Kapitel 8

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Pov. Ciel

Ich ging mit zügigen Schritten durch die Straßen Londons, gefolgt von Sebastian.
Der Weg bis zu unserem ersten Ziel war nicht mehr weit,jedoch führte er durch die Menschenmassen.

//Wie ich diese dreckige Stadt und deren Menschen doch hasste.
Sie alle waren doch nur Schafe in der Masse, dazu noch egoistisch und selbstverliebt.
Wiederlich. //

Doch auf einmal  ging es nicht mehr voran. Etwas weiter vorne muss wohl gerade eine rangelei stattfinden, weshalb wir nun auf der Stelle standen.
Ich drehte mich um und entdeckte zwei Mädchen, welche mit in der Masse standen und sich über irgendetwas unterhielten.

,,Anna sieh mal dort drüben!
Der junge hübsche Adelige mit seinem Butler... Hach, sieh ihn dir doch mal genauer an, dieses wunderschöne blaue Auge, welches nicht von der Augenklappe verdeckt ist und dazu seine Statur...gut vielleicht ist er etwas mager, aber das macht nichts'', sagte ein Mädchen, was circa in meinem Alter war, zu einem anderen und zeigte dabei auf mich und Sebastian.

,, Nunja Alice, er sieht ja vielleicht ganz nett aus, aber beachte doch mal seinen Butler...
Von seinen rostbraunen Augen muss ich erst gar nicht anfangen.
Er sieht einfach nur perfekt aus...
Ich könnte mir auf jeden Fall etwas mit ihm vorstellen... Du weißt was ich meine'', plötzlich lachten beide Mädchen los.

// Diese beiden Schlampen!
Natürlich sieht er perfekt aus.
Er ist schließlich Sebastian...
Ich beide könntet  niemals mit ihm mithalten, ihr seht so aus als würdet ihr beim Hafen arbeiten, als was weiß ich... //

Sofort kam in mir ein Gefühl der Wut auf.

Niemand sollte Sebastian so Mustern dürfen.

Nur mir war es gestattet, niemand anderen!

Doch nach einigen Sekunden schienen sich die beiden Mädchen  wieder gefangen zu haben und diskutierten weiter.

,, Oh ja ihr wärt bestimmt ein tolles Paar Anna, aber stell dir mal vor was die beiden wohl privat in ihrem Schlafzimmer anstellen.
Da könnte es bestimmt manchmal ziemlich zur Sache gehen. ''

Sofort verschwand jegliches Gefühl von Wut und Augenblicklich stieg mir die Hitze ins Gesicht.

,, Bocchan ist alles in Ordnung bei euch? Ihr seht aufeinmal etwas krank aus'', sprach mich Sebastian aufeinmal von der Seite an.

,, E-Es ist nichts. Ich möchte das hier einfach nur schnell zuende bringen'',
Sebastian

Plötzlich setzte sich die Menschenmasse wieder in Bewegung und Sebastian und ich konnten unseren Weg fortsetzen.

Wir gingen noch circa fünf Minuten, ehe wir in eine kleine Seitenstraße einbogen und eine schmale Treppe hinunter gingen.
Schon von weitem konnte man den bitteren Geruch der Droge wahrnehmen, der immer stärker wurde je näher wir zum Eingang der '' Höhe'' kamen.

Am Eingang machten uns direkt zwei Frauen mit ziemlich freizügiger Kleidung die Tür auf.

,, Guten Tag, mein Herr möchte mit Mr. Lau sprechen'', begrüßte Sebastian die beiden Damen und verbeugte sich einmal.

Dabei entging mir nicht, dass Sebastian' s blick zum tiefen Ausschnitt, zur einer der beiden Frauen wanderte.

Wieder kam ein Gefühl der Wut in mir hoch.

Nein.

Es war keine Wut... Es war Eifersucht.

Doch auch ein leichtes Gefühl der Trauer und Enttäuschung machte sich in mir breit.

//Wieso hatte ich mir jemals erhoffen können, dass er Gefühle für mich haben könnte.
Er ist ein Teufel.
Es ist ihm egal wen er sich nimmt.
Er scheint ja an jeder x-beliebige Frau Interesse zu haben,also wieso sollte er ausgerechnet an mir Interesse zeigen... //

Ohne, dass eine der beiden Frauen etwas sagte, ließen sie uns passieren, dabei machte eine, eine auffällige Handbewegung, dass wir ihnen folgen sollten.

Wir folgten den Frauen durch die Opiumhöle.
Wir gingen an einigen Personen vorbei, die gerade eine Pfeife rauchten.
Die meisten hatten sich mit dieser Droge soweit ins aus geschossen, dass sie nur leblos da saßen.

Am Ende des langen Ganges befand sich eine große Lounge, auf der Lau saß und genüsslich eine Pfeife rauchte.
Auf seinem Schoß saß Ran-Mao, die sich räkelte.
So ganz hatte ich die Beziehung zwischen den beiden noch nie verstanden.
Irgendwer sagte mir mal, dass Sie seine Schwester sei, aber ich denke, dass Sie sowas wie seine persönliche Attentäterin ist.

,, Wen sehe ich denn da? Wenn das nicht mal der junge Earl ist.
Euren geliebten Butler habt Ihr also auch mitgebracht.
Weicht er Euch eigentlich jemals von der Seite, oder schläft er bei Euch mit im Bett?
Hm... Schwierige Frage..., aber nun zu Eurem Anliegen, womit habe ich die Ehre Euch zu dienen? '', begrüßte mich Lau sarkastisch.

//Was denkt dieser Chinese, wer er eigentlich ist?! //

Ich hatte jetzt schon Schwierigkeiten nicht ausfallend zu werden, aber ich brauchte nunmal seine Informationen.

,, Guten Tag Lau, Ich bräuchte einige Informationen. Es geht um die Kette, die aus dem Palast verschwunden ist. Weißt du etwas darüber bescheid? ''

,, Ja, sie soll sich direkt am Hafen befinden... Leider kann ich euch nichts genaues sagen, aber ich hätte dort einen bekannten, der Euch sicherlich helfen kann''

,, Vielen Dank Lau, könnt Ihr uns den Weg zeigen?''

,, Natürlich könnte ich das, aber ihr seht im Moment sehr angespannt aus... Wollt ihr nicht auch mal eine Pfeife rauchen? Immerhin seid ihr jetzt alt genug und ein wenig Entspannung würde euch auch nicht schaden'', sagte Lau und hielt mir die Opiumpfeife hin.

Ich zögerte für einen kurzen Moment.

// Er hatte recht. Ich war alt genug und die letzten Wochen waren ziemlich anstrengend und ich wollte in diesem Moment meine Gefühle vergessen.
Nur für einen Augenblick meine Gefühle zu betäuben, das wäre jetzt das Beste, aber was wäre wenn diese Droge andere Nebenwirkungen bei mir hätte?
Was wäre wenn ich Sebastian meine Gefühle ausversehen gestehen würde?
Nein.
Das kann ich mir auf keinen Fall erlauben. //

Ich wollte gerade antworten, als mir Sebastian zuvor kam.

,, Dankeschön für diese Angebot, aber ich denke nicht, dass mein Bocchan Drogen konsumieren sollte. Immerhin ist der Earl erst 18 Jahre alt'', sagte Sebastian, mit seinem typischen lächeln und schob die Pfeife mit seinem Handrücken von mir weg.

//Wie bitte? Was erlaubt dieser Kerl sich eigentlich?
Mich zu bevormunden.
Mich, seinen Master.
Das wird auf jeden Fall konsequenzen haben! //

,, Wenn Ihr das sagt.
Verehrer Earl, wenn es Euch nichts ausmacht, würde ich Euch jetzt begleiten, da Ich nachher noch einige Termine habe''

,, Sehr gut, ich hatte sowieso vor nicht länger als nötig hier zu bleiben'', antwortete ich monoton und immer noch gervt von Sebastian.

Weißt du eigentlich was Liebe ist? Where stories live. Discover now