(23) In der Nacht

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Zeitsprung 6 Monate später

Nach hartem Training und viel Bewegung, sowie einer Therapie, arbeitete ich wieder in Vollzeit im Department. Alle arbeiteten auf Hochtouren, um die Organisation noch einmal ans Tageslicht zu holen, dennoch war nichts geschehen. Sie waren wie vom Erdboden verschluckt. Ich schlug genervt auf meinen armen Schreibtisch, der seid geraumer Zeit unter meiner Faust leiden musste. Viele sahen wieder zu mir herüber, doch ich beachtete sie nicht. Wenn sie keine Ergebnisse liefern konnten, musste ich es versuchen, doch selbst ich hatte kein Glück.

Es klapperte, als ich hoch sah, saß Hank vor mir und sah mich unverwandt an. "Auch nichts?" Fragte er im üblichen Ton. Ich biss nur wütend die Zähne zusammen und schüttelte den Kopf. So ein Mist auch. "Es gab nicht einmal Morde in letzter Zeit. Kein einziger Android musste dran glauben." Sagte jemand, den ich aber nicht ausmachen konnte. Ja viele Androiden waren ermordet worden, als ich noch nicht wieder auf dem Damm gewesen war, doch jetzt, Funkstille. Nichts. Keine DNA, keine Anhaltspunkte, rein gar nichts und das kotzte mich dermaßen an. Hank sah mich nur stumm an ubd erhob sich dann. "Wenn du willst können wir nochmal das alte Nest durchsuchen. Vielleicht finden wir ja etwas." Sagte er und ich nickte nur, denn ich war wieder in den Computer vertieft.

Am folgenden Abend waren mehrer Teams in den Katakomben unterwegs und suchten nach Hinweise. Mein Team bestand aus dem üblich Verdächtigen. Hank und Conner, welche heute wieder höchst motiviert waren. Vor allem Connor, welcher buchstäblich die Wände ableckte. Ich hatte vorher noch herum gezetert, aber es half alles nichts, also ließ ich es bleiben. Die Eindrücke waren überwältigend und beängstigend zugleich. Die wagen Erinnerungen erleuchteten jeden Raum dem ich begegnete und ich blieb stehen um tief durchzuatmen. Alle Erinnerungen waren so unangenehm und hart. Ich musste da durch. Ich eilte blindlinks los und achtete garnicht darauf wo ich hinging und das ich alleine ging. Als ich mich umsah fand ich mich in einem recht geräumigem Raum wieder. Er war karg und nur ein Tisch stand in der Mitte des Raumes. Als ich eine Präsenz hinter mir spürte, geriet ich in Panik, zog meine Waffe und drehte mich im selben Moment um.

Es war Connor. Er blickte zu mir herrab und nahm langsam meine Hände in sein. "Es ist alles okay." Sagte er ruhig und steckte die Waffe zurück in ihr Holster. Ich nickte nur. Klar war ich davon ausgegangen, dass ich an dieser Operation teilnehmen konnte, aber es war alles eine Nummer zu groß für mich. Ich war eines der Opfer gewesen, welches die Hölle überlebt hatte. Connor kam mir nur näher während ich immer tiefer in meiner Gedankenwelt versank. "Es ist okay" beruhigte er mich, als ich in seinem Armen war. "Ich kann dich beschützen." Meinte er und ich sah zu ihm auf. "Hast du dafür auch ein Programm oder wie?" Fragte ich sarkastisch und funkelte ihn an. Er schüttelte den Kopf. Und ein weiteres mal musste ich mich rügen. Er war ein Android. Ja, er war in gewissen Zügen so menschlich, dass es mir schwer machte ihn immer wieder weg zu stoßen. Machte uns das nicht noch mehr zur Zielscheibe? Wenn wir uns näher kamen? Oder ich ihm? Würde er abweichen von seinen Programmen? Würden sie uns finden und töten? Wo waren diese Mistkerle? Es waren einfach zu viele Fragen in meinem Kopf und ich griff in Connors Jacke und hielt mich an ihm fest. Ich schluchzte, obwohl ich dagegen versucht hatte anzukämpfen. Vergeblich.

Pov. Connor

Die Operation war vorbei. Es war schon weit nach Mitternacht und ich war wieder einmal bei Lillith einquartiert worden. Zugegeben, ich kannte Hanks Lebensstil und wusste auch wen und warum er Besuch hatte, aber da wir nun 3 im Team waren und ich mich um Lillith in ihrer Krankenphase gekümmert hatte, schob mich Hank oft zu ihr ab. Hätte ich ein eigenes Bewusstsein und ein Gefühl von Charm und Ekel, würde ich auf eine neue Couch bestehen wenn ich wieder bei Hank war.

Nun hatte ich mich wieder ungefragt zu Lillith gelegt. Warum ich das immer tat wusste ich nicht genau. Sie sah friedlich aus und nicht mehr so aufgeregt wie nur wenige Stunden zuvor. Sie hatte sich im Schlaf gedreht und lag nun an meiner Brust, welche ich erwärmt hielt. Sie sah schön aus, nur eine widerspenstige Haarsträhne hing ihr die ganze Zeit ins Gesicht. Ich strich sie ihr hinters Ohr und von dort über die Wange. Sie seufzte im schlaf und kuschlete sich näher an mich. Ich mochte das. Auch wenn es wohl fraglich war, dass ich mich entkleidet hatte, aber ich hatte mich ihr angepasst, denn sie trug auch nur noch ein Top. Außerdem sagte das Internet, ein Erwachsener Mann trüge nur eine Jogginghose oder Boxer zum schlafen. Da ich keine Hosen für Männer bei ihr fand und Hanks Hosen alle mindestens ein Loch oder drei hatten, war es Variante zwei geworden. Ja es war schon eine Weile her, dass sie mich so gesehen hatte. Die Erinnerung daran ließ etwas in mir aufflackern, was ich nicht greifen konnte. Ich grübelte noch ein wenig darüber nach, was es denn sein könnte, gab aber schließlich auf und wollte in den Stand by Modus gehen. Doch gerade als meine Programme schließen wollten, erschien ein kurzes aufblitzen in der Fensterspiegelung. Ich anulierte die Vorgänge und schob Lillith schnell zur Seite, sprang zum Fenster und sah noch, wie ein fremdes Auto um eine Ecke bog und verschwand.

Ich zog die Vorhänge so zu, dass kein Spalt mehr frei war und hört gemurmel vom Bett. Die Nachttischlampe glomm auf und Lillith richtete schon wieder eine Waffe auf mich. Ich hob die Hände. Ihr müder Blick wanderte an mir auf und ab, blieb dann an meinem Gesicht wieder hängen. "Du schon wieder und diese Aufmachung kenne ich doch" ich sah sie unverwandt an "wolltest du mich im Schlaf überfallen oder was?" Fragte sie müde. "Nein" sagte ich. "Was zum Teufel tust du dann hier?" Sie legte die Waffe zurück in ihren Nachttisch und zog ihr Top höher, weil es ohne hin nicht viel bedeckte. "Ich schlafe meistens immer bei ihnen" verriet mein Programm mich und meine Wangen erglommen bläulich. "Ich habe nie gesagt, dass es okay sei." Brauste sie auf und ich sah sie weiter hin an. "Meine Wärme hat in 90% der Fälle geholfen zu erholsameren Schlafphasen zu kommen." Sie wurde rot und sah auf ihre Hände. "Vielleicht habe ich weniger Albträume wenn du bei mir residierst, aber ich habe nicht gesagt, dass ich mit dir schlafen will." Sagte sie im immer lauter werdenden Ton. Dann errötete sie. "Ich meine in einem Bett." Ich nickte. "Dann gehe ich." Ich hatte meine Hose schon halb wieder an, da kroch sie zum Bettrand zu mir und griff an meinen Arm. "Nein" sagte sie rot und schüchtern. Ich kann nicht alleine einschlafen, es wird bestimmt einen Grund haben warum du am Fenster warst" sagte sie und ihre Augen glänzten wieder so verräterisch. Ich ließ Hose Hose sein und konzentrierte mich ganz auf sie. "Du brauchst keine Angst zu haben, es war nur die Katze von 37B."

Knack. So fühlte es sich an als ich Log. Sie nickte und rutschte wieder zu ihren Kissen, immer darauf bedacht, dass ihr Top nichts zeigte. Mein LED leuchtete Gelb als es doch ein mal rutschte und man den Ansatz ihrer wohlgeformten Brust sah. "Leg dich auf die andere Seite. Du kannst hier schlafen, aber berühr mich nicht." Sagte sie mit rotem Kopf und machte das Licht aus.

Nach einer langen Pause bin ich wieder da, ich hoffe es gefällt euch und ja ich beeile mich mit dem nächsten Kapitel. Im moment geht es mir nicht so gut, desswegen dauert alles doppelt so lange. Aber bleibt weiterhin gespannt. Noch gebe ich dieses Projekt nicht auf.

Eure Sorty

Detroit become human: ConnorHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin