Kapitel 5

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Midoriya pov

Das ist jetzt das erste Mal, dass mich dieser Job wirklich nervt. Ausgerechnet heute muss ich länger bleiben. Ich verlasse Kacchan's Büro und suche Maki auf. Eigentlich wollten wir zwei nämlich nach Feierabend noch etwas trinken gehen. Als ich ihn schließlich an seinem Arbeitsplatz finde, erkläre ich ihm die Situation. Zum Glück ist er verständnisvoll.
Er erzählt mir sogar, dass Kacchan uns die ganze Zeit beobachtet hat und dabei nicht so glücklich aussah. Was ich daraus jetzt schon wieder schließen soll, weiß ich nicht. Aber eins weiß ich, und zwar, dass mich dieser Tag einfach nur fertig macht.

Naja jetzt ist es eben schon 18 Uhr und somit hätte ich jetzt eigentlich Feierabend. Die meisten Mitarbeiter sind schon weg, nur noch ein paar extra fleißigen Bienchen sind noch hier. Die werden aber bald bestimmt auch alle weg sein.

Da ich nichts wirklich mehr zu tun habe, beschließe ich in Kacchan's Büro zu gehen. ,,Was ist?" fragt er mich, als er von seinem Schreibtisch hochschaut. ,,Äh, wenn du irgendwas brauchst, sag einfach Bescheid" sage ich etwas unbeholfen, weil ich selbst nicht richtig weiß, wieso ich da bin. Er nickt und wendet sich wieder seiner Arbeit zu.

Ich schließe die Türe wieder, gehe in mein Büro und setze mich hin. In der Firma ist es echt still und dunkel, weil die Lichter so langsam alle ausgemacht werden, da eben kaum noch jemand da ist.

Ich schnappe mir mein Handy und gehe mit schnellen Schritten wieder zu Kacchan's Büro. Ich öffne die Türe und strecke den Kopf durch. Er schaut mich fragend an.

,,I-Ich finds gruselig so alleine draußen.."
Er rollt mit den Augen und deutet mit seinem Kopf an, ich solle reinkommen. Erleichtert trete ich ein und setze mich auf die Couch, ein wenig weiter von seinem Tisch.

Dann zücke ich mein Handy und antworte auf ein paar Nachrichten. Ich habe ja sowieso nichts mehr zu tun und bin nur hier, falls Kacchan irgendwas von mir will. Und das ist dann tatsächlich der Fall.

,,Komm her, ich will dich was fragen" sagt er, ohne den Blick von seinem PC zu nehmen. Ich schalte mein Handy aus, lege es auf den Couchtisch vor mir und laufe zu Kacchan. Da er mit seinem Stuhl etwas nach hinten rollt, signalisiert mir das, dass ich zu ihm hinter den Schreibtisch kommen soll.

Er zeigt auf den PC. ,,Was hältst du davon? Ich will, dass du mir deine ehrliche Meinung sagst"
Ich beuge mich ein wenig nach vorne. Da ist eine Art Grafik gezeichnet, von Kacchan wahrscheinlich, die eine Figur mit einem Anzug darstellt. Seine Firma stellt alles, was mit Klamotten oder Accessoires zu tun hat her. Das heißt, Anzüge, Kleider, Uhren, Ketten etc.

Der Anzug ist sehr schlicht, was mir nur auffiel ist, dass der Anzug nicht wirklich männlich, also wie die meisten Anzüge, aussieht. ,,Ist das für eine Frau gedacht?'' frage ich ihn. ,,Spielt keine Rolle, jeder dem er gefällt, soll ihn tragen''
Ich nicke als Verständnis. ,,Und welche Farbe wird er haben?''
,,Hab ich mir noch nicht überlegt. Such dir eine aus''
Ich schaue ihn von der Seite an, genau wie er mich anschaut. ,,Meinst du das ernst?'' frage ich ihn erstaunt. ,,Sehe ich wie jemand aus, der Witze macht?''
Ich schüttle langsam den Kopf. Er schaut wieder auf seinen PC. ,,Ja dann stell nicht so dumme Fragen''

,,Dann soll er smaragdgrün sein. Aber ein dunkles Grün. Und nicht matt, sondern ein bisschen schimmernd'' sage ich entschlossen und laufe um den Schreibtisch herum, um mir einen der Stühle, die davor stehen zu schnappen und ihn hinter den Tisch neben Kacchan zu stellen.

Automatisch rollt er etwas zur Seite, um mir ein wenig Platz zu machen. Ich setze mich hin und er fängt an in der Grafik die Farben und Akzente zu setzen. ,,Darunter ein weißes Hemd und entweder eine schwarze oder rote Krawatte'' füge ich hinzu. All das berücksichtigt er und ergänzt es.

Wir beide betrachten dann die fertige Grafik. ,,Was sagst du?'' fragt er mich. ,,Also ich würde mir den auf jeden Fall holen'' ich zucke mit den Schultern. ,,Dann wird er Teil der neuen Kollektion. Ich will, dass du ihn für mich auf der Messe präsentierst'' sagt er. Ich drehe mich komplett zur Seite in seine Richtung. ,,W-Wie präsentieren?''
,,Die neue Kollektion muss vorgestellt werden, was versteht man daran nicht?''
,,Ja schon, aber das machen doch die ganzen Models...'' sage ich unsicher. ,,Und? Es würde nicht einmal einen Unterschied machen, man würde nicht sehen, dass du so etwas eigentlich nicht machst''
,,Und das wäre wirklich in Ordnung?''
Er schnalzt mit der Zunge. ,,Jetzt stell nicht so viele Fragen. Wenn ich dir sage, dass das geht, dann geht das. Ich bin der Höchstgestellte, ich entscheide, wer meine Kollektionen vorstellt, klar?''
Kacchan klingt schon fast beleidigt, dass ich ihn das gefragt habe.

Jetzt bin ich nervös. Nicht nur habe ich gerade mit ihm einen Bestandteil seiner neuen Kollektion gestaltet, sondern jetzt soll ich den Anzug auch noch vor mehreren Menschen präsentieren.

,,Jetzt mach dir nicht direkt so einen Kopf, ist keine große Sache'' spricht er und lehnt sich zurück. Dabei schließt er seine Augen und platziert seine Hände verschränkt hinter seinen Kopf. ,,Du musst auch nicht irgendwo auf eine Bühne oder einem Steg stehen, wobei dich noch alle Menschen im Raum betrachten!'' sage ich beleidigt. ,,Ich darf dafür aber diese beschissene Messe eröffnen und eine scheiß langweilige Rede halten, du musst nur da stehen und gut aussehen, das ist alles''
Ich schnaube. ,,Pff'' mache ich und verschränke meine Arme vor der Brust.

,,Warte mal...'' ich beginne zu grinsen. ,,Hast du gerade indirekt gesagt, dass ich gut aussehe?'' frage ich ihn provokant. Er öffnet ein Auge und schaut mich an, bevor er es wieder schließt. ,,Nein hab ich nicht, bild dir nichts ein''
Ich grinse immer noch breit. ,,Jajaja, wer's glaubt''

,,Hey soll ich Kaffee holen? Wir werden hier bestimmt noch eine Weile sitzen oder?'' frage ich. Er seufzt. ,,Fahr nach Hause, ich schaff das auch ohne dich hier''
,,Aber das hat gerade echt Spaß gemacht, ich würde gerne noch mehr machen, wenn dir das nichts ausmachst..'' sage ich vorsichtig.

Er löst die Hände hinter seinem Kopf und öffnet die Augen, um mich anzusehen. ,,Von mir aus'' sagt er dann und tippt irgendetwas an seinem PC herum. ,,Kannst du vielleicht mitkommen..? Ich find's immer noch gruselig alleine in der Firma, wenn es dunkel ist..''
Er seufzt und steht auf. ,,Komm aber nicht auf die Idee dich an mir festzuhalten oder so ein Scheiß'' warnt er mich. Ich strecke ihm frech die Zunge raus.

Ich muss sagen, dass dieser Abend doch nicht so schlimm ist, wie ich befürchtet hatte. Im Gegenteil, wenn ich mich jetzt im Nachhinein entscheiden könnte zwischen etwas trinken gehen mit Maki oder in der Firma bleiben mit Kacchan, würde ich mich für das zweite entschieiden...

Den Rest des Abends bzw. der Nacht verbringen wir damit neue Designs zu erstellen. Ich bin sehr stolz auf mich, dass ich mit entscheiden durfte. Er berücksichtigt sogar zu meiner Verwunderung meine Meinungen. Also hat er auch eine nette und rücksichtsvolle Seite.

Wir sitzen da also noch bis drei Uhr Nachts, bevor ich müde werde und mich ein bisschen auf der Couch ausruhen will. Keine zwei Minuten später kommt dann auch Kacchan zu mir und stellt sich vorerst vor die Couch. Er lockert seine Krawatte und zieht sie schließlich ganz aus. Dann schmeißt er sie auf den Couchtisch und knöpft langsam zuerst den ersten Knopf seines Hemdes auf. Dabei lässt er mich keine Sekunde aus den Augen und beobachtet mich provokant. Ich kann jedoch nur auf seine langen und eleganten Finger schauen, die einen Knopf nach dem anderen langsam aufknöpfen. 

Nach dem dritten Knopf hört er auf und zieht seinen Kragen etwas auseinander, sodass sich sein Hemd oberhalb öffnet und somit der Ansatz seiner Brust zu sehen ist.
Mir ist schon vorher aufgefallen, dass er muskulös ist, einfach nur wegen dem Fakt, dass sein Hemd eng sitzt und somit sein Oberkörper sehr gut zu sehen ist, aber jetzt sieht man es erst richtig.

Ich schlucke. Wahrscheinlich bin ich auch rot im Gesicht. Dieser Mann löst in diesem Moment Dinge in mir aus, die ich nicht beschreiben kann. Ich habe noch nie eine Person gesehen, die wie er so eine Dominanz ausstrahlt. Und genau diese Art gefällt mir sehr.

Zu allerletzt öffnet er noch seine Uhr, setz sich ans andere Ende der Couch und legt dann die Uhr auch auf den Couchtisch. Ich bin einfach nur froh, dass er aufgehört hat sich direkt vor meinen Augen auszuziehen, sonst säße ich jetzt hier mit einem kleinen Problem da unten.

"Our love story" - BakuDeku (Bakugou x Midoriya)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt