Kapitel 6

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Passend zu Nikolaus, das 6. Kapitel ☺️schönen 2. Advent euch ☺️

"Clarke." sage ich. Mehr kommt nicht über meine Lippen. Sie sieht atemberaubend aus. Und wütend. Extrem wütend. Mein Herz macht einen kleinen Satz, als ich sie sehe aber ihr aggressiver Blick hält mich auf Abstand. "Mehr fällt dir nicht ein nach verdammten 5 Jahren?" knurrt sie. Ich komme mir erbärmlich vor. Mir wird flau im Magen. "Weißt du eigentlich wie das ist? 5 Jahre lang nichts von jemandem zu hören und dann bringt er dir deine Kisten auf die Arbeit? Weißt du wie es ist als Co Chefin heulend vor dem Mitarbeitern zusammenzubrechen? WEIßT DU VERFICKT NOCHMAL, WIE ES SICH ANFÜHLT, SICH JEDEN TAG ZU WÜNSCHEN, DASS SICH EINE BESTIMME PERSON MELDET, NUR UM DANN VON IHRER RÜCKKEHR ZU ERFAHREN, WEIL SIE DIR WIE EIN SCHEIß FEIGLING DEINE SACHEN INS BÜRO STELLT?" " Clarke ich-" setze ich an, aber sie unterbricht mich sofort. "Wag es verdammt nochmal nicht dich zu entschuldigen. Du hast kein Recht dazu. DU HAST KEIN RECHT." schreit sie und Tränen laufen über ihre Wange. Mir tut das Herz so weh wie damals. Sie so zu sehen ist schlimmer als alles andere. Ich will sie an der Schulter berühren aber sie schlägt meine Hand weg." Wag es nicht mich anzufassen. Ich habe versucht nach vorne zu schauen. Ich date sogar jemanden, der mich zur Abwechslung mal gut behandelt. ich habe mir ein Leben ohne dich aufgebaut. Oder es zumindest versucht, denn du hast einen Haufen Scherben zurück gelassen und ich musste alles Stück für Stück, wie ein Puzzle, wieder neu zusammen setzen. Und jetzt meinst du nach beschissenen 5 Jahren an kommen zu müssen und mir meine Sachen ins Büro zu stellen nur weil du VERDAMMT NOCHMAL ZU FEIGE BIST, UM DIE VERANTWORTUNG FÜR MEINEN SCHMERZ ZU ÜBERNEHMEN. FICK DICH EINFACH LEXA." schreit sie und will hinaus stürmen, aber ich will sie aufhalten. Ich packe ohne nachzudenken ihre Hand und es durchzuckt mich wie ein Blitz. Alle Gefühle, die ich so mühsam verdrängt habe, schlagen über mir wie eine gigantische Welle zusammen." Clarke lass es mich bitte erklären." flehe ich und Tränen laufen über meine Wange. Ihr Blick wird kurz weich. Einen kurzen, hoffnungsvollen Moment denke ich, dass sie nachgibt. Dass sie mir zuhört und mich erklären lässt. Aber ihr Blick wird wieder hart und kalt und sie schlägt meine Hand weg. "Ich will mir deine Erklärungen nicht anhören." sie wirkt müde mit einem Mal. Irgendwie ausgelaugt und erschöpft. Sie sieht  mir tief in die Augen und ich sehe in ihnen alles was ich je haben wollen werde. Grün trifft auf Blau. "Ich hasse dich Lexa. Du bist für mich gestorben." sagt sie müde und ich meine das krachen meines splitternden Herzens sogar hören zu können. Sie schließt die Tür im hinaus gehen und ich breche zusammen. Einzelne Gesprächsfetzen laufen wie ein Film in meinem Kopf." Ich hasse dich" " Du bist für mich gestorben" "Ich date jemanden, der mich zur Abwechslung mal gut behandelt." ich presse mir die Handballen auf die Augen und schlage gegen meinen Kopf aber all diese Sätze laufen immer weiter. Sie datet jemanden. Sie hat versucht mit mir abzuschließen und ich habe es versaut. Ich habe brutal ihre alten Wunden aufgerissen und sie wieder blutend zurück gelassen. So wie ich es immer mache. Mein Gesicht und meine Hände sind eiskalt und die Tränen laufen heiß wie Lava über meine Wangen. Mein Kopf droht zu platzen und mir ist schlecht. Aber schlimmer als der physische Schmerz ist der psychische. Es ist wie ein Phantomschmerz, den ich nicht greifen oder etwas dagegen tun kann. Machtlos ertrinke ich in meinem Gefühlsstrudel.
Ich weiß nicht wie lange ich dort auf dem Boden lag. Draußen ist es bereits wieder dunkel. Meine Tränensäcke sind leer und ich starre einfach nur noch geradeaus. Ich fühle mich wie betäubt und die kälte des Fußbodens dringt runter bis auf meine Knochen. Ich höre dumpf wie die Tür aufgeht. Einen überraschten schrei und dann sehe ich Irina verschwommen auf mich zu stürzen. Ich muss ihr gar nicht erklären, was passiert ist und sie fragt auch nicht. Sie stützt mich ins Bett und mein Körper sinkt schwer in die Matratze. Sie macht mein verquollenes Gesicht sauber und bringt mir Wasser. Ich merke, wie ich langsam in den Schlaf übergleite. "Ich hasse dich" sind die letzten Wortfetzen, die mir durch den Kopf gehen.

Say it again (Clexa FF) Where stories live. Discover now