Kapitel 8 - Crossovers und niemand blickt mehr durch

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"Pf !" brummelte Wade abfällig und musterte mich weiterhin von oben bis unten. "Was ?" Herausfordernd verschränkte ich die Arme vor der Brust und durchbohrte ihn mit wütenden Blicken. Seit meiner Ankunft vor einer halben Stunde standen wir gegenüber von einander und musterte uns gegenseitig.

"Stehen mir schwarze Haare etwa nicht ?" "Es wirkt nur sehr ... Spießig !" Wie bitte ? Empört schnaubte ich und stoppte den Dolch, gerade als er meine Stirn berührte. Augenrollend hob ich die linke Hand und schlug ihn zur Seite weg, sodass er polternd auf den Boden viel.

Er hätte es niemals zugegeben, aber ich bemerkte aus dem Augenwinkel, wie er erleichtert aufatmete. Ohne ihn deswegen zu Ärgern ging aber auch nicht. "Was wirfst du auch einen Dolch auf mich ?!" murmelte ich grinsend und ließ mich auf seine Couch sinken. Als ich schließlich aufrecht und im Schneidersitz da saß, kam Wade von seiner Dolch Suchaktion wieder in die senkrechte und sah mich an.

Okay das klang sehr komisch. Angewiedert verzog ich das Gesicht. Seeeehr komisch. "Oh Gott !" Verzweifelt raufte ich mir die Haare und konnte dann einfach nicht anders als zu lachen. "Ich freu mich zwar, dass du wieder aussiehst wie in New York ... Könntest du mir trotzdem kurz erklären warum du lachst ?" Verwirrt sah er mich an und wartete ungeduldig auf eine Antwort.

Letztenendes gab er es auf, da ich immer noch sterbendes Walross spielte und keuchend vor lachen auf seiner Sitzmöglichkeit herumrollte. "Also, warum bist du hier ?" Wechselte er das Thema und setzte sich neben mich. Kurz räusperte ich mich und nutzte diesen Moment auch gleich dafür mich wieder aufzusetzen. "Wurde es bei Spidey zu langweilig ?" "Hast du deinen Besten Freund vermisst ?" "Jagt dich dein Trieb zu töten ?" Fing er an nachzufragen. Bei der letzten Frage blickte ich ihn genervt an und schüttelte den Kopf.

"Nicht Mal ein klitzekleiner Drogendealer ?" Enttäuscht schob er seine Unterlippe nach vorne und sah mich bettelnd an. "Ich kann das Risiko erkannt zu werden nicht eingehen Wade !", machte ich seine Hoffnung zunichte und blickte im nach als er resigniert aufstand und im Raum umherlief. "Er hat dich echt zum zweiten Direktor gemacht !" Sagte er schließlich ungläubig und drehte sich zu mir.

Irritiert runzelte ich die Stirn. "Warte, Warte, Warte ! ... Direktor ? Peter hat gesagt ich wäre nur der Stellvertreter !" Angespannt stand ich auf. Das X auf der Brust des Adlers schimmerte unheilvoll, als ich im Morgenlicht an das Fenster zur Straße hin, trat und hinaus blickte.

"Direktor ... Direktor von S.H.I.E.L.D. ..." murmelte ich mantra ähnlich vor mich hin. "Das wird dich schon nicht umbringen !", scherzte der Assassine und trat neben mich. "Stimmt, würde es nicht, wenn ich nicht Steve Rogers Zwillingsschwester, Angelina Schmidt und somit rechtmäßiges Oberhaupt von Hydra wäre und nicht bei einem beinahe Avenger für mehrere Wochen gelebt hätte ohne ihn zur Strecke zu bringen. Von dem halben Jahr bei den X-Men ganz zu schweigen !" fuhr ich ihn wütend an.

"Mich würde es nicht umbringen Direktor von S.H.I.E.L.D. zu sein, wenn man mich früher nicht entführt und meinen Tod vorgetäuscht hätte. Es würde heutzutage nichtmal ansatzweise jemanden  interessieren wer Emilia Rogers ist !" fuhr ich lauthals fort und ballte dabei die Hände zu Fäusten. "Ich würde zusammen mit Carter unter der Erde liegen und froh sein diesen ganzen Scheiß nicht miterleben zu müssen. Ich wäre froh darüber normal zu sein Wade ... Denkst du wirklich ein Nummer eins Serienkiller zu sein ist toll ?!"

"Beschissen ist es Wade ... Beschissen !" Die Hand die er mir beruhigend auf die Schulter legen wollte schlug ich zur Seite. Zu kräftig, denn er flog gegen die Wand und blieb reglos liegen. "Ich bin ein Monster Wade !" flüsterte ich erschöpft und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht . Mit letzter Kraft schaffte ich es mich wegzuteleportieren, bevor Hank die Tür zum zerstörten Wohnzimmer mit voller Wucht eintrat.

Zitternd sank ich auf dem nassen Waldboden zusammen. Der Regen prasselte unaufhörlich hernieder und durchweichte meine Kleidung innerhalb von Sekunden. Von weiter weg hörte ich Rufe die immer näher kamen. Was sie riefen konnte ich nicht verstehen. Meine Sicht verschwamm mehr und mehr und mein Hörvermögen schwand. Schwer atmend zog ich mich zu einer nahe stehenden Tanne und lehnte mich gegen das raue, leicht aufgeweichte Holz.

Das letzte was ich sah bevor meine Augen zufielen war eine Person welche in übernatürlicher Geschwindigkeit an mir vorbeischoss, dann aber zurück kam und vor mir halt machte.

Unbekannte Person p.o.v.

Ich war gerade dabei den Tisch zu decken, als mein Handy den Signal Ton abgab, auf den ich unterbewusst die ganze Zeit gehofft hatte. Erleichtert griff ich nach dem Telefon und drückte auf den grünen Hörer. Zitternd vor Anspannung lauschte ich den Worten auf der anderen Seite der Leitung. Es ging ihr den Umständen entsprechend gut, war alles was ich hören wollte und der Satz kam. Später als erhofft aber er kam. Tief durchatmend legte ich das Elektronische Gerät nach dem Gespräch zur Seite und lief ins Wohnzimmer. Dort zog ich, so schnell es mir als Mensch möglich war, ein Laken aus der Kommode und breitete es auf dem Sofa aus.

Kaum war ich damit fertig, öffnete sich die Haustür und ließ den erschöpften Suchtrupp herein. Man hatte uns gebeten nach jemandem Ausschau zu halten und diesen jemand dann bei uns aufzunehmen. Erfreut wieder eine Mission zu haben, waren die neun sogleich aufgebrochen. Das es dauern könnte bis dieser jemand auftauchte, hatten sie geflissentlich ignoriert.

Ich war froh darüber, dass Starks Satelliten diesen Bereich der Welt nicht abdeckten, sonst würde er sicherlich schon auf der Matte stehen und fragen warum es hier so viel Flug und Energie Verkehr gab. Er wollte mich und meine drei Kinder vor Hydra verborgen halten, seit dem er hier mit seinen Freunden und meinem Bruder Schutz gesucht hatte.

So wie ich es damals bei ihm gemacht hatte, machte ich es jetzt auch bei ihnen. Ich bot ihnen ein bleibe an, da der Rest der Welt nicht wissen durfte wo sie waren.
Niemand außer Fury, ich und meine Kinder durften wissen das es sie überhaupt gab. Wir waren die einzigen auf dieser Erde, die von der realen Existenz des Multiverses wussten und dieses Wissen machte uns wertvoll. Sehr wertvoll.

"Sie hat sich zu sehr verausgabt ... Weiß jemand ob Mr. Wilson bereits in einer Urne verstaut ist ?" Augenrollend blickte ich zu der Blondhaarigen Frau, die interessiert die blauen Schwaden beobachtete die die Kleidung des Mädchens nach und nach trockneten.

"Sie hatte es noch unter Kontrolle Brainy, sonst wäre das ganze Haus in Staub zerfallen !"

Soulmates - Alphas Sigma 《2》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt