-10- EISKALTE FÜßE

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Wenn ich in den letzten Tagen gesagt habe "ich stehe kurz vor einer Panikattacke.", nehme ich das hiermit ganz offiziell zurück. Den die letzten Tage waren gar nichts im Vergleich zu jetzt. Meine Kehle war trocken und mir war schwindelig.

Wieso das alles?
Die Hochzeit wurde vorgeschoben.
Aus dem einem Monat wurde eine Woche.

Nun stand ich in meinem Zimmer, alleine. Zwei Zofen haben mich heute morgen aus dem Bett geworfen und mich fertig gemacht. Fertig für meine Hochzeit.

Schon alleine bei dem Gedanken kamen mir die Tränen.
In ein paar Stunden würde ich verheiratet sein. Ich würde einem Mann gehören den ich kaum kannte und der mit mir machen konnte was er wollte.

Meine Adern brannten und ich setzte mich vor den Kamin um mich zu entspannen.

Heilige Göttin, dieser Tag wird mein Untergang sein.

Es klopfte an der Tür.
Mein Atem stockte.
"Herein!"
"Ich bin es nur Eva... zeig dich mal." Rief Lucy enthusiastisch.
Ihre langen Dunkeln Haare lagen offen über ihren Schultern. Sie trug ein lockeres magenta farbiges Kleid welches mit Rüschen und Edelsteinen verziehet war.

"Aber aber meine Liebe. Was sitzt du den da so eingeknickt auf dem Boden? Heute ist dein HOCHZEITSTAG, da freut man sich."
Sie sah schon echt niedlich aus wie sie ihre Hände an die Hüften stemmte und eine Schnute zog.

Ich schüttelte leicht den Kopf und sah wieder in die Flammen vor mir die mich beruhigte.
"Ich möchte das nicht." Hauchte ich zum wiederholten Male. Doch so wie jedes Mal in den vergangenen Tagen ignorierte sie mich stets und nahm meine Hand um mich aufrecht hinzustellen.

"Du siehst übrigens wunderschön aus." Sagte sie lächelnd und musterte mein weißes Kleid.
Ich sah weiterhin auf den Boden.

"Was ist wenn ich einfach 'nein' sage?" Fragte ich heiser.
Als ich nach mehreren Minuten immer noch keine Antwort bekam, sah ich sie an. Ihre Augen waren weit aufgerissen und ihr Mund stand sperrangelweit offen.

"Was? ...Nein! Eva, er ist dein Mate. Das verweigern einer Heirat währe einer Ablehnung gleich. Dieses Königreich brauch eine Königin. Der König brauch seine Königin."

Pff von wegen.

Das Leben ist kein Märchen Lucy.
Man kann nicht erwarten, dass irgendwann ein Prinz Charming an die Tür Klopft und sich unsterblich in einen verliebt.
Das Leben ist kein Wunschkonzert.
Den so etwas wie ein 'Happy End' gibt es nicht.

Genau das wollte ich ihr sagen, doch damit hätte ich sie vielleicht verletzt.
Den wie es aussieht hat genau IHR Prinz Charming aka Zane an ihre Tür geklopft.

Ich seufzte. "Na gut." Sagte ich stumpf und ließ wieder den Kopf hängen.

Behutsam hob Luce mein Kinn und lächelte mich aufmunternd an.

"Ok Evachen, das ist heute dein Tag." hauchte sie und strich mit eine Locke aus meinem Gesicht.

Als sie jedoch merkte das ihr schön Gerede nichts bringt zog sie prüfend eine Augenbraue hoch.

"Ok, was geht hier? Dort draußen sind hunderte von Mädchen die töten würden den König zu heiraten, doch du weigerst dich strickt dagegen?!"
Ihre Stimme wurde bei jeden Wort leiser bis sie geschockt die Augen aufriss.

"DU GLAUBST NICHT AN SEELENVERWANDTSCHAFTEN!" stellte sie geschockt fest und taumelte erstmal zwei Schritte zurück.

Ich rollte mit den Augen. Natürlich glaubte ich an Seelenverwandtschaften, doch schlicht und einfach... nicht bei mir.

"Nimmst du mit das den übel? Ich meine der König schien nicht sehr begeistert von mir zu sein. Er hat mich beim gemeinsamen Essen sogar angeknurrt." schrie ich halb, vor Wut, da wie immer bei mir die Schuld gesucht wird.

Was kann ich dafür wenn ihm nicht gefällt was für ihn ausgesucht wurde? Dann soll er sich lieber eine scharfe Werwölfen suchen mit der er seine Spielchen spielen kann.

Aus dem nichts wurde ich aus meinen Gedanken gerissen als Luce hysterisch anfing zu lachen.

"Ach Eva du bist so süß. Der König hat nicht dich angeknurrt sondern mich, weil ich dich ihm weg nehmen wollte. Weißt du Männliche Werwölfe, vor allen die wölfische Seite in ihnen, neigen sehr zur Eifersucht wenn ihre Seelenverwandte noch nicht Markiert ist. Oh und bitte, willst du mir wirklich erzählen das du denkst er währe 'enttäuscht' von dir? Mensch Eva, hast du dich schon im Spiegel gesehen. Sobald er dich am Altar sehen wird wird er in Ohnmacht fallen."
Ich sah sie nur verwirrt an. Was meinte sie?

Sie jedoch verdrehte die Augen und zog mich vor einen Spiegel, doch ich, so kindisch wie ich war, sah weg.
"Eva." Sagte sie mahnend. "Guck dich an."

Ich schüttelte den Kopf. Ich könnte den Anblick mich im Hochzeitskleid zu sehen nicht ertragen.

Sie stöhnte genervt auf und dreht mein Kinn nach vorne so das ich nicht anders konnte als hinzuschauen. Mein Atem stockte.

Meine Haare lagen lockig über meinen Schultern. Das Kleid war nicht zu pompös, aber andererseits nicht zu schlicht. Es betonte meine Kurven und umarmte mich förmlich.

Ich spürte wie einpaar Tränen in meinen Augen brannten. Ich sah aus wie Sie bei ihrer Hochzeit. Ich sah aus wie meine Mutter.

"Siehst du!"
Sie drehte sich von mir weg und griff nach einem Diadem welches auf dem Nachttisch stand.
"Du siehst aus wie eine geborene..."

"...Prinzessin."

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Jo Hi,
Ich habe bald ein Kapitel in der Sicht von Cyrian (dem König) geplant.
Fändet ihr das gut wenn ihr einen kurzen Einblick in seinen Kopf bekommt, oder sollte ich lieber bei Evas Sicht bleiben?

Das Spiel mit Feuer und EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt