In Another Life

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Es war einige Zeit her, als Akaashi das Krankenhaus betrat.

Es war ein trostloser Ort für ihn, einer, den er nicht mochte. Seine Eltern allerdings, bestanden darauf, dass er ein Praktikum in eben diesem Krankenhaus absolvierte, es würde sich gut in seinem Lebenslauf machen, sagten sie.

Oft war er nicht gleicher Meinung wie seine Eltern. Schließlich drängten sie ihn dazu, das Praktikum zu machen, selbst wenn er unzufrieden war, mit dieser Entscheidung, die die Erwachsenen übernahmen, er tat es einfach.

Er fragte hier und dort, wo er sich anmelden konnte. Es interessierte ihn nicht, ebenso wenig dachte er, es würde in in der Zukunft genau so wenig interessieren, weswegen er sich kaum Mühe gab. Akaashi war unglücklich mit dem, wo er war, unglücklich mit dem, was er gerade tat. Er verschwendete Zeit, indem er um etwas bat, das er nicht im Geringsten wollte.

Die kleine Krankenschwester deutete mit dem Zeigefinger zu einem anderen Tisch, dort würde er weitere Informationen finden, meinte sie. Er bedankte sich stumpf und setzte seinen Weg fort, wobei er an mehreren Zimmern vorbeikam.

Seine Augen waren nach vorne gerichtet. Er schaute in keinen der Räume hinein. Er wollte es nicht. Es würde wehtun, wenn er es tat. Akaashi schloss die Augen und seufzte, schwankte geistesabwesend im Schritt und öffnete die Augen gerade noch rechtzeitig, um einen Zusammenstoß mit jemandem zu vermeiden.

Ein Arzt - nein, es war nur ein gewöhnlicher Mensch.

Er ging um die Person herum und entschuldigte sich, bevor er weiter ging.  Ein "Ist schon gut" war hinter ihm zu hören, aber es verklang schnell, als Akaashi weiterging.

Will ich das wirklich tun?

Seine Augen waren desinteressiert nach vorne gerichtet, der Tisch nur wenige Meter vor ihm.

Nein, nicht wirklich.

Er verharrte auf der Stelle, seine Füße wollten nicht weiter. Leute gingen an ihm vorbei, um ihn herum, die Gänge auf und ab, hin und her, aber niemand schien ihn zu bemerken. Er stand da, zögernd, uninteressiert, gleichgültig.

Gefühllos.

Er stand schweigend auf seinem Platz. Keinen störte es, deswegen blieb er dort, wo er war. Er hob eine Hand, um durch sein schwarzes Haar zu fahren, und langsam fiel sein Kopf nach vorne. Akaashi starrte auf seine Schuhe.

Was mache ich nur?

Der Gedanke rüttelte an seinem Verstand.

Warum bin ich überhaupt hier?

Eine weitere Person ging zunächst in einem langsamen Tempo vorbei, dann wurde sie immer langsamer, je näher sie kam. Dann verlangsamte sich ihr Gang bis zum Stillstand, und in diesem Moment wurde Akaashi auf die neue Person aufmerksam, die in seinen persönlichen Raum eingedrungen war.

Aus seiner Nähe konnte Akaashi sehen, wie sie ihre Hand nach ihm ausstreckte.

Er wich zurück und blickte auf.

"Oh - du kannst dich bewegen." Er lächelte in Akaashis Richtung, hellgelbe Augen blickten in seine eigenen. Es war derselbe Typ gewesen, mit dem er fast zusammengestoßen wäre... Vielleicht war er in der Halle geblieben und hatte beobachtet, wie Akaashi von einem zügigen Gang zu einem plötzlichen Stopp übergegangen war. Er verstand, dass das für manche Leute beunruhigend sein konnte.

"Stimmt etwas nicht, wenn ich hier stehe?" fragte Akaashi aufrichtig.

"Nein, nicht, dass ich wüsste." Er ließ seine Hand von seiner Schulter sinken. "Warum läufst du nicht weiter? Ist alles in Ordnung mit dir?"

In another life | GermanWhere stories live. Discover now