𝟢𝟥| 𝖡𝗂𝗅𝖽𝖾𝗋 𝗌𝗉𝗋𝖾𝖼𝗁𝖾𝗇 𝖡𝖺̈𝗇𝖽𝖾

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Ich saß auf meinem Bett. Draußen war es dunkel und nur meine Nachttischlampe erhellte den Raum. Es war eine gemütliche Atmosphäre und ich hatte mich hier vom ersten Moment an wie Zuhause gefühlt. Die Leute waren alle nett, außer der Eisjunge, aber mit dem musste ich mich ja nicht abgeben.

Auf meinem Schoß lag ein Zeichenblock. Ich hatte bereits begonnen, etwas neues zu zeichnen. Einfach weil es mich beruhigte und ich abschalten konnte. Oft zeichnete ich vor dem Schlafengehen, denn da konnte ich den Tag nochmal durchleben und zu Papier bringen, doch heute schien es nicht so recht zu funktionieren. Alles, was in meinem Kopf war, waren diese blauen Augen. Ich wusste nicht warum. Lag es daran, dass sie so ein intensives blau hatten oder lag es daran, dass der Junge gut aussah, wobei ich das ausschloss. Ich hatte immer einen großen Bogen um die Liebe gemacht und falls es mich doch Mal erwischt hatte, hatte ich mir diese Person sofort aus dem Kopf geschlagen. Ich kannte mich. Ich war eine verdammt anhängliche Person und würde am Ende nur verletzt werden und das wollte ich nicht. Ich wollte glücklich sein und mich auf die wichtigen Dinge in meinem Leben konzentrieren, anstatt jemanden nachzutrauern der es nicht wert war.

Mein Bleistift tanzte über das Papier, doch immer wieder sah ich diese Augen vor mir, das dunkle Haar, die leicht geröteten Wangen, die wohl von Natur aus so waren. Es sollte aufhören.
Hastig radierte ich mein Kunstwerk wieder weg und knallte meinen Block auf den Schreibtisch. Es reichte mir. Ich konnte nicht das Zeichen, was ich mir erhofft hatte, also hatte ich keine Lust mehr. Eigentlich hatte ich erwartet, dass ich die hohen Mauern zeichnen würde. Die imposanten Gebäude und der riesige Park, welcher im sattem Grün erstrahlte, doch alles was mein Bleistift zusammen brachte waren diese Augen.

Ich starrte noch eine Weile einfach so an die Wand und dachte nach. Mein Herz spürte ich ganz deutlich in meiner Brust schlagen, wenn ich an die Worte dachte, die der Junge mir an den Kopf geknallt hatte. Auch über das, das Vivian mir erzählt hatte, dachte ich nach. Er hatte also nicht viele Freunde. Vielleicht sogar gar keine. Das würde so ein Auftreten nicht entschuldigen, dennoch könnte ich es verstehen. Es war bestimmt nicht schön, von allen gehasst zu werden und keine Chance zu bekommen. Ich wollte nicht auch noch einer von dieser Sorte werden. Ich wollte ihm eine Chance geben, auch wenn er mich wie Dreck behandeln wird. Ich wollte ihm zeigen, dass er nicht von jedem gehasst wird und wenn er sieht, dass ich nicht sein Feind bin, wird er vielleicht auch netter. Vielleicht aber auch nicht.

Dieses hin und her überlegen machte mich noch verrückt. Ich sollte dringend schlafen gehen. Morgen hatte ich meine erste Vorlesung und da wollte ich nicht gleich zu spät kommen.
Also stand ich auf und machte die Vorhänge zu. Dann zog ich mir mein T-Shirt und meine Jenas aus, die ich einfach am Boden liegen ließ. Normalerweise war ich ein sehr ordentlicher Mensch, aber ich wollte einfach nur noch schlafen. Heute war ein aufregender Tag gewesen. Es war sehr viel passiert und diese ganzen Ereignisse hatten mich ziemlich müde gemacht.

Entspannt ließ ich mich in das weiche Kissen sinken. Ich seufzte auf und deckte mich zu. Das Bett fühlte sich so an, als würde man auf Wolken liegen. So ein gemütliches Bett hatte ich noch nie gehabt.
Beinahe wie automatisch fielen mir die Augen zu und ich brummte zufrieden auf. Keine zwei Minuten später war ich auch schon im Traumland.

***

Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker und riss mich aus dem Schlaf. Unzufrieden schlug ich die Decke weg und erhob mich. Es war verdammt früh. Seufzend rieb ich mir die Augen und biss mir leicht auf die Unterlippe. Wenigstens musste ich mir jetzt keine Gedanken darüber machen, was ich anziehen sollte. Ich hatte ja jetzt eine Uniform. Schnell zog ich diese an, machte mir die Haare und putzte mir die Zähne. Dann packte ich meine Tasche und verstaute hastig meine Bücher darin. Natürlich fiel mir die Hälfte runter. Wie sollte es auch anders sein.

Irgendwann hatte ich aber alles zusammen und konnte meine kleine Wohnung verlassen. Ich musste mich erstmal an den Alltag gewöhnen, denn gestern hatte ich total vergessen, zu kochen und nun hatte ich Hunger. Ich wusste einfach nicht, wie ich das alles an einem Tag unterbringen sollte, aber andere schafften es auch, dann würde ich das auch hinbekommen.
Fröhlich pfeifend ging ich also zu meinem Hörsaal und setzt mich auf meinen Platz. Vivian saß bereits dort. Offenbar waren wir zufällig im gleichen Kurs. Als sie mich sah, stand sie sofort auf und setzte sich zu mir. Es wunderte mich, dass sie für mich ihre Freundin da sitzen ließ, aber schließlich kam auch ihre Freundin, die sich als Alexa entpuppte.

»Hast du dich schon gut eingelebt?«, fragte die Blonde und sah mich neugierig an.
»Ja, alles super. Ich muss nur schauen, wie ich alles unter einen Hut bekomme. Gestern hab ich nicht gekocht und jetzt hab ich mega Hunger«, gab ich zurück und seufzte leise auf.
Vivian musste lachen und nickte verständnisvoll.
»Ja, das kenne ich. Das war bei mir auch am Anfang so. Hier, iss das. Das ist zwar nicht viel, aber für den ersten Hunger wird es schon gehen«, lächelte sie und schob mir einen Müsliriegel zu.
Ich lächelte sie dankbar an und öffnete den Riegel. Dann aß ich ihn und seufzte genüsslich auf. Schon alleine der Riegel half ein bisschen. Zumindest würde mein Magen während der Vorlesung nicht laut knurren. Das wäre mir nämlich ziemlich peinlich gewesen.

»Danke dir«, meinte ich und fuhr mir durch die Haare. Dann sah ich zur Tür, wo eine Uhr über dem Türstock an der Wand hing. Bald würde es los gehen. Ich freute mich schon und war zugleich auch total aufgeregt. Wie würde das alles ablaufen? Ich würde es wohl bald erfahren.
Ich lehnte mich im Stuhl zurück und spielte nervös mit meinem Fingern. Dann ertönte eine Glocke, wie in der Schule, und es ging los.


Wow, krass, dass wir schon bald die 100 Leser geknackt haben 😍vielen Dank! Ihr seid die besten ❣️❤️

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Bad Boys Fuck GoodWhere stories live. Discover now