21

569 20 1
                                    

„Darf ich dich etwas Fragen July?", fragte mich Elijah ruhig. „Wieso bist du gegangen?", warf  Niklaus hinein. Ich blickte zum Boden. Wo blieb bloß Katy? Ich wurde nervös. Verdammt was sollte ich sagen? Auf was für eine Scheisse hab ich mich nur eingelassen. „Ich.. Ich-" Ich wurde von einem ohrenbetäubenden schrillen Ton unterbrochen. Ich grinste sie böse an.

„Lass uns die Party beginnen", murmelte ich.
Doch es passierte nichts. Ich blickte mich verwirrt um. Eigentlich sollte dies Katys Zeichen sein. Ich drehte mich wieder zu meinen Geschwistern. Rebekah und Elijah sahen genauso verwirrt aus. Nur Niklaus grinste mich an. Ich zog meine Augenbraue hoch, als es mich wie einen Blitz traf. Er wusste hiervon. Oh scheisse, Abbruch! Ich wollte gerade kehrt machen und wegrennen, als mein ganzer Kopf anfing zu dröhnen.

Plötzlich spürte ich wie etwas meinen Körper verließ. Etwas oder jemand saugte mir meine Kraft aus dem Körper. Meine Beine gaben nach und ich fiel bäuchlings auf den Boden. Schweiß rann über meine Stirn und mein Körper war wie eingefroren. Mit letzter Kraft drehte ich mich um und sah Katy, die mit blutender Nase einen Zauber aussprach. So eine hinterlistige kleine Schl- . Ich versuchte wach zu bleiben, doch es tanzten schon schwarze Punkte vor meinen Augen. Langsam wurde alles rundherum schwarz und ich war in einem tiefen Schlaf gefangen.

„Moment, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe Nik. Du wusstest, dass sie nur hier war, um uns zu töten?", hörte ich die dumpfe Stimme von Rebekah hysterisch fragen. Mein Kopf dröhnte. Ich wusste nur nicht ob es von ihrer Stimme oder von dem Zauber kam. Ich öffnete meine Augen und wollte meine Schläfen massieren, als ich bemerkte, dass meine Arme an einen Stuhl gefesselt waren. Ich versuchte meine Magie einzusetzen, um die Fesseln zu lösen, doch nichts passierte. „Was zum?", murmelte ich und sah Niklaus wütend an. „Was hast du getan?", fauchte ich ihn regelrecht an. „Du meine Liebe, hast im Moment keine Magie. So lange nicht, bis deine Gefühle wieder da sind, denn es ist echt anstrengend wenn du durchgehend mordlustig bist." Ich will nicht lügen. Ich wollte ihn umbringen. Ich wollte es so sehr. Wie er da stand mit seinem schelmischen Grinsen und seinem selbstgefälligem Blick. So ein Abschaum.

Ich sah Rebekah in meinem Augenwinkel schmunzeln. „Du brauchst gar nicht so zu grinsen. Du verlogenes Miststück!", schrie ich sie an. Sie zuckte zusammen und sah mich verdattert an. Ich sah in die Gesichter unserer Geschwister. Niklaus und Elijah sahen sich verwirrt an. Sei wussten also nicht einmal etwas davon. Von ihrer Tat.

Ich nutzte die Gelegenheit um genau das zur Sprache zu kommen zu lassen.
„Tja meine Brüder, da ihr anscheinend nicht meinen Grund für die Feindseligkeit kennt, werde ich euch einmal aufklären." Dabei war ich extra ironisch und gefälscht höflich. „Unsere ach so treue Schwester hat mit meinem Freund geschlafen und hat ihn wahrscheinlich auch noch manipuliert dies zu tun!", gegen Ende hin schimmerten meine Gefühle durch die dicke Mauer der Gefühlslosigkeit hindurch und ich wurde lauter. Während ich sprach wurden Niklaus Augen immer größer und Elijahs Blick immer kühler. Niklaus sah Rebekah an und fragte sie: „Stimmt das, Schwester?" Er ging einen Schritt auf sie zu. „Stimmt es was July da sagt?" Sie blickte zwischen mir und Niklaus hin und her und brachte schließlich ein: „Ja aber..." zustande. „Weißt du was das ist Rebekah? Vergewaltigung!", meinte ich. „Nein war es nicht!", schrie sie mich an. „Ich habe ihn nicht dazu gezwungen, mich zu vögeln. Er wollte es so." „Und du denkst dir, ja warum nicht den Freund meiner Schwester ficken?", fragte Niklaus erbost. Rebekah wollte zu einer Antwort ansetzen, doch er unterbrach sie bevor sie etwas sagen konnte. „Das war eine rhetorische Frage."

„Jetzt ergibt alles einen Sinn", sprach Elijah von hinten. „Du bist weinend weggelaufen, doch weil die Enttäuschung, Trauer und Wut zu groß war, hast du es einfach abgestellt. Doch du bist auch eine Hexe und du brauchst Emotionen zum Zaubern. Also-"

„Ist die Wut geblieben!", unterbrach Niklaus seinen Bruder. „Ich weiß was wir zu tun haben. Kommt mit!" , meinte er und ging voraus aus dem Zimmer heraus. Ich blieb alleine.

Alleine mit meiner Wut.

Ich versuchte weiterhin zu Zaubern, doch das Gefühl der Magie war verschwunden. Ich fühlte mich schwach. Nach über zwanzig Minuten hörte ich auf und entspannte meine Muskeln. Ich versuchte nachzudenken. Wie konnte ich hier raus kommen und trotzdem meine Rache nehmen?

Nach einiger Zeit des Wartens hatte ich immer noch keine Ahnung wie ich es anstellen sollte. Dann hörte ich Schritte. Viele Schritte. „Na endlich ich dachte ich muss hier für im-" Ich hörte auf zu reden und sah Enzo. Eine Bombe schlug in meinem Kopf ein und meine Wut entflammte. Nein sie loderte. „Die verlogener Dreckskerl! Dass du überhaupt die Eier hast dich vor mich zu stellen", meine Stimme war so rau, dass ich mich selbst nicht wiedererkannt hätte. „July lass-" „Sprich nicht mit mir. Du bist es nicht wert meine Aufmerksamkeit zu bekommen", unterbrach ich ihn. „Arschloch", setzte ich noch hinterher. „Lass ihn ausreden July", hörte ich von Elijah. Ich zog eine Augenbraue hoch und sah Enzo verachtend an. „Hör zu. Ich, ich wusste nicht dass das nicht du warst. Ich dachte ehrlich du seist es gewesen. Sie hat mich manipuliert", seine Stimme zitterte bei dem Versuch sich zu erklären. Ich sah Elijah an. „ Und das soll ich ihm glauben?" Er gab mir gedeicht keine Antwort drauf. „Wo ist Rebekah?", fragte ich mit einem mehr als verachtendem Unterton.

„Ich bin hier" meinte sie und kam aus dem Hintergrund hervor. Mein Blick verdüsterte sich automatisch. „Stimmt das?", schrie ich sie an. „Hast du meinen Freund dazu gezwungen mit dir zu schlafen? Hast du ihn gezwungen mich zu betrügen? War es das Wert? Gott Rebekah, du bist so miserabel, dass ich mich ehrlich schäme deine Schwester, nein Zwillingsschwester zu sein!" Zum Ende hin wurde ich so Laut, dass Rebekah angsterfüllt war und Tränen in den Augen hatte. Doch es war mir sowas von egal. Ich sah Niklaus an. „Sonst noch etwas? Oder kann ich jetzt endlich gehen und mit dieser räudigen Familie abschließen." Er kam auf mich zu und holt einen Schlüssel aus seiner Hosentasche. Er nahm das große Schloss, welches an einer der Ketten hängt und schloss es auf. Das Rattern der Kette als sie von meinen Armlehnen rutschte, erinnerte mich an die Freiheit und ich stand sofort auf, nachdem sie weg war. „Also lebt wohl. Ich hoffe man sieht sich nie mehr wieder." Ich nahm meine Jacke und ging in Richtung des Ausgangs. „ July warte", hörte ich Lorenzo hinter mir rufen. Ich rollte mit meinen Augen und ging weiter. Er kam näher und fasste meinen Arm. Er drehte mich zu ihm und kam näher. Ich konnte mich nicht bewegen, als sein Gesicht gefährlich nahe an meins kam.

Noch bevor ich etwas tun konnte küsste er mich lange und fest.

Doppelgänger~TvD / To ffWhere stories live. Discover now