chapter fifteen

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Mein Herz raste. Ich rannte zu den Aufzügen und drückte auf K für Katakomben. Ich wusste nicht, was ich genau machte, aber ich wollte unbedingt zu Jule. Was war genau geschehen? Wo brachten sie ihn in? Naja, ins Krankenhaus, dachte ich und musste dabei schwer schlucken. Auch im Aufzug hörte ich die Stille, die dann plötzlich von großem Applaus unterbrochen wurde. Vielleicht ging es Jule ja wieder besser? Doch meine in dieser Hinsicht positiven Gedanken wurden von dem Stadionsprecher Nobby unterbrochen. „Vom Platz muss verletzungsbedingt unsere Nummer 19: Julian Brandt. Die gesamte BVB-Familie wünscht dir eine schnelle Genesung! Wir hoffen, dass wir dich bald wieder auf dem Platz sehen können."

Der Aufzug hielt endlich an und meiner Meinung nach viel zu langsam öffneten sich die Türen. „Halt, hier können Sie nicht weiter!", wurde ich robust von einem Ordner des BVB zurückgehalten. „Dieser Eingang ist nur für Berechtigte." „Ich muss hier aber durch. Mein Freund ist verletzt!", schrie ich dem Ordner entgegen. „Wer ist denn ihr Freund?", schaute mich der Ordner an. „Julian Brandt."

Der Ordner fing an zu lachen. „Das könnte ja jeder behaupten. Du bist wahrscheinlich einfach nur ein Fangirl, die diese Situation ausnutzen möchte. Aber nein, nicht mit mir!" Hilflos lehnte ich mich gegen die Wand. Ich wollte doch einfach nur zu Jule. „Alles okay, Dirk. Sie gehört zu Julian. Lass sie bitte durch.", riß mich Scarlett aus meiner Verzweiflung. Ich lächelte sie dankbar an. „Ich glaube, wenn Julian ins Krankenhaus muss, dann kannst du über den Notausgang Richtung Nordflügel gehen. Da steht immer der Krankenwagen. Ich musste da ja wegen Marco schon ein paar Mal hin."

„Danke, danke, danke!!!", rief ich ihr hinterher. Hoffentlich war es noch nicht zu spät. Ich rannte durch den Notausgang und versuchte mich zu orientieren. Glücklicherweise wurde ich von keinem gestoppt, der mal wieder meine Identität in Frage hätte stellen können. Ich beschleunigte mein Tempo – „Aua." Beim um die Ecke rennen bin ich mit meiner Hüfte an einer Metallstange hängengeblieben. Ein lang anhaltender Schmerz durchfuhr meinen Körper, doch ehe ich länger darüber nachdenken konnte, rannte ich weiter. Ich musste unbedingt schnellstmöglich zu Jule!

Von weitem sah ich das Blaulicht, dass durch die Außenfassade des Stadions in alle Richtungen reflektiert wurde. Schnell wurde mir klar, dass Jule ins Krankenhaus musste, schließlich stiegen die Ersten schon in den RTW. Hilflos lief ich auf einen Mann zu, der eine Notarztjacke trug. „Hallo, mein Name ist Vivienne Umschlag. Ich bin die Freundin von Julian Brandt. Ist er hier?"

Vivi...", krächzte eine Stimme hinter meinem Rücken und zwang mich zum Umdrehen. Jule lag auf der Trage, bereit um in den RTW zu kommen. Ich sah ein Horrorszenario aus meiner Kindheit vor mir und mir wurde übel. „Entschuldigung, Sie sind verletzt!". Mit diesen Worten wurde ich in die Wirklichkeit zurückgeholt. Und ja, der Mann hatte recht. Durch mein weißes Shirt konnte man deutlich rote Verfärbungen sehen und ich war ja noch gar nicht in Jules Nähe gewesen. Zögerlich zog ich mein Shirt hoch und stellte mit erschrecken, dass ich eine riesige Wunde an meinem Bauch hatte. Klar, der Crash mit der Metallstange. Ärgerlich schüttelte ich den Kopf, auch das noch! „Es wäre wahrscheinlich besser, wenn Sie direkt mitkommen, dann können wir uns Ihre Wunde genauer ansehen."



Julian's Sicht:

Bei mir drehte sich alles. Wo war ich? Ich hörte laute Geräusche im Hintergrund, konnte sie aber nicht zu ordnen. Zuhause konnte ich jedenfalls nicht sein, so laut kann selbst Jannis nicht sein. Meine Augen gewöhnten sich langsam an die Helligkeit, ich sah, dass viele Menschen um mich herumliefen. „Hallo, mein Name ist Vivienne Umschlag. Ich bin die Freundin von Julian Brandt. Ist er hier?", hörte ich Vivi's Stimme. „Vivi...", holte ich aus meinem viel zu trockenen Mund heraus. Weiter kam ich nicht, direkt waren ein paar Ärzte um mich herum, die mich fragten, wie es mir geht. „Blendend, könnte kaum besser gehen!", dachte ich ironischerweise.

Entschuldigung, Sie sind verletzt! Es wäre wahrscheinlich besser, wenn Sie direkt mitkommen, dann können wir uns Ihre Wunde genauer ansehen.", ich erschrak, als ich diese Worte hörte. Ich war nicht gemeint, so klar war ich dann schon im Kopf. Vivi! Nein! Was ist passiert?!?

Mein Heerz fing an zu Rasen, während man mich in den RTW schob. Ich muss zu ihr! „Herr Brandt, beruhigen Sie sich. Mein Name ist Frau Dr. Meinhardt, das ist mein Kollege Dr. Steffen. Wir werden Sie jetzt in die Uniklinik fahren, um Sie weiter zu untersuchen. Wir haben ein paar Verdachtsfälle und hoffen, dass diese sich nicht bestätigen –" „Wo ist meine Freundin?", unterbrach ich sie. Mir war so schwindelig, ich konnte mir eh keine Namen merken und ich wollte einfach nur wissen, wo Vivi ist und was sie hat. „Ihre Freundin kommt mit ins Krankenhaus. Sie hat nur ein paar Schürfwunden, kein Grund zur Sorge. Sie sind hier eher unser Sorgenkind."

Puh. Ich spürte, wie ein wenig Anspannung aus meinem Körper wich und langsam meine Augen zu fielen.

To all the girls I've loved beforeWhere stories live. Discover now