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Ich wachte in unserem Bett auf. Wie ich hier hergekommen war wusste ich nicht mehr.Mein Kopf tat höllisch weh und mir war heiß.
Neben mir lag ein schlafender Kairo. Ich betrachtete sein friedliches Gesicht. Das er gestern noch um sich geschossen und Menschen getötet hatte konnte man ihm nicht ansehen. Ich erinnerte mich an seine Schusswunde und schob die Decke beiseite um nachzusehen. Sie war verbunden und Erleichterung machte sich in mir breit.

Kairo wachte auf. "Oh na? Schon wach sweetie?" bei dem Spitznamen wurde ich verlegen. "Du bist ja feuerrot!" rief er aus und hielt seine Hand an meine Stirn. "Ohje du hast ja Fieber. War wohl zuviel in letzter Zeit." er sprang hastig auf und ging zur Tür. "Bleib liegen Finni, ich komme gleich wieder." mit einem lieben Lächeln verließ er den Raum.

Und er kam wieder. Mit einer Schüssel Suppe, einem nassen Lappen und einem Fieber Thermometer. "Mach 'Ahh'." sagte er und steckte mir das Thermometer in den Mund. Er stellte die Suppe auf den Nachttisch und legte den Lappen auf meine Stirn. Ich kam mir vor wie ein kleines Kind. "Ich hab jetzt ein Meeting." flüsterte er, "Bis später, schlaf noch ein bisschen ja?" ich nickte und schloss die Augen. Seine Schritte stoppten und kehrten zurück. Ich öffnete die Augen in dem Moment, indem er mir einen Kuss auf die Wange drückte. Ich war zu überrascht um zu reagieren also schloss ich nur schnell wieder die Augen.

Die Zeit im Bett gab mir die Möglichkeit über alles einmal gründlich nachzudenken. Ich dachte zu erst an Dad, den ich nebenbei bemerkt, zwei ganze Tage lang nicht mehr gesehen hatte. Ich wurde wieder traurig und dachte schnell an Kairo. Er hatte so eine Art an sich, die mich vergessen ließ was er getan hatte. Kairo gab mir das Gefühl tatsächlich willkommen zu sein und das mochte ich. Aber ich wusste nicht wie ich damit umgehen sollte das ich praktisch sein Eigentum war. Ich war doch wertlos. Er hätte mich doch zurücklassen können, er hätte mich nicht holen sollen. Diese Stunden in der Villa gestern waren die Hölle gewesen. Ich würde mir sicher nicht trauen ihm alles im Detail zu erzählen. Ehrlich gesagt wollte ich einfach vergessen. Vielleicht konnte ich hier ein neues Leben beginnen zusammen mit Kairo. Seine Leute waren mir zwar immernoch nicht ganz geheuer aber gewöhnen würde ich mich sicher an ihre Anwesenheit. Irgendwann legte sich ein Schleier auf meine Augen und ich schlief wieder ein.

Ich schrak auf als die Tür schwungvoll aufschlug. Kairo kam wütend reingestürmt und knallte die Tür wieder zu. Verwirrt blickte ich ihn an. Schnaubend zog er sein Jackett aus und warf es zu Boden. "Was ist denn passiert?" fragte ich vorsichtig. Ich hatte keine Lust seine Laune abzubekommen. "Na gut. Vielleicht hilft es mir ja wenn ich es dir erzähle." er lief zu mir ans Bett und setzte sich neben mich.
"Deine Entführer waren die Leute von Carosso. Und..." er stockte, es schien ihn Überwindung zu kosten die folgenden Worte auszusprechen. "Sie haben Fotos von dir geschossen. Heute beim Meeting kam ein Bote und überbrachte mir ein Erpresser Schreiben. Vier Millionen oder die Bilder sind öffentlich war die Forderung. Ich konnte per Telefon zum Glück den Schaden auf Eine Millionen begrenzen. Trotzdem pisst mich das an. Zum Schluss kam Carosso höchst persönlich ans Telefon und drohte mir das er dich mir wegnehmen würde. Er fände es aber schade dich einfach nur umzubringen. Dann hab ich das Telefon gegen die Wand geschleudert." er lachte auf. Ich lächelte. "Ist okay." flüsterte ich zuversichtlich und drückte seine Hand. "Was soll schon passieren wenn du bei mir bist." Ich lächelte schief. Er drückte mich an sich. "Ich wusste nicht das du mir etwas bedeuten würdest." flüsterte er in mein Haar. Seine Worte stachen auf eine gute Art in mein Herz.

Ich fühlte mich wohl - in den Händen eines Mörders...

Lose your Mind with meWhere stories live. Discover now