Kapitel 21

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Der Portier begrüßte uns nickend und gewährte uns Einlass.

Gemeinsam mit Joanna und Lukas betrat ich den Fahrstuhl, der uns geradewegs nach oben in Logans Appartement bringen würde.

Obwohl ich schon einige Male hier war, fühlte ich mich in diesem Moment, als wäre es das erste Mal. Ich war nervös. Total nervös.

Auf gewisse Weise fühlte es sich dieses Mal sogar anders an. Denn dieses Mal war ich hier, ohne jemanden anlügen zu müssen. Keine Heimlichtuerei mehr. Keine Lügen mehr.

Es war ein verdammt gutes Gefühl...

Ein aufgeregtes Kribbeln breitete sich in meiner Magengegend aus und ich nahm einen tiefen Atemzug, während ich nach oben auf die Anzeigetafel sah.

Und dann waren wir da.

Die Aufzugtüren öffnete sich.

Vor mir erstreckte sich Logans Appartement. Es sah aus wie immer und wiederum nicht.

Es mochte an meiner Aufregung liegen oder aber vielleicht war ich einfach nur zu schüchtern, doch ich blieb wie angewurzelt stehen.

Joanna und Lukas traten heraus und warfen mir einen Blick über die Schulter zu.

»Kommst du oder willst du wieder nach unten fahren?«, witzelte Joanna. Kleine Lachfältchen entstanden an ihren Augen.

Langsam trat ich aus dem Fahrstuhl heraus und in den Wohnbereich. Von Logan war weit und breit keine Spur, doch Michael und Melinda kamen uns schon entgegen. Sie hielten beide ein Sektglas in den Händen.

»Hey, na ihr?«, begrüßten sie Lukas und Joanna herzlich. Sie umarmten sich. Dann fiel Michael und Melindas Blicke auf mich.

»Drea! Du bist ja auch hier, wie schön!«, rief Melinda und kam sofort auf mich zu, um auch mich in eine innige Umarmung zu schließen. Sie schien sich über meine Anwesenheit zu freuen und instinktiv fragte ich mich, ob Michael ihr wohl von Logan und mir erzählt hatte.

»Ich wusste gar nicht, dass du auch kommst«, sprach Michael überrascht, nachdem auch er mich freundlich begrüßte.

»Ja nun, das war eine ziemlich spontane Idee«, antwortete ich wahrheitsgemäß. Michael nickte verstehend.

»Schön, dass du da bist.«

Es tat gut, mit offenen Armen empfangen zu werden. Zwar hatte ich mir um Lukas' Freunde keine Gedanken gemacht, doch eine gewisse Nervosität war trotzdem da gewesen.

»Wo treibt sich mein Bruder denn schon wieder herum?«, fragte Joanna, während sie sich ihres Mantels entledigte. »Typisch Logan. Kommt nicht einmal, um seine Gäste zu begrüßen.«

»Und du bist so frech wie immer«, hörte ich eine bekannte Stimme sagen.

Zunächst konnte ich nichts erkennen, da Michael mir die Sicht versperrte. Doch als er beiseite trat, entdeckte ich Logan, der aus der Küche auf uns zu kam.

Logan sah gut aus. Er hatte sich zurecht gemacht. Das blonde Haar war auf eine gutaussehende Art und Weise durcheinander. Zudem trug er eine graue Chino Hose und ein schwarzes Shirt, das seine blauen Augen betonte.

Sofort setzte dieses Kribbeln in meiner Magengegend wieder ein.

Kaum war Michael zur Seite getreten, schien Logan auch mich zu entdecken. Seine Schritte verlangsamte sich und seine Augen blieben an mir hängen.

»Drea«, die Überraschung stand ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben.

»Hey«, begrüßte ich ihn zurück und schenkte ihm ein zaghaftes Lächeln. Er öffnete die Lippen, als wollte er etwas sagen, doch im nächsten Moment stürmte Joanna auch schon auf ihn zu.

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