2. Kapitel

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Erleichtert, dass die letzte Stunde vorüber war, packte ich meine Schulsachen in meinen Rucksack und wartete auf den Rest meiner Freundinnen. Zwei von ihnen verabschiedeten sich schon, da sie etwas mit ihren festen Freunden unternehmen wollten, also blieben nur noch meine allerbeste Freundin und ich übrig. Schnurstracks machten wir uns auf den Weg auf die Tribühne in der Halle.

Kurz darauf kamen auch schon die Jungs aus den Umkleiden. Mein Blick fiel selbstverständlich sofort auf die Nummer 5. Er sah so gut aus in dem Weiß und Lila gefärbten Trikot, nein, er sah einfach in allem gut aus. Heute hatte er wieder zwei seiner unglaublich langen Finger mit einem Tape zusammen verbunden, was mich auf ganz andere Gedanken als Volleyball brachte.

Als plötzlich ein leises Klingeln das Ende der Trainingseinheit verkündete, wurde ich unsanft aus meinen zahlreichen Gedanken geholt, die sich alle um ihn gedreht haben.

„Meine Mutter hat mich angerufen.", sprach mich meine Freundin an.
„Ich gehe sie kurz zurück rufen, okay?"
„Ja klar.", antwortete ich ihr.

Nach einigen Minuten waren wir dann bereit loszugehen, doch im Flur der Turnhalle trafen wir plötzlich auf Tendou und Semi.
„Oh hey! Ihr beiden verpasst aber auch kein Training von uns, oder?", fragte der rothaarige. Sofort musste ich schmunzeln, denn ich hatte nicht gedacht, dass ihm das überhaupt auffallen würde.
„Ist immer wieder spannend!", entgegnete ich ihm spontan.
Daraufhin sah er mich schief an und sagte: „Aber wir machen doch jedes mal das selbe."
Bevor ich auch nur den Hauch einer Ahnung hatte, was man darauf jetzt antworten könnte, drängte Semi ihn schon zum gehen und die beiden verließen ohne ein Wort des Abschiedes die Halle.
Ganz verdattert stand ich dort nun und schaute rüber zu meiner Freundin. Ihr Blick sagte nur „Oh man war das jetzt peinlich.", wo ich ihr voll und ganz Recht gab.
Tendou war zwar der Typ Mensch, welcher einfach andauernd sarkastische Bemerkungen fallen ließ und nie eine Gelegenheit ausließ, sein Gegenüber anzustacheln, jedoch wusste ich manchmal nicht, ob er es doch als vollkommen ernste Beleidigung meinte.
Hielt er mich jetzt für komplett übergeschnappt, weil ich nichts besseres zutun hatte als jeden Mittwoch die selben Trainingsmethoden anzuschauen, von einem Sport, den ich selbst nicht einmal spielte?

Dieser Gedanke kreiste noch immer im Kopf herum, selbst, als ich schließlich wieder in meinem Zuhause angekommen war.
Ich nahm mein Handy zur Hand und ging auf Satoris Chat.

„Ich hoffe, du hältst mich jetzt nicht für komisch?", tippte ich ein.

Gerade wollte ich die Nachricht wieder löschen, da sie mir dumm vorkam, als ich sie plötzlich doch abschickte. Frustriert über mein Missgeschick warf ich mein Handy bei Seite und schaltete den Fernseher ein.

Tendō Satori x y/n Where stories live. Discover now