Kapitel 36

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20.07.2020

Luca

Genervt lasse ich mich auf einen der freien Plätze in der riesigen Abflughalle des Flughafens in Porto fallen. Natürlich meint es das Schicksal mal wieder überhaupt nicht gut mit mir und mein Flug zurück in die Schweiz hat Verspätung. Und das nicht nur etwa 5 Minuten, sondern ganze 2 Stunden. Ein leises Seufzen verlässt meinen Mund, während ich meinen Kopf in den Nacken lege und an die hohe Decke starre. 2 Stunden mehr, die ich ohne Christina verbringen muss. Wahrscheinlich lacht ihr mich jetzt aus, weil meine Sehnsucht selbst nach drei Tagen so unbeschreiblich groß ist, dass ich überhaupt nicht mehr weiß, wie wir es eine Woche ohne einander ausgehalten haben. Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich Christina krank zurück gelassen habe.
Obwohl sie mir in den vergangenen Tagen zwar immer wieder bestätigt hat, dass es ihr schon wieder wesentlich besser geht, kann ich es kaum mehr erwarten, bis ich mir endlich selber ein Bild von ihrem Zustand machen kann.
Ungeduldig stoße ich jetzt die Luft aus, ehe ich mich wieder gerade hinsetze und zum wiederholten Male auf die Uhr schaue. Seit ich es das letzte Mal getan habe, sind allerdings gerade einmal 5 Minuten vergangen und wenn das hier so weitergeht, erlebe ich heute noch einen waschechten Nervenzusammenbruch.
Aus dem Gefühl heraus ziehe ich mein Handy aus der Hosentasche und öffne Christinas Chat. Na klar, welchen auch sonst. „Mein Flug hat 2 Stunden Verspätung.", tippe ich mit einer Reihe an unzähligen wütenden Smileys und presse währenddessen angestrengt meine Lippen zusammen. Um mich irgendwie abzulenken wechsle ich jetzt auf Instagram und scrolle gelangweilt durch die unzähligen neuen Beiträge und Stories, ohne sie mir wirklich anzuschauen. Als vor mir aber plötzlich Christinas Gesicht erscheint, halte ich abrupt inne. Sofort verziehen sich meine Mundwinkel zu einem sanften Lächeln, während ich das Foto genauestens mustere. Offensichtlich hat Christina beschlossen bei mir zu Hause ein bisschen Sport zu machen und ich kann mir ein noch breiteres Schmunzeln nicht verkneifen, als ich bemerke, dass sie sich extra viel Mühe gegeben hat zu vertuschen, wo sie sich gerade befindet. Mit pochendem Herzen klicke ich auf ihren Account und scrolle gedankenverloren durch die vielen verschiedenen Fotos, die dort angezeigt werden. Jedes Mal wenn mein Blick auf ein Bild mit Christinas Lächeln fällt, wird auch mein Grinsen ein kleines bisschen breiter und ich kann mein Glück kaum fassen. Dass diese Frau wirklich zu mir gehört ist für mich noch immer unvorstellbar und so langsam will ich meine Freude darüber auch nicht mehr geheim halten. Es ist wirklich an der Zeit, dass Christina und ich uns nicht mehr ständig in unseren Wohnungen verstecken müssen, aus Angst, es könnte uns jemand zusammen sehen und im schlimmsten Fall fotografieren. Umso glücklicher bin ich also, dass diesem Versteckspiel in wenigen Tagen endlich ein Ende bereitet wird.

Ich bin so in Gedanken, dass ich gar nicht bemerke, dass die Fotos von Christina immer älter werden. Zu diesem Zeitpunkt haben wir uns noch lange nicht gekannt und trotz dass ich viele Bilder schon einmal gesehen habe, bin ich immer wieder fasziniert davon, wie schön meine Freundin eigentlich ist. „Alter.", entfährt es mir dann plötzlich leise und mein Körper versteift sich ruckartig. Fasziniert starre ich auf mein Display und kann meinen Blick nicht mehr davon lösen. Ich habe ein Bild von einem Fotoshooting gefunden, welches mir im wahrsten Sinne des Wortes den Atem raubt. Christinas Haare sind nass zurück gekämmt und sie schaut mit ihren braunen Augen so intensiv in die Kamera, dass sich sofort eine Gänsehaut auf meine Arme legt. „Fuck.", entfährt es mir jetzt kaum hörbar und ich beiße mir sofort verlegen auf die Unterlippe, während ich das Bild weiterhin hypnotisiert anstarre.

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Dangerous LoveKde žijí příběhy. Začni objevovat