Es regnet. Stürmen trifft es vielleicht sogar noch besser. Wieder sitze ich am Fenster und sehe hinaus. Doch dieses Mal habe ich das Gefühl, der Regen nimmt meine Sorgen mit sich. Ich genieße den Geruch, den der Regen mit sich bringt und die saubere Luft. Unwetter sind befreiend. Sie haben mich schon immer angezogen, mit ihrer gewaltigen Energie und Kraft. Wenn sie Bäume ausreisen, Boden aufweichen und Blitze abfeuern, ohne Rücksicht auf Verluste. Man könnte meinen, sie würden sich nicht um andere kümmern. Aber wenn man genau hinsieht, bewirken sie durch ihr Chaos Ordnung. Sie reißen nur die Bäume um, die befallen von Ungeziefern sind, oder die, die nicht sicher genug verankert sind. Sie sortieren die Pflanzen aus nach ihrer Willenskraft und ihrer Fähigkeit zu überleben. Jeder, der stark genug ist, wird mit Regen und Wasser belohnt, welches in trockenen Zeiten wirklich wichtig ist.
Manchmal denke ich, dass das Unwetter vergleichbar ist mit dem Gefühlssturm in uns drinnen. Wenn wir wütend, traurig, fröhlich sind, lassen wir unsere Emotionen genauso heraus und dannach beruhigt sich unser Inneres wieder. Es kehrt Stille ein und unser Körper kommt zur Ruhe, genauso wie die Natur wieder zur Ruhe kommt.
DU LIEST GERADE
I am me
PoetryGib mir die Chance, meine eigenen Gedanken zu denken, sie zu teilen, zu erzählen und zu veschenken. Gib mir die Chance, ich selbst zu sein.
