Klang der Lust [Snamione]

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[Es tut mir wirklich leid, dass länger wieder nichts kam, aber am Montag habe ich zu diesem Thema bereits etwas verlauten lassen. Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen dieses OS]

In der letzten Nacht, bis zur Abreise blieben nur noch weniger als 8 Stunden, lief Hermine durch die langen, dunklen und kalten Korridore des Schlosses, auf dem Weg hinunter in die Kerker, um Professor Snape, den Mann, der die immer zu so quälte ein letztes Mal gegenüber zu treten.

Von der niedrigen Kerkerdecke tröpfelte das Wasser auf den sowieso schon befeuchten Steinboden und ließ ein gedämpftes Plätschern verlauten, das in Begleitung des Klackerns ihrer Pumps ertönte.

Erst als sie vor der hölzernen Türe ankam, stoppte sie und bedacht klopfte gegen sie das vermoorte Holz.

Von innen hörte sie ein lautes Fluchen, also nahm Hermine an, dass die alte Fledermaus nicht besonders erpicht über den nächtlichen Besuch eines Fremden zu sein schien.

Die Tür flog schwungvoll auf und aus seinen dunklen Augen sah er das Mädchen vor sich missbilligt an.

„Professor, ich wollte ein letztes Mal mit Ihnen sprechen" bemerkte Hermine an, die die Angewohnheit hatte, wie eine aufgezogene Uhr Dinge zu verlautbaren, nach denen sie keiner bat, und beäugte den großen Mann vor sich genau. Zwar war sein Gesicht durch die Dunkelheit kaum erkennbar, doch spürte sie regelrecht den bissigen Blick, den er ihr schenkte.

„Was du nicht sagst" erfasste er forsch und trat einen Schritt zurück.

Er ging in den Salon wie ein Märtyrer zur Hinrichtung, und dann erklangen die tiefen, brummigen Laute seiner Stimme.

„Mach es nicht so lang"

Sie sah dem Professor zunächst nur hinterher, doch packte sie der Wille einzutreten. So trat sie hastig ein und folgte ihm ins Innere seiner kleinen Unterkunft.

In dem kleinen Wohnzimmer angekommen, in dem Snape es sich wieder bequem gemacht hatte, wurde Hermine schnell klar, dass er die Zeit der sogenannten Einsamkeit nutzen würde, um seine verbliebenden Kräuter zu ordnen, Tränke für Notfälle vorzubereiten und nicht einmal im Entferntesten daran dachte, dass auch er für mehrere Wochen allein war.

Die lodernden Flammen knisterten im offenen Kamin, leckten an den alten, von Moos übersäten Steinen des Kamins und heizten den Raum, in dem es sonst eisig kalt war.

Hermine blickte bedrückt zu ihrem Lehrer hinunter, der es sich in seinem alten Sessel wieder gemütlich gemacht hatte und an seinem Whiskey nippte, als sei das Mädchen nicht hier.

Fast ein wenig entwürdigt sank das Mädchen auf die Chaiselongue, knetete die Hände und sah auf den Boden. Gerade als sie ihren Mund öffnen wollte, um dem Mann etwas zu sagen, unterbrach er ihren Plan.

Und nicht einmal jetzt sah er sie an.

„Spar dir dein Wort, denn ich kenne bereits den Antrieb, weshalb du hier bist" knurrte er.

Hermine war mulmig zumute. Wenn er wirklich wusste, warum sie hier war, warum gestatte er es ihr überhaupt, dass sie sich setzte? Wieso ließ er sie hinein, wenn alles, was er noch zusagen hatte nur aus zynischen Anmerkungen bestand.

„Was für ein dummes Mädchen du bist", knurrte Snape in seiner tiefen Stimme, stellte das Glas Whisky wieder auf den kleinen Holztisch und sah zu ihr hinüber. Endlich. Der Ältere schenkte ihr endlich etwas seiner überaus kostbaren Aufmerksamkeit, er sah sie immerhin an und bemerkte gegebenenfalls den klagenden Gesichtsausdruck, den Hermine trug.

Dabei erschien auf seinem Gesicht ein kleines, unscheinbares Lächeln. Es war kein breites Schmunzeln, kein gefühlvolles belächeln, doch es erinnerte sie an etwas, das sie nie an ihm gesehen hatte.

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