

The Moon & The SunWhere stories live. Discover now