32. Kapitel Teil 3

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Doch irgendwann müssen wir einen Plan machen, was „unser" nächstes Vorgehen betrifft. Was ich machen will, weiß ich schließlich schon so ungefähr. Die Frage dabei ist: will ich die anderen dabei haben? Die Antwort ist schon klar. Nicht wirklich, denn es ist gefährlich und ich will nicht, das irgendjemand verletzt wird.
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Also drücke ich wieder etwas von Tobias weg und setze mich wieder ordentlich hin. Ich schaue in die Runde. Den Leuten, denen ich mit meinem Blick begegne, schauen sofort wieder weg. Nur Mark, Marya und Tobias erwidern ihn. «Also...», setzt Marya an, «was hast du jetzt vor?» Am Ende schenkt sie mir noch ein süßes Lächeln, welches ich sofort erwidere.
«So wie ich das sehe, bin ich die einzige, die den Krieg jetzt noch aufhalten kann. Deswegen würde ich mich jetzt auf den Weg zum Schlachtfeld machen, um die Bedingung zu erfüllen. Denn ich denke mal, niemand von euch möchte Krieg haben, oder?» Mir antwortet zwar niemand direkt, aber was ich in ihren Augen ablesen kann reicht mir schon als Antwort. «Gut, dann wäre das ja beschlossen.»
«Warte kurz.», meint ein Junge, den ich nicht kenne, «Willst du etwa alleine aufbrechen?» «Ja, hatte ich eigentlich vor.» Nach diesem Satz springt Tobias sofort auf und die anderen flüstern sich etwas zu.
«Das kannst du nicht machen!», ruft Tobias aus. «Warum nicht?»
Statt ihm, antwortet Marya mir, während Tobias sich wieder hinsetzt: «Weil es viel zu gefährlich für dich ist. Ich weiß, es ist derselbe Grund, warum du auch allein gehen willst, aber was ist, wenn dir was passiert? Du bist die letzte Person, die den Krieg noch aufhalten kann. Ohne dich werden sich unsere Königreiche ins Verderben stürzen. Verstehst du das?» Ich bin überrascht, dass sie meinen Grund kennt, weswegen ich ausversehen nicke.
Als mir mein Fehler klar wird, schüttle ich schnell mit meinem Kopf und meine: «Ich kann es aber nicht verantworten, wenn euch etwas passiert. Außerdem fällt es auf, wenn eine solch große Gruppe, wie wir es sind, unterwegs ist. Deswegen-»

«Das ist Bullshit!», unterbricht mich Tobias harsch. «Es reicht ja auch, wenn dich nur eine kleine Gruppe, von ungefähr vier bis fünf Leuten, begleitet.» Die anderen nicken bloß. «Tja Fio, ich glaub alle sind für Tobias' Idee», meint Marya, «damit bist du überstimmt.»
«Scheint so...», gebe ich leise zu. «Aber wenn, möchte ich, dass nur Leute mitkommen, die auch wirklich wollen. Deswegen würde ich euch jetzt einfach Mal fragen: Wer würde sich denn freiwillig dafür bereit erklären?», frage ich in die Runde.
Es stehen nach und nach immer mehr Leute auf. Unter den ganzen Jungen sind tatsächlich auch ein paar Mädchen dabei, was mich ziemlich erstaunt. Schließlich hätte ich nicht gedacht, dass sie mich wirklich mögen. Und jetzt wollen sie ihr Leben für mich riskieren?
Nach einer Weile kommt es zur Ruhe, sodass ich denke, dass nun keiner mehr mitkommen wird. Mir wird allerdings das Gegenteil bewiesen, als sich Tobias neben mir ebenfalls regt und aufsteht. Sofort spanne ich mich an, versuche aber gleichmäßig weiter zu atmen.
Marya, die meine Nervosität zu spüren scheint, rutscht näher zu mir und legt eine Hand auf meine. Sie streicht beruhigend darüber, wodurch meine Anspannung etwas von mir abfällt. Als jedoch auch noch Marya aufsteht, ist die Anspannung sofort wieder da. Ich ermahne mich zur Ruhe.

Nach Marya steht niemand mehr auf, weswegen ich die stehenden Leute zähle. Es sind 12 Personen, darunter meine zwei besten Freunde. «Ich werde nicht entscheiden wer mitkommt, dafür kenne ich die anderen zehn Leute nicht. Von daher, würde ich euch bitten, zu entscheiden. Ihr kennt sie am besten», erkläre ich. Die anderen nicken, um mir ihre Einverständnis zu geben. Ich bin nicht wirklich glücklich damit, aber ich muss mich schließlich arrangieren. Trotzdem merke ich, wie mir das langsam zu viel wird. Deswegen stehe ich auf und teile Marya mit: «Ich muss mal kurz raus.» Ihr Nicken, was folgt, ist verständnisvoll.
Ich fühle mich unglaublich müde. Warum, weiß ich nicht. Eigentlich haben wir doch nicht wirklich etwas Anstrengendes gemacht oder? Gerade als ich zur Tür gehen will, fangen meine Schultern an zu kribbeln. Das geht dann in einen immer stärker werdenden Schmerz über. Ich versuche das Gefühl zu unterdrücken, aber es gelingt mir einfach nicht. Meine Flügel wollen unbedingt raus und je länger ich das unterdrücke, desto stärker wird auch der Schmerz.

Das Mädchen mit den EngelsflügelnTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang