11. Luis

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"Hey, ich will hier raus!" Panisches Klopfen. Gleichzeitig nahm Luis das Surren von einem riesigen Gerät wahr. "Lasst mich hier raus!" Die Stimmen wurden lauter. Als er um eine Ecke bog, sah er sie endlich. Ein riesiger Mixer. Luis erschrak. Darin befanden sich Leute! Er konnte nicht erkennen, wer, aber sie brauchten ganz sicher seine Hilfe. Er fing an zu rennen. Doch gerade, als er ankam, spritze Blut auf. Immer mehr Blut.

Luis schreckte hoch. Kerzengerade saß er da und merkte, wie ihm der Schweiß über die Schläfe lief. Er zitterte. Sein Blick war verschwommen, und er konnte nur dunkle Flächen sehen. Luis wollte sich aufrichten, aber irgendwas hielt ihn etwas schmerzhaft an dem kalten Boden. Langsam tastete er in die Richtung. Er war angekettet. Luis stöhnte und lehnte sich gegen die Wand, soweit es seine Fessel erlaubte. Alles tat ihm weh. Einzelne Gedanken, Errinerungen, schossen ihm durch den Kopf. Ein Oktoling, der auf ihn schoss. Er fiel, dann war alles schwarz. Luis wusste nicht, was das zu bedeuten hatte.

Endlich wurde seine Sicht klarer, und er nahm wieder Konturen klar. Er befand sich in einer kleinen Zelle, mit dicken Gitterstäben an zwei Wänden. Und niemand sonst war da. Er war ganz allein. Aber wo genau war er? Wie kam er zu diesem Ort? Luis hielt sich den Kopf und probierte, seine Gedanken zu ordnen. Er hatte im Okto District gegen einen Oktoling gekämpft. Und ab da fingen seine Errinerungen an zu verblassen. Na toll. Luis tastete seine Taschen ab. Vielleicht konnte er mit seinem Funkgerät Kontakt zu Käpt'n Kuttelfisch aufnehmen. Aber es war nicht da! Er zuckte zusammen. Hektisch durchsuchte er die kleine Tasche an der rechten Seite seiner Heldenausrüstung. Luis atmete auf. Seine Tabletten waren noch da. Die Versuchung war groß, jetzt eine zu nehmen, aber stattdessen holte er sich eine Zigarette und begann zu rauchen. Zigaretten und Feuerzeug hatte man ihm auch gelassen. Nicht so wie seine Heldenwaffe Replik.

Luis entspannte sich etwas. Jetzt sollte er erstmal versuchen, hier raus zu kommen. Und dann irgendwie wieder nach Inkopolis. Aus einem geheimen Fach in seinem Stiefel zog er den Dietrich, den er immer bei sich hatte. Das Schloss von seiner Fußfessel war schnell geknackt, und zu seiner Verwunderung war die Zellentür offen.

Luis schlich durch die Gänge. Das Gebäude, in dem er sich befand, glich einem Labyrinth. Schon nach zehn Minuten hatte er sich komplett verlaufen. Und immer noch war niemand da! Was war geschehen, während er hier eingesperrt war!? Und vorallem: wie lang war er jetzt schon hier drin? Luis hatte sein komplettes Zeitgefühl verloren. Waren es vielleicht nur drei Tage? Eine Woche? Ein riesiges Loch klaffte in seinen Errinerungen.

Endlich kam er an eine Tür. Zentrale von Kamabo&Co. stand auf einem Schild. Vorsichtig drückte Luis die Klinke runter. Aber der Raum war leer. Stattdessen hingen überall Monitore. Auf den meisten konnte man leere Bahnsteige erkennen. Auf einem war ein riesiger, steinerner Kopf zu sehen. Luis hielt die Luft an. Da war Inkopolis! Sehnsüchtig schaute er auf den Bildschirm. Alles war so wie immer. Doch sein Blick fiel auf die Zeitanzeige, rechts unten im Bild. Luis erschrak. Es waren zwei Jahre vergangen!

Seine blauen Augen rasten von einem Monitor zum anderen. Irgendwo musste doch etwas stehen, wie er hier raus kam! Sein Blick blieb an einem Zugabteil hängen. Da war Käpt'n Kuttelfisch! Aber er war nicht alleine. Ein kleiner, schmächtiger Inkling mit gelben Tentakeln saß ebenfalls wie er jetzt an einem Bildschirm und schrie etwas in ein Headset. Auf dem Monitor daneben war ein pinker Oktoling zu sehen, der gerade in einer dunklen Gasse festsaß, und von beiden Seiten unter Beschuss stand. Dass war der Oktoling, gegen den er gekämpft hatte, da war Luis sich ganz sicher. Aber was machten die drei hier unten!?

Plötzlich, auf einem Bildschirm weiter oben, sah er einen großen Bahnsteig, bei dem Hauptbahnhof stand. In der Mitte befand sich ein Telefon. Auf dem eine ziemlich detaillierte Zeichnung von ihm hing. Luis runzelte die Stirn. Davor lagen Teile von etwas größerem. Er kniff die Augen zusammen. Kein Zweifel, das waren die Bestandteile eines Mixers. Luis fing an zu rennen.

Splatoon 2 - BoyxBoy FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt