Issues 💋

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New Version of Compensation!

,,Was zur Hölle?!" schrie Eren am Türrahmen.

Er war sprachlos über das Szenario, was sich vor seinen Augen abspielte.

Erens Absichten waren nicht falsch. Er wollte mich zum Essen rufen, aber da ein gewisser Ackerman mich ans Bett pinnte und mehr wollte, ging dies eher gar nicht.

Levi's ruhige und sanfte Haltung veränderte sich.

Jener Muskel spannte sich an. Seine Adern zeichneten sich entlang der Gelenke und der Halsbeuge.

Er war wütend, versuchte jedoch seine innere Balance nicht zu brechen.

,,E-Eren? Mister Ackerman...hat mir ein wenig...Selbstverteidigung beigebracht" versuchte ich die Lage gut zu reden.

Selbst in mir wühlte die Aufruhe.

Der Rausch des Alkohols war so urplötzlich verschwunden.

Als sei mein Körper nicht mit dem Stoff begegnet.

Lag es an der Angst, die ich verspürte?

Die Panik? Das ich nun eine Familie zerstört hatte und zugleich die meiner Freundin?

,,(V/N)? Sei ehrlich zu mir...ich seh doch-"

,,Und wenn ich es dir doch sage, es ist nichts falsch zu verstehen" unterbrach ich Eren.

Nun kam Hanji dazu und war genauso wie der Braunhaarige an der Tür perplex. Sie beide schauten verdutzt rein, ihre Füße hafteten am Boden.

Doch, je mehr Menschen auftauchen, desto mehr stieg mir die Unruhe und Levi verspürte dies, weshalb er sich löste.

Zum Glück besaß er zwischen dieser kalten Fassade noch ein Funken Menschlichkeit.

Dankend stand ich vom Bett auf und lief schnurstracks an jedem vorbei, direkt zur Tür.

Ich musste hier weg.

Komplett weg.

Mit zittrigen Händen versuchte ich meine Haustür zu öffnen und schaffte es nach einigen Fehlversuchen.

Hastig packte ich mein Handy aus und rief meine Eltern an.

Ich bat sie drum mich für einige Tage bei ihnen wohnen zu lassen, nicht nur um aus dieser kniffligen Lage zu entkommen, sondern auch die Reue, begleitend mit Scham und Hass, ablegen konnte.

Ich war so mit Scham umhüllt, mit Reue, mit Hass, mit Trauer... ich durfte mich nicht in diesem leeren Haus verlieren. Nicht in dieser Einsamkeit, während sie neben an alles hatten.

Glück, Liebe, Familie, Kinder, Geld.

Sie hatten das alles und ich nahm ihnen dieses wundervolle Familienleben weg, nur weil ich kein eigenes besaß.

Nur, weil ich auch mal geliebt werden wollte...

<~>

Das Ticken der Uhr schallte zwischen den vier Wänden.

Ruhe kehrte in die Unterhaltung zweierlei Menschen ein.

Der Mond dämmerte bereits durch jedes Fenster, welches das Büro zu bieten hatte.

Die Zeit spielte in diesem Moment eine große Rolle.

Nicht nur, weil einer von beiden seine Arbeit beenden und nachhause gehen wollte, sondern auch, da der Patient überwiegend nicht mehr klar denken konnte.

,,Ich denke, wir sollten dies nächste Woche weiterführen. Halten sie sich alles im Hinterkopf. Bei Problemen wissen sie, was sie zutun haben'' wies er sein Patienten daraufhin und bat ihn innerlich drum zu gehen.

Dieser akzeptierte die Aussage des Psychologen und machte sich auf den Weg nach draußen. Dankend wünschte er ihm einen schönen Feierabend und schloß die Tür hinter sich.

Der Psychologe schnaufte auf.

Seine Arbeit packte ihn so meist an den Nerv, weshalb er sich selbst dazu entschloss Hilfe von andern zu holen.

Besser gesagt, legte sich der Psychologe einen Psychiater an, um sich den Beistand zu leisten, damit er sein erlernten Beruf nicht aufgab.

Pfeifend räumte er seine Sachen ein.

Die Lichter des Büros dämmte er, um eine angemessene Atmosphäre zu schaffen. Eilig hatte er es nie, immerhin war dies seine Routine. Nachdem er seinen letzten Klienten wegschickte, gönnte er sich die letzten Minuten im Büro. Entweder um abzuschalten, bevor er in die Single-Wohnung trat oder um die verschobenen Aufgaben zu erledigen.

Manchmal saß er Stundenlang da, füllte Akten aus, sotierte sie, malte neue Methoden aus.

Es war ein entsetzliches Chaos, den man aufgrund des Geldes häufig missachtetet.

Während er die letzten Umschläge in die Schublade der Patientenakten verstaute, fiel ihm ein Name besondern auf - Levi Ackerman.

Mister Ackerman besuchte den Herrn seit langem nicht mehr, wobei er dies, laut des Staates, benötigte.

Sorgsam öffnete er die braune Pappe, was die Papiere der Person umhüllte.

Darin standen die Informationen drinnen und der Grund, weshalb Mister Ackerman bei ihm saß.

Er erinnerte sich wieder dran.

//Psychopath, 28 Jahre alt, mehrfacher Mörder//

Sein größter Fall und doch einer der triumphierenden.

Psychopathen stimmten nicht mit dem menschlichen Verstand, dem man sonst alltäglich begegnete.

Sie waren Lügner, gefährliche Menschen, die selbst zu sexuellen Übergriffen und oder gar Morden bereitwillig waren.

Manipulation war ihre Begabung und beste Fähigkeit, womit sie ihr Ziel erreichen wollten.

Gnadenlos, emotionslos, Reuelos, dass waren ihre Charakterzüge, vergleichbar mit diesem von Levi.

Es war aber keine angeborene Psychose, sondern eine mit heranwachsendem Alter, je nach Ereignis.

Oftmals galten ihre Vergangenheit als grauenvoll, einsam, schmerzhaft - beispielsweise eine Misshandlung. 

Damals gestand Levi seine Morde ohne ein Funken Leid.

Er sah dies als Selbstverständlich, stempelte die Taten als Sündhaft ein, aber widersprach dieser Aussage mit den Worten wie: ,,Sie haben es verdient''.

Des Weiteren war sich die Polizei sicher, dass er eine wichtige Frau in seinem Leben verlor, die er schwer zu verkraften wusste.

Nach dem Verlust geriet er in die falschen Hände und die Spaltung seiner Persönlichkeit fing somit an. Es formte sich so um, dass er die Schmerzen endlich hinnehmen und es gnadenlos an anderen ausüben konnte.

Seine Hingabe zu Frauen war hier enorm. Er liebte das weibliche Geschlecht sehr. Fing er das Interesse einer Frau, so setzte er sein Charme ein und tat alles um diese für sich zu gewinnen.

Gerieten Männer dazwischen, wurden diese sofort eliminiert.

Entfernte sich sein Opfer...so bemühte er sich ihre Aufmerksamkeit zu erwecken, ob dies für sie unangenehm war oder traumatische Folgen hatte.

Solang sie bei ihm blieb, fügte sie das letzte, verlorene Stück Puzzle zusammen, womit Levi komplett wurde.

Er schaffte es anhand eines weiblichen Partners die Normalität, den Bezug zur Realität wiederzufinden.

Der Grund wieso er vom Staat entlassen wurde war, dass Ackerman selbst die Offiziere schädigte. Medikamentös kam er in Behandlung und erhielt aufgrund seiner positiven Entwicklung, und nur mit den weiteren Therapiestunden, einen Freispruch.

,,Genug für heute'' flüsterte sich der Psychologe selbst zu und verstaute die Akte wieder zurück an sein Platz ,,Feierabend''.

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