Kapitel 1

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Ich saß so wie immer im Unterricht und starrte aus dem Fenster, um mal für eine Sekunde so zu tun, als wäre alles gut. Der Vorfall als ich zusammengeschlagen wurde war gestern. Ich bin froh. Ich hatte zwar riesige blaue Flecken am Bauch und an den Beinen wie auch am Arm aber all diese konnte ich leicht verdecken. Den leichten blaue Fleck in meinem  Gesicht habe ich mit Make-up überschminkt. So sah man es nicht mehr. Dann blickte ich wieder auf meine Aufgaben und versuchte mich zu konzentrieren was auch so halb gelang, leider wurde ich natürlich wie immer von Papier Kugeln abgeworfen und von wem natürlich? Tim und Lisa! Wer sonst? Ich habe es gehasst, sie haben sich scheinbar das Ziel gesetzt mich aus der Klasse zu kriegen was ich mir echt denken kann. Plötzlich komm ich zurück in die Realität, die Schule. Ich merke jetzt wie meine Lehrerin anfängt sauer zu werden weil ich mal wieder nicht reagiere. ,,Lana! Hör auf dich schon wieder abzulenken und sag mir die Lösung für Nummer drei.", Ich sah abwechselnd zu ihr und zu meinen Aufgaben und merkte in meinen Gedanken: ,,Bei den ganzen Sachen bin ich gar nicht so weit gekommen!". Ich laß mir im supertempo die Aufgabe durch und dachte mir eine halbwegs gut klingende Lösung innerhalb Sekunden aus. Ich sagte sie und war etwas nervös ob die Lehrerin jetzt noch etwas dazu sagen würde. Aber sie nickte leicht seufzend und ließ mich wieder in Ruhe. Ich bin keine dumme Schülerin, denke ich, aber ich habe manchmal solche Angst davor das plötzlich etwas passiert, falls ich etwas falsches sage, dass ich lieber gar nichts sage. Ich gucke nach vorne und versuche mitzukommen wo mein Blick leider immer wieder auf meine Klassenlehrerin trifft. Sie sitzt am Rand des Raumes um zuzugucken wie sich ihre Refendariarin macht. Sie sitzt eigentlich immer mit drinne. Selten auch mal neben mir aber meistens wird der Stuhl neben mir genommen und sie setzt sich ab und zu an die Tür, manchmal an die Wand und was ganz selten passiert sie sitzt direkt vor mir. Wobei ich sagen muss ich glaube dann könnte ich mich gar nicht mehr konzentrieren. Deshalb bin ich froh das das nur Ausnahmesituationen sind. Mein Blick huscht immer wieder zu ihr. Verdammt! Sie ist hübsch, irgendwie lustig und wirklich super. Aber ich muss aufhören daran zu denken. Sie ist meine Lehrerin mit Mann und Kind! ,,Erstens sie würde nie was von mir wollen, Warum auch ich bin eine Schülerin. Zweitens sie hat Familie. Und drittens! Selbst wenn es so wäre und sie auch was wollen würde, würden zwei Sachen in weg stehen. Das Alter ist eine der Sachen. Ich bin minderjährig und sie bestimmt Mitte dreißig wenn nicht älter. Und zweitens sind Beziehungen zu Schülern komplett verboten!", dachte ich und zerbrach mir den kopf über meine Gefühle. Und das mitten im Unterricht. Ist ja logisch, der Unterricht ist der einzige ruhige Zeitpunkt am Tag. Ich dachte nach und merkte, das ich mittlerweile wohl verrückt sein musste. Auf eine Lehrerin stehen?! Ernsthaft.. oh man, ja ich bin verrückt war mein Entschluss. Ich dachte ich muss es ja nur ignorieren aber ne leider keine Chance. Ich konnte mich lustigerweise langsam besser konzentrieren seit ich zu ihr gucke. Ich bin froh das sie das nicht im Ansatz so oft bemerkte wie es im Endeffekt doch passierte. ,,Aber zack! Schon da", dachte ich und bemerkt sie mich. Ich weiß mal wieder nicht was ich tun sollte, oft breche ich ab und gucke schnell weg. Aber ab und zu suche ich dann auch mal den Augenkontakt. Diesesmal machte ich das und behielt den Augenkontakt musternd aufrecht, was sie auch zu erweitern schien. Sie lächelte und ich denke ein paar Millisekunden nach ob ich das auch tun sollte oder versuche endlich zu zeigen wie furchtbar es mir ging. Allerdings denke ich sie weiß das sowieso. Ich lächelte nett zurück und ich glaube ein Schimmer Zufriedenheit und Freude in ihren Augen zu sehen. Man muss eine Menge tun um mich zum Lachen zu bringen aber bei ihr klappt das. Ich brach ab und guckte auf die Uhr. Ich merkte es dauerte nichtmal eine Minute aber es fühlte sich ewig an was mir gefiel. Dann klingelte es, Wir haben Hofpause das heißt ich habe jetzt mal etwas meine Ruhe. Meine andere Lehrerin fing mich ab und meinte: ,,Lana warte mal bitte. Sag mir bitte warum du im Unterricht nicht mehr aufpasst. Es ist nicht das erste mal und das weißt du. Wenn das so weitergeht müssen wir deine Eltern anrufen.". Ich schockte kurz dann flogen tausend Gedanken durch meinen Kopf die aber im Endeffekt alle das gleiche sagten von Sinn her. ,,Sie darf nicht anrufen! Das geht für keinen gut aus." Ich nickte und meinte: ,,Ja Frau Hansen, es wird nicht wieder vorkommen. Tut mir leid.". Die Lehrerin sagte mir nur noch das sie es hoffe und nicht so weit gehen wolle. Ich durfte endlich raus gehen. Als ich aus der Tür ging striff ich  versehentlich beim rausgehen meine Klassenlehrerin. ,,Oh tut mir leid Frau Nyck", sagte ich schnell und ging. Ich merkte ihren Blick noch auf meinen Schultern brennen. Ich fühlte mich unbehaglich und war froh als ich um die Ecke musste und ihrem stechenden Blick ausweichen konnte. Ich ging den Gang entlang um zur Treppe zu kommen die ich hinab ging. Als ich im Erdgeschoss ankam sah ich mich um und ich sah direkt die Tür zu der Schulsozialarbeiterin. Ich kannte sie minimal, sie war am Anfang des Jahres einmal bei uns in der Klasse und hat sich vorgestellt. Sie meinte man kann immer zu ihr kommen wenn man jemanden zum Reden bräuchte. Ich habe nie darüber nachgedacht das man mir helfen könnte. Ich habe es nicht für möglich gehalten und hatte viel zu große Angst mich zu öffnen. Aber vielleicht wäre es schlau mal zu sprechen. Ich ging auf die Tür zu und guckte hinein.

Die schlimmste Zeit meines Lebens (Vorerst Abgebrochen!)Where stories live. Discover now