Kapitel 17

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Als ich endlich die Bühne verlassen hatte, atmete ich tief durch.

Ich hoffte, alles richtig gemacht zu haben.

Ich konnte weder Peeta noch Effie irgendwo sehen, und als ich mich bei den anderen Teams umsah merkte ich, dass nur die Mentoren der Rebellenteams fehlten.

Was hatte das zu bedeuten?

Ich wollte am liebsten die Rebellenteams fragen, traute mich aber nicht. Wir konnten von jemandem belauscht werden.

Etwas in mir sagte, dass irgendwas gewaltig schief gelaufen war. 

Warum waren die Mentoren der Rebellenteams nicht hier? Warum war das Interview schon heute?

Ich hatte eine Vermutung.

Irgendwie muss Amelia Coin bemerkt haben, was geplant wurde, und deswegen musste sie uns aufhalten. 

Aber wie war sie draufgekommen? Das ergab doch alles keinen Sinn!

Ich verdrängte meine Gedanken. Es kam jetzt nicht nur auf solche Sachen an. Nikas musste das Interview noch hinter sich bringen. 

Er hatte ungefähr die Hälfte hinter sich gebracht, das Publikum schien ihn zu mögen.

Vorallem die Mädchen und Frauen. 

Was ich auch gut verstehen konnte.

Er sah gut aus, war clever und eines der älteren Tribute. 

Ich versuchte mich auf sein Interview zu konzentrieren, aber es wollte mir nicht so ganz gelingen. Ich merkte nur, dass er es gut überwand und beliebt war. 

Als er von der Bühne in meine Richtung kam, bemerkte ich schon am zufriedenen Ausdruck seines Gesichts, dass er mit sich zufrieden war. 

Er ging direkt auf mich zu, und sein siegreiches Lächeln verschwand als er bemerkte, dass Peeta und Effie nicht da waren. 

Er sah mich verwirrt an, doch ich schüttelte den Kopf. Ich wusste auch nicht mehr als er. 

Bianca hatte währenddessen die Bühne betreten. Sie musste gar nichts sagen, die Menge liebte sie auf den ersten Blick. Wer könnte das schon nicht?

Während ihres Interviews verfiel ich in eine Art Trance. Ich bekam nichts mehr mit. Weder von Bianca, noch von Matthew. 

Ein eiserner Griff an meiner Schulter ließ mich aus meiner Starre erwachen. Zuerst dachte ich, es wäre Nikas, der mich aus meiner Starre holen wollte, doch als sich eine Nadel in meinen Arm bohrte und irgendeine Flüssigkeit schmerzhaft in meinen Körper gestoßen wurde, wurde mir klar, dass etwas gewaltig schief gelaufen war. 

Ich hatte das Gefühl, zu schweben. Alles um mich herum war schwarz. Pechschwarz. Ich konnte nicht einmal die eigene Hand vor Augen sehen. Aber es war mir egal. Alles um mich wirkte ruhig und friedlich.

Zwei Fremdwörter für mich. 

Mein Zeitgefühl hatte ich komplett verloren. Mir war egal, wo ich war oder wie spät es war. 

Ich wollte einfach nur so weitermachen.

Da schob sich mir plötzlich ein Bild vor meine Augen. 

Katniss Everdeen. 

Sie war eine Kämpferin. 

Und das wollte ich auch sein. 

Meine Augen wogen locker mehrere Tonnen und es brauchte extrem lange, sie aufzubekommen. 

Doch ich schaffte es, sie zu öffnen.

Das erste, was ich merkte, war, dass ich nicht allein war. Um mich herum lagen die restlichen Tribute nebeneinander auf dem Boden. 

Dead AirWhere stories live. Discover now