ᴘʀᴏʟᴏɢᴜᴇ

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𝐑ᴇᴠᴇʟɪɴ
¹⁰ ᴶᵃʰʳᵉ ᶻᵘᵛᵒʳ


„Rev, ich hab ihn." ertönte die Stimme meines besten Freundes hinter mir. Ich musste einige Male blinzelnd bevor ich ihn, in dieser unheimlichen Dunkelheit, erkennen konnte.

Grinsend hielt er den kleinen Schlüssel hoch während er joggend auf mich zu kam.

Kage's schwarzes Haar verschmolz perfekt mit der Dunkelheit und seine eisblauen Augen blitzten, durch das Fenster dringende Mondlicht, auf.

Er war zwei Jahre älter als ich, was ihn auf die Zahl 14 brachte, und um einiges größer. Doch das würde mich bestimmt ich davon abhalten, ihm bis ans Ende er Welt zu folgen.

Kage war schließlich mein großer Bruder obwohl wir nicht blutsverwandt waren. Wir lernte uns hier im Waisenhaus kennen und eine außergewöhnliche Freundschaft entstand.

„Wenn du fällst, fange ich dich auf."

Sieben Wörter, siebenundzwanzig Buchstaben und ein Versprechen, dass wir Zwei uns gaben, weil wir sonst niemanden auf diese kalten Welt vertrauten.

Kage's Vergangenheit hatte er, genau wie ich, hinter sich gelassen, als wir in dieses Waisenhaus kamen.

„Ich hab die Sachen." ich zeigte auf meinen kleinen Rucksack, denn ich mir umgeschnallt hatte und reichte den anderen meinem besten Freund.

Mit einer fließenden Bewegung schnallte er diesen ebenfalls um und wir setzten unseren Weg durch das große Gebäude fort.

Bevor ich Kage kennenlernte war mein Leben schwarz und weiß. Meine Umgebung war ständig von einer kalten Schwärze verdunkelt und die Menschen waren einfache, weiße Punkte in dieser schwarzen Leere.

Aber Kage war anders.

Er brachte Farbe in meine Welt und das Blau in seinen Augen, erinnerte mich an den sonnigen Tag, als wir uns kennenlerne.

Damals, als er meine Hand ergriff und mich aus diesem schwarzen Loch zog, um mit mir durch die Wolken zu fliegen.

Wie zwei kleine Vögel flatterten wir eifrig umher, bereit die Welt zu erkunden. Doch den Käfig verließen wir nie.

Bis auf heute.

Heute würden wir endgültig aus dem Käfig ausbrechen und den süßen Geschmack der Freiheit kosten.

Denn die Leute hier behandelten uns wie Dreck.
Als verdienten wir es nicht zu leben.

Wir bekamen zwar Essen und hatten ein Dach über den Kopf aber, als Kage eines nachts in mein Bett gekrochen kam und mich weinend zu sich zog, war mein Geduldsfaden entgültig gerissen.

Sie wussten über seine schreckliche Vergangenheit Bescheid und trotzdem quälten sie ihn und erinnerten ihn an die Dinge, die ihm angetan wurden. Dinge die er getan hatte.

„Rev, wirst du langsam müde?" neckte der Schwarzhaarige mich während ich ihm schweratmend durch die dunklen Gänge folgte.

„Bestimmt nicht." gab ich trotzig zu und überholte den Jungen. Zusammen jagten wir durch das dunkle Gebäude und versuchten dabei niemanden zu wecken.

Heute würden wir endlich fliehen und diesen schrecklichen Ort zurück lassen. Wohin wir gingen, spielte keine Rolle. Wir würden dahin laufen, wo der Wind uns trug.

Hauptsache wir waren zusammen.

Kage blieb bei einem Fenster stehen und öffnete es langsam. Das verdammte Ding gab quietschende Geräusche von sich und ich verzog das Gesicht.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 29, 2020 ⏰

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