5. Kapitel

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„Alles in Ordnung mit dir?" Fragte er höflich. „Natürlich nicht! Wie kommst du darauf, dass gefangene Leute ein tolles Leben haben? Bist du der Meinung, dass bei Menschen, die sich aus dem Fenster stürzen, alles in Ordnung ist?!" Zischte ich unwirsch. „Oh, tut mir leid ich habe mich falsch ausgedrückt, ich meinte ob für eine Gefangene alles klar ist?" Meinte er nun leicht lächelnd. „Hör auf dich irgendwo reinzumischen, wo du nie rein kommst! Ich kenne deine Manipulations Masche! " Fauchte ich und rannte aus der Küche. So eine Unverschämtheit! Erst einen brutal mitschleifen, und dann einen auf höflich und nett tun. Ich hasste solche Leute schon immer. Meine Tante war genauso ein Typ. Immer wenn sie mit mir alleine war, behandelte sie mich wie ein dummes Kind, und dann wenn meine Familie da war, betrachtet sie mich wie ein süßes Mädchen. Wenn ich schon daran dachte, verdrehte ich meine Augen. Ich war schon auf der Treppe, als mir wieder einfiel, dass ich mein Zauberstab draußen vergessen hatte. Vor lauter Aufregung und Wut war es mir glatt entfallen. Ich ging nochmal zurück machte die Tür auf, lief ein Schritt nach vorne und prallte prompt gegen die Schutzwand. Ich taumelte zurück und rieb mir die Stirn. Aua, das tat weh. Ich stand ein paar Minuten lang da, und überlegte, wie ich am besten an meinem Zauberstab dran kam. Die Antwort war gar nicht. So ein Mist aber auch! „Na, wieder am Versuch abzuhauen?" Kam eine leicht genervte Stimme von hinten. Ich wusste gleich wer das war und drehte mich erst gar nicht um. „Klar, ich hatte sogar schon bald raus, wie ich hier weg kann", erwiderte ich ironisch. „Nee weißt du ich will bloß meinen Zauberstab zurück!" Meinte ich genervter. „Wieso bist du nicht gleich zu mir gekommen?" „Weil ich deine Hilfe nicht gebrauchen kann!" Sagte ich stur. Er nahm meinen Arm, den ich ihm gleich wieder entwinden wollte, doch er packte fester zu. „Was soll das denn jetzt werden?" Fragte ich energisch. „Ich hole deinen Zauberstab, und werde somit den Wall für eine kurze Zeit durchbrechen. Und ich halte dich fest, damit du nicht in Versuchung kommst doch abzuhauen." Erklärte er mir in Ruhe. „Ah, okay. Kannst du dich jetzt mal beeilen, ich möchte ihn heute noch zurück haben." Uups, das war jetzt doch ein bisschen zu frech. „Tut mir leid", sagte ich deshalb rasch. Doch er lachte nur. Oha, ich wusste gar nicht, dass er so süß lachen kann. Mit einem Schwung seines Zauberstabs flog meiner direkt auf mich zu. Ich wollte ihn fangen, doch er klatschte mir einmal ins Gesicht. Peinlich! O man, wieso grieg ich nicht mal irgendwas auf die Reihe? Neben mir fing Grindelwald an laut zu lachen: „Das war der Gegenzug" „Lustig", grummelte ich säuerlich zurück. Er rollte mit den Augen und sagte:„Komm jetzt mit rein." Ich hob meinen Zauberstab auf und folgte ihm. Ich wollte eigentlich schnurstracks in das Zimmer zurück gehen, doch er hielt mich auf. „Komm doch bitte noch mal kurz mit. Er führte mich in einen Raum, der wohl das Wohnzimmer war. „Setz' dich", forderte er mich auf. Ich nahm auf einem Sessel platz, den er mir zuwies. „Ich möchte, dass du hier wohnen bleibst und auf meine Seite kommst", kam er gleich zum Punkt. Das überforderte mich jetzt. Ich sollte so plötzlich eine Entscheidung treffen, von der ich stark beeinflusst werde, denn wenn ich jetzt nein sagte, war ich am Ende. Womöglich würde er mich auf der Stelle töten! Ich erhob mich langsam und blickte dabei auf meine Füße. Ich traute mich nicht ihn anzusehen. Ich wusste gerade gar nicht, was ich tun sollte, also machte ich kehrt und rannte aus dem Zimmer nach oben. Ich hörte noch wie er meinen Namen leise rief, doch ich knallte schon die Tür zu. Das war zu viel, die ganzen Emotionen von all den Jahren krochen nun langsam in mir hoch. Tränen sammelten sich in meinen Augen, bis sie stumm über meine Wangen und meinen Mund nach unten rannen. Ich ließ mich an der Wand nach unten gleiten.
Ich hatte damals viel einstecken müssen, nachdem meine Familie gestorben ist. Ich hatte dennoch nie geweint. Es war ziemlich hart, aber ich wollte stark sein. In dieser Zeit war ich viel draußen, denn drinnen hielt ich es nicht lange aus.
Aber jetzt wollte alles endlich raus. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und legte sie auf meine Knie. Jetzt fing ich an laut zu schluchzen und weinte laut. Ich stand auf vor Wut und trat gegen einen Stuhl, der umkippte. Mir war jetzt alles egal ich wollte nur so viel zerstören, wie es nur ging. Ich nahm eine kleine Kommode und warf sie um. Der genze Inhalt war nun auf dem Boden verstreut. Ich konnte mich nicht mehr halten und klappte auf dem Boden zusammen. Ich war immer noch so vertieft in meinem Weinen, dass ich gar nicht mitbekam, dass Grindelwald in der Tür stand und mitleidig auf mich runter schaute. Erst nach ein paar Minuten ging er auf mich zu hockte sich neben mich und legte vorsichtig seine Hand auf meine Schulter. Ich stand mit einem Ruck auf und rannte erneut von ihm weg...

Das Unvorstellbare wird wahrWhere stories live. Discover now