Dienstag, 15. Dezember 2020

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*wird erst morgen korrigiert!*

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*wird erst morgen korrigiert!*

"Das war fantastisch!", jubelt Veronica, als ich mit zitternden Knien von unserem Schlitten rutsche und mich etwas wackelig auf den Beinen von den Hunden entferne.

Wir habe gerade unsere jährliche Hundeschlittenfahrt durch die verschneite Umgebung von Kiruana gemacht und ich fühle mich, als wäre ich Achterbahn gefahren. Im Grunde ist eine Hundeschlittentour nicht's anderes als selbst Schlitten zu fahren und da wir immer mit einem Guide je Schlitten fahren, müsste ich mir auch keinerlei Sorgen machen. Eigentlich.

Ich bin jedoch einfach nicht der Typ Mensch, der sich auf ein Holzgestell setzt und steuerlos einen Berg nach unten rast. Schlitten fahren habe ich noch nie gemocht, ich bin viel lieber Ski gefahren. Beim Ski fahren kann ich die Richtung besser steuern und habe eindeutig mehr Kontrolle als auf deinem Schlitten. 

Gut, vielleicht bin ich auch einfach zu inkompetent einen Schlitten zu lenken.

So sehr ich die Fahrt auf dem Hundeschlitten auch genieße, ich bin verdammt froh wenn ich wieder absteigen kann und festen Boden unter den Füßen habe. 

Während ich mich also zu der überdachten Veranda vor dem Haus schleppe, zittern meine Knie noch immer wie verrückt. Mein Herz pocht mir kräftig bis zum Hals und als ich mich auf das Holz der einzigen Bank fallen lasse, entweicht mir ein erleichtertes Seufzen. 

"Du siehst aus, als würdest du heute Abend ein Date im Jacuzzi benötigen." Amüsiert grinsend hüpft Nica die beiden Treppenstufen auf die Veranda empor und lässt sich neben mir auf die Bank fallen. Sie wackelt bedrohlich unter der plötzlichen neuen Last, hält jedoch weiterhin stand. 

Hoffnungsvoll blicke ich meine Freundin an und frage: "Ist das nur eine leere Hoffnung oder ein Versprechen?"

Bedeutungsvoll blick Veronica Winter mich an und rück den dicken Schal um ihren Hals etwas zurecht. Ein freudiges Funkeln tritt in ihre dunkelbraunen Augen, die sie eindeutig von ihrem Vater geerbt hat. "Das ist mehr als ein Versprechen. Das ist eine Verpflichtung. Du und ich. Heute Abend."

"Was habt ihr beiden heute Abend vor?" Leo lehnt sich direkt gegenüber von uns gegen die Verandabrüstung und schiebt sich die Wintermütze etwas aus der Stirn. Neugierig blickt er zwischen seiner älteren Schwester und mir hin und her. Er hat dasselbe dunkle, lockige Haar wie seine Schwester.  

Auch wenn ich absolut kein Problem mit Leo haben, ziehe ich es vor auf seine Frage nicht zu antworten. Leo ist wie eine doppelseitige Münze. Während ich mich gleichermaßen mit ihm wirklich gut unterhalten kann, kann er jedoch genau so ein Biest sein wie sein Cousin - alias mein Erzfeind. Wieso denn auch sonst hätte er mir vorgestern die Mütze vom Kopf ziehen und meinen Haarunfall der gesamten Familie präsentieren sollen? Und ganz besonders hätte er überhaupt nicht zu lachen brauchen. 

Ich überlasse die Reaktion also einfach Nica und ziehe mir stattdessen die dicken Handschuhe aus, um mein iPhone aus der Jackentasche zu kramen. Heute ist ein sonniger Tag und so glitzert der Schnee um uns herum wie Milliarden winziger Diamanten. Wirklich wärmer wird es durch die Sonnenstrahlen jedoch auch nicht. 

Polarlicht [ III - 2020 ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt