Spur

11 5 3
                                    

Diese Melancholie die mich wie so oft befällt. Die mich dazu drängt zu schreiben, Wort für Wort, was ich denk. Welche Gedanken in meinem Kopf schwirren, ungebremst. Kennst du das? Weißt du, wie ich mich fühl? Vielleicht ja, vielleicht auch nicht. Heute ist wieder so ein Tag.
Ich starre aus dem Fenster, müde. Müde aus Schlafmangel, oder Müde vom Leben, dass lässt sich schwer sagen. Ich denke daran, wie klein ich doch bin. Wie unbedeutend. Wenn man daran denkt, wie viele Menschen diese Welt schon beherbergt hat. Da fällt einer mehr oder weniger doch nicht auf. Ein Jahrhundert. Mehr gebe ich mir nicht. Dann bin ich vergessen.
Niemand wird je wissen, dass es mich gab. Und dieser Gedanke lässt mich wünschen, eine Spur hinterlassen zu können. Egal wie klein, hauptsache ich bin noch da, nachdem ich nicht mehr da bin.
Eigentlich ist der Wunsch doch recht egoistisch. Sein wir mal ehrlich. All die Kinder, die in der Schule sitzten und das Leben anderer lernen müssen, nur weil die es geschafft haben eine Spur zu hinterlassen. Sie geben ihre Zeit die bereits so knapp ist auf, nur damit andere Menschen nicht vergessen werden. Damit ihr Leben weiter besteht. Und doch wünsch ich mir das genau so.

Ich habe Angst, dass alles was ich erlebt habe umsonst sein wird. Habe Angst, dass meine Gedanken mit mir sterben, auch wenn ich weiß, dass das doch keinen Unterschied mehr macht, wenn ich tot bin. Aber so ist es und so wird es auch bleiben. Ich wünsche mir, eine Spur zu ziehen.

I am meWhere stories live. Discover now