12. Chapter

539 15 0
                                    

Angst.
Schon werde ich von ihr übermannt.
Vor allem bin ich angeekelt, von dem was ich gerade sehen musste.

„Es tut mir leid", murmle ich und blicke zu Floyd, der daraufhin leicht nickt.
Ohne zu wissen wo ich hin gehöre laufe ich über den Pausenhof, bis ich mich schließlich in eine leere Ecke stelle.

Meine Gefühle spielen, immer noch verrückt. Es zu hören, dass er Blut trinkt und es nochmal in die Tat umgesetzt zu sehen sind zwei verschiedene paar Schuhe. Wahrscheinlich bin ich auch noch wegen dem Mobbing heute morgen etwas auf gekratzt.

Seit dem ich denken kann werde ich in der Schule fertig gemacht und es ändert sich einfach nie. Man versucht sich zu ändern, sich zu bessern, aber es kommt eh auf das Selbe heraus.

An manchen Tagen verkraftet man echt vieles oder steckt Dinge verdammt leicht weg, obwohl diese viel schlimmer sind. Ich weiß heute einfach nicht was mit mir los ist.

Als die Klingel nochmals läutet ist die Pause vorbei.
Innerlich bin ich so verdammt aufgekratzt.

Im Klassensaal angekommen sitzt Floyd auf seinem Platz und starrt nach vorne. Ohne ein Wort setze ich mich neben ihn und blicke ihn an. „Ich bin keine Schaufensterpuppe",brummt er genervt. „Wegen vorhin - Danke. Ich brauche meine Zeit. Innerlich habe ich dauernd Angst fertig gemacht zu werden, deshalb war ich so angekratzt", erkläre ich und beobachte ihn weiter.

„Es wird eh über jeden geredet. Du musst das nicht tun",murmelt er und blickt mich wieder nicht an. Meine Schmetterlinge machen sich nach kurzer Zeit wieder bemerkbar.

Verdammt. Allein wenn er neben mir sitzt macht er mich verrückt. Seine tiefe Stimme, sein Grübchen, seine Augen, einfach alles zieht mich in seinen Bann und ich kann ihm kaum übel nehmen, was passiert ist.

Eigentlich versuche ich die vampirische Hälfte zu ignorieren. Das ist definitiv falsch. Es ist ein Teil von ihm. An manchen Stellen macht es ihn noch heißer, als er es eh schon ist, aber es ist auch genauso abschreckend.

Während des Unterrichts kann ich mir andauernd Getuschel anhören. Hach ich liebe Lästereien. Sie zerren überhaupt nicht an meinem Ego (Sarkasmus).

Am liebsten würde ich aus dem Fenster springen, aber leider sitze ich ziemlich mittig. Um jetzt aufzustehen habe ich jetzt auch nicht wirklich Lust.
Ich bin nicht faul. Wie kommt ihr darauf?

Selbst wenn ich springen würde, würde das nichts an meiner Situation ändern. Entweder irgend ein Vampir verhindert es oder wenn ich gefallen wäre wäre ich schwer verletzt, da wir und im zweiten Stock befinden.

Diese Mel sitzt neben Floyd. Ist mir nie aufgefallen, da sie bisher seltenst etwas gesagt hat. Nun höre ich sie aber als reden mit Floyd. Was sie genau sagt, kann ich kaum verstehen. Nur etwas, wie „Du warst auch einmal ein Mensch".

Verwirrt schaue ich versehentlich zu ihn rüber, doch kurz darauf schaue ich wieder an die Tafel.

In der Pause nehme ich meinen Mut zusammen und Stelle mich zu Floyd und Mel. „Du musst das nicht tun", wiederholt Floyd. „Du hast mir drei Mal mein Leben gerettet und dafür bin ich dankbar, ich mag deine Art sehr", sage ich und blicke in seine Augen.

„Quinn? Richtig? Erzähl Mal etwas von dir?", fordert Mel mit einem Grinsen im Gesicht. Wahrscheinlich will sie die Situation auflockern.

Erst überlege ich kurz, antworte dann:„Ich bin 18, lebte schon in Hamburg, Amsterdam, und noch vielen weiteren Orten, die aber niemand kennt. Ich hatte mal einen Hund namens Oscar. Ich liebe Hunde immer noch. Und als Hobby zeichne ich." „Ich bin Melissa, zwanzig, lebe schon immer hier, habe zwei Katzen und bin lesbisch", entgegnet sie und schaut Floyd an. „Vorstellungsrunden sind nicht mein Fall", brummt Floyd.

„Er ist Floyd und auch zwanzig Jahre alt. Er liebt es Gitarre zu spielen und zu singen. Als Mensch hatte er eine Katzenhaarallergie", grinst Mel. „Dein Ernst", nörgelt Floyd. „Ach, komm sei lockerer",sagt Mel und gibt ihm einen kleinen Schubser.

„Wie war das gestern noch mit dem, dass du mich heiß um findest", grinst Floyd.
Verdammt.... Warum muss er dieses Thema hier aufbringen? Am liebsten würde ich mich verstecken.

„Warum das Thema?",frage ich verwirrt. „Du bist verdammt süß, wenn du leicht errötest", grinst er und blickt zu mir. Ja meine Wange fühlen sich etwas wärmer an, es kann wirklich sein, dass sie etwas rot sind. Idiot.

‚Du findest ihn doch heiß', gibt meine innere Stimme zurück. Ja, kann sein, aber ich will eigentlich nicht dass er es weiß. Er macht sich eh nur lustig über mich und fühlt nichts, oder weniger als ich.

Vielleicht wollte er mir gestern einfach nicht näher kommen und behauptet er hätte Angst mir etwas zu tun. Wahrscheinlich mache ich mir zu viele Gedanken und er war einfach ehrlich mit mir.

„Über was philosophierst du wieder", grinst Floyd und berührt mit seinen kalten Händen meinen Unterarm.
Gänsehaut bildet sich an meinem Arm. Dennoch gehe ich langsam noch einen Schritt näher an ihn, woraufhin er seinen Arm um mich legt.

Obwohl er eine ziemlich kalte Haut hat fühlt sich die Umarmung schön und warm an. „Willst du nicht wissen", grinse ich schief und starre in seine Augen. Er schaut ebenfalls in meine Augen und lächelt zurück:„Och komm." „Ist nicht wichtig", murmle ich und blicke in eine andere Richtung.

„Och komm", bettelt Floyd weiter. „Findest du mich auch...?",frage ich verlegen. „Süß? Weshalb habe ich dir so oft geholfen?", grinst Floyd.

Leider beendet ein Klingeln die Pause. Gerade wo es endlich schön wird.
Leben ist leider ein Spaßverderber.

City of Vampires ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt