Verschollen

238 8 0
                                    



„Passt auf, mein Padawan.", beschwor Meister Windu seine Schülerin.

„Ja, Meister."

Syala Teguri neigte ihren Kopf als Bestätigung. Sie war erst seit gut einem halbem Jahr seine Padawan. Dennoch waren diese 4 Worte das einzig Freundliche, was Syala von ihrem Meister zu hören bekam. So sehr sie sich auch anstrengte, meist tat es Meister Windu mit einem „Ganz okay." ab.

Er war ein guter Lehrmeister, das stand außer Frage, aber manchmal wünschte sich seine Padawan etwas mehr Mitgefühl und Vertrauen vonihm. Genau deshalb war sie ja seine Schülerin geworden. Meister Yoda fand, dass die Jüngling zu dem erfahrenen Meister, der einer der gebildetsten Philosophen des Ordens war, Vertrauen fassen sollte. Andererseits sollte Meister Windu Mitgefühl für das junge Mädchen entwickeln. Eine Meister-Padawan-Beziehung zwischen den beiden machtintensiven, sich ähnelnden Persönlichkeiten hielt Yoda für eine gute Lösung. Die Macht hatte ihn seiner Überlegung bestätigt.

Jetzt waren Meister Windu und Padawan Teguri auf Endor gelandet, um den Frieden zwischen 2 Ewoksvölker wieder herzustellen. Doch um zu den Ewoks vorzudringen, mussten sie durch den dichten Dschungel. Direkt bei den Ewoks konnten sie trotz ihrer wendigen Schiffe nicht landen. Der Dschungel war dort einfach zu dicht. Deshalb mussten sie eine der wenigen Lichtungen in der Nähe als Landefläche nutzen. Von dort aus machten sie sich auf den Weg zu den Ewoks.

Meister Windu hatte dafür einen genauen Plan, über den sich Syala auch im Klaren war. Trotzdem fand sie, dass alles viel zu strukturiert war. Die Wege, die sie laut des Planes benutzen würden, könnten versperrt sein oder es könnten Fallen dort versteckt sein. Auf solche oder ähnliche unerwartete Zwischenfälle waren sie nicht vorbereitet. Und das gefiel der Homalianerin gar nicht. Syala kannte das. Vor wenigen Monaten war sie noch Jüngling gewesen...

Man hatte sie zusammen mit einem andern Jüngling auf eine Mission geschickt. Da hatte man auch alles durchgeplant. Absolut strukturiert. Aber es war schief gelaufen. So was von schiefgelaufen. Ihr zwei Jahre jüngere Freund Luan, ein Twi'lek mit hellorangener Haut, hatte einen seiner Lekku verloren. Er war in eine Falle gelaufen, die auf dem vorgeschriebenen Weg lag. Luan hatte fürchterlich geschrien. Syala war zusammengebrochen, weil auch dieNatur geschrien hatte. Sie hatte ihm nicht helfen können. Sie fühlte sich schuldig, auch wenn Luan ihr glaubhaft versichert hatte, dass es nicht ihre Schuld war. Er hatte überlebt, weil einige der Ureinwohner ihn gerettet hatten.

Erkonnte kein Jedi mehr werden, weil seine Fähigkeiten, körperlich und geistig, eingeschränkt waren. Deshalb wurde Luan auf der Krankenstation wieder hochgepäppelt. Als Syala mit ihrem Meister zu der Mission auf Endor aufgebrochen war, hatte er ihr erzählt, dass er sich um die Babys, die in den Tempel gebracht werden, kümmern durfte. Zusammen mit einem Droiden, damit er nichts falsch machte.

Trotz dieser positiven Entwicklung von Luan hatte Syala Probleme, sich an festgelegte Pläne zu halten. Auch ihr Vertrauen zu den Jedi war geschwächt. Nur mit Hilfe von Luan und anderen Freunden hatte sie es geschafft, wieder zu sich selbst zu finden. Sie hatte den Weg gefunden. Den Weg zurück zu den Jedi. Irgendwie. Zumindest ein bisschen. Deshalb war die 15-Jährige Padawan geworden. Zu Beginn derMission hatte sie ihren Meister darauf hingewiesen, dass sie mit dem Plan nicht zufrieden war. Nochmal wollte Syala sich nicht für einen Fehler verantwortlich machen. Aber ihr Meister hatte ihr gesagt, dass sie seiner Erfahrung vertrauen solle. Syala konnte es nicht. Sie konnte ihm nicht vertrauen. Ihr Vertrauensproblem war nicht verschwunden. Es war noch da. So gut sie es auch zu verdrängen versuchte. Man hatte ihr Meister Windu zugewiesen, damit sie jemanden an ihrer Seite hatte, der ihr Vertrauen in Anderen, vor allem aber in den Weg der Jedi wieder stärkte. Syala aber vertraute nur der Macht und ihren Fähigkeiten.

VerschollenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt