#34 ~ Ausflug

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Noan PoV:

Von leichten Bewegungen an meinem Rücken wacht ich am nächsten Morgen auf. Grummelnd und mit leichten Kopfschmerzen drehte ich mich sachte auf den Rücken, nur um dann noch mehr vom fiesen Sonnenschein geblendet zu werden. Hab ich gestern vergessen die Vorhänge zu zu machen? Eigentlich nicht oder ich... Ach ja... Nicolas hatte mich mit hoch und, dem mir nun in die Nase steigendem Duft nach zu urteilen, in sein Bett genommen. So sehr mich dieser Kerl auch anpisste, gut riechen tat er allemale.

"Hab ich dich geweckt? Tut mir leid, ich wollte nur runtergehen zu Milan, der ist wahrscheinlich schon wach.", ertönte im nächsten Moment auch die zum Geruch passende Stimme. Langsam öffnete ich meine Augen und sah ihn daraufhin mit einer Mischung aus Verwirrung und Genervtheit an. "Warum liege ich überhaupt in deinem Bett? Ich dachte gestern war es klar, dass ich im Gästezimmer schlafe, damit wir Abstand haben. Außerdem" ich setzte mich etwas zu ruckartig auf, aber ignorierte den aufkommenden Schwindel vorerst "wieso ist dieses u höfliche Arschloch noch hier? Selbst Kyle ist geraten noch gegangen und der ist wohl wesentlich enger mit uns befreundet."

Meine Miene sprach wohl zu meinen Worten Bände, denn Nicolas verdrehte nur kurz die Augen, bevor er mir einfach den Rücken zudrehte und aus der Tür verschwand. Na toll. Was soll der Scheiß denn jetzt? Bin ich jetzt wieder der Arsch oder wie? Ich meine ich hab doch Recht, wir machen aus, dass wir Abstand nehmen und dann rückt er mir wieder so auf die Pelle. Man nervt dieses Theater. Kurz bemühte ich mich noch auf den Schwindel und die leichte, sich ausbreiten Übelkeit klar zu kommen, bevor ich meine Beine aus dem Bett schwang.

Mit zitternden Beinen und auf einem Bein springend lief ich erst zu seinem Kleiderschrank und schnappte mir einen schwarzen Pulli mit so einer Krone drauf, da es nur in Boxershorts etwas zu kalt war. Warte Boxershorts?! Der Penner hat mich auch noch einfach ausgezogen! Wahrscheinlich hat der schwule Typ sich gerade zu daran erfreut mich auszuziehen. Perverses Schwein. Stumm vor mich hin fluchend quälte ich mich dann ohne Krücken die Treppe runter und zur Küche. Dort waren auch die anderen beiden aufzufinden und der Anblick von Nicolas und Milan, eng nebeneinander stehend, nur in Boxershorts bekleidet und sich lachend unterhaltend, gefiel mir absolut nicht.

"Good morning, princess!", bemerkte mich der miesere von beiden als erstes. Seine Begrüßung erwiderte ich jedoch nur mit einem Mittelfinger, was Nicolas wieder die Augen verdrehen ließ. "Kannst du nicht einmal nett zu jemandem sein? Scheiß doch mal auf die Orientierung.", giftete er mich dazu auch noch von der Seite an. "Auf wen oder was er steht, geht mir am Arsch vorbei. Ich kann ihn einfach nicht leiden. Er ist noch aufgeblasener als du und geht mir noch wesentlich härter gegen den Strich mit seiner Art. Das ist alles."

Damit bediente ich mich, am bereits fertigen Kaffee und setzte mich dann schweigend an die Kücheninsel. "Tut mir leid Milan. Ich weiß auch nicht, was wieder in ihn gefahren ist. Gestern mit Alkohol war es wieder alles gut, aber nüchtern bleibt er so wie ich es dir gesagt habe." "Don't worry! Ich finds cute, wie der Kleine versucht abwertend zu sein. It makes him interesting and who knows... Maybe gibt er bald wieder nach so wie gestern und merkt, wie caring du was ihn angeht eigentlich bist." Die sprachen so, als wäre ich nicht anwesend, was mich störte, aber mich erneut einzuumischen kam mir auch nicht in den Sinn.

So war es einige Minuten still in der Küche. Ich saß immer noch mit dem Rücken zu den beiden und nippte an meinem Kaffee, während ich hinter mir nur hörte, wie auch sie ab und zu aus ihren Tassen zu trinken schienen. "What are we gonna do today? I mean ich hab Zeit und würde mich freuen, mal wieder was mit die zu machen Nic. Oh and for sure with you too, princess." Nic? Einen eigenen Spitznamen hatte er ihm also auch gegeben, ok, gut zu wissen. Skeptisch drehte ich meinen Kopf und sah in das lachende Gesicht von Milan. "Ich hätte auch Lust, aber Noan muss mitkommen, ich kann ihn nicht alleine hier lassen.", antwortete ihm Nicolas. "Vergesst es! Ich hab keinen Bock auf Krücken durch die Gegend zu wandern, macht was alleine." "Ach komm schon princess! I bet we wi find a good solution for all of us! I just wanna have fun!"

Drei Mal dürft ihr raten, wer so lange von Mister ich spreche einfach gemischte Sprachen voll gelabert wurde, bis er um seine Nerven zu schonen freiwillig ins Auto gestiegen ist. Genau, ich. So saßen wir knappe 45min später alle zusammen im Auto, Milan am Steuer und auf dem Weg was weiß ich wohin. Was wir nämlich jetzt im Endeffekt genau machen, hat mir niemand gesagt, es solle eine Überraschung werden, hatten sie gemeint. Zumindest konnte ich mich die Fahrt über aus ihren Konversationen ausklinken, dank meiner Kopfhörer und einer wunderbaren Spotify Playlist.

Die Fahrt dauerte ca. 30min. Das Auto stoppte und ich zog meine Stöpsel aus den Ohren und schaute misstrauisch aus dem Fenster. Wir befanden uns irgendwo in der Pampa. Vor uns ein paar Lagerhallen artige Gebäude, rechts Felder, links ein Wald und hinter uns noch mehr Felder. Was zum Henker wollen wir hier? Meine Gedanken frei äußern wollte ich genau das wissen, doch auf meine Frage hin sahen sich Milan und Nicolas nur wissend an und bedeuteten mir mit ihnen auszusteigen. Trauen tat ich der Sache weiterhin nicht, aber folgte den beiden, ohne eine andere Wahl zu haben, auf meine Krücken in Richtung der alten Lagerhallen. Je näher wir diesen kamen, desto verwarloster und gruselige wirkten sie.

Aber meine zwei Gesellen schienen bestens bescheid zu wissen und steuerten zielgerichtet auf die eine kurze Wand der mittleren kleineren Halle zu. Dort befand sich dann eine Tür und mit einem letzten Blickaustausch, öffnete Milan endlich die Tür. Drinnen erwartete mich dann eine ganz anderes Ambiente, als ich es erwartet hätte....

Etwas kurz ich weiß, es tut mir leid!

Du und Dominanz? - Passt nicht! (BxB)Where stories live. Discover now