Kapitel 1

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Ein lautes Piepen dröhnte in meinen Ohren. Ich riss die Augen auf, griff nach meinem Handy und machte dieses Elend aus. Es war Montag und der erste Schultag nach den Ferien. Genervt wälzte ich mich in meinem Bett, bis ich mich dazu entschloss endlich aufzustehen. Meine Motivation zur Schule zu gehen war erstaunlicher Weise mal wieder nicht vorhanden. Doch in diesem Jahr müsste ich mich echt reinhängen, da es mein Abschlussjahr war und ich es nicht verkacken durfte. Mit diesem Gedanken ging ich zu meinem Kleiderschrank und öffnete ihn. Nach kurzem Überlegen, was ich heute anziehen könnte, nahm ich mir eine schwarze Cargohose und einen schwarzen Pullover raus. Ich weiß, eine sehr kreative Outfit Auswahl, aber ich mochte es nunmal eher schlicht. Ich begab mich aus meinem Zimmer nach unten in die Küche. Dort saß meine kleine Schwester Jolina schon am Tisch und aß Cornflakes. Meine Mutter stand an der Marmorplatte unserer Küchenzeile und schnitt eine Paprika klein, die wahrscheinlich für Jolina's Brotdose gedacht war. "Guten Morgen", sagte ich verschlafen, während ich auf meine Mom zulief. Beide drehten sich zu mir um und wünschten mir ebensfalls einen guten Morgen. Ich bekam einen kleinen Kuss von meiner Mutter auf die Wange und verzog leicht das Gesicht. Warum musste sie das immer noch machen? Okay um ehrlich zu sein, so schlimm finde ich es jetzt nicht, aber ich bin 19. Irgendwann ist man doch aus dem Alter raus, oder?

"Noah, kannst du mir die Cornflakes geben?", fragte meine Schwester in einem netten Ton.
"Klar, aber hast du nicht gerade schon eine ganze Schüssel davon aufgegessen?", lachte ich und gab ihr die Packung, nachdem ich mir selber was in die Schale getan hatte.
"Ja schon, aber ich habe irgendwie so Hunger heute."
"Hast du nicht immer Hunger?", fragte ich sie, während ich mich neben sie setzte und zog dabei eine Augenbraue hoch. Sie gab mir einen leichten Stoß in die Seite und verdrehte die Augen.

Nachdem ich aufgegessen hatte, habe ich mich im Bad fertig gemacht und ging los zur Schule. Mein Weg war nicht gerade lang, da ich nur zehn Minuten von der Schule entfernt wohnte. Das war ziemlich von Vorteil, weil ich so immer länger schlafen konnte und erst fünfzehn Minuten vor Unterrichtsbeginn los müsste. In der Schule angekommen, sah ich meine Freunde schon von weitem in einem Kreis nahe des Eingangs stehen. Ich lief auf sie zu und sagte Hey in die Runde. Sie schauten nun alle zu mir und begrüßten mich nacheinander.
"Noah mein Freund, wie kann es eigentlich sein das wir uns die ganzen Ferien lang nicht gesehen haben?", fragte Jonah, ein sehr guter Kumpel von mir und schaute mich mit einem kleinen Schimmer von Enttäuschung in seinen Augen an. Nur um das klar zu stellen, es war gespielte Enttäuschung und das ließ mich innerlich leicht schmunzeln.
"Naja, du warst drei Wochen im Urlaub und ich, nachdem du wieder da warst, zwei Wochen. In der letzten Woche hat sich dann einfach nichts ergeben also jaaa.", erklärte ich ihm mit einem Hauch von Ironie in meiner Stimme, da es jedes Jahr die selbe Frage war und jedes Jahr der selbe Grund. Er lachte und boxte mir leicht in die Seite.
"Ahh ja stimmt, weiß ich doch", sagte Jonah und lege seinen Arm um meine Schulter. Ich verdrehte die Augen und wir alle fingen an zu lachen. Ach wie ich diese Idioten vermisst habe.
"Was habt ihr jetzt für Unterricht?", fragte Sofie.
In dem Moment als ich ihr antworten wollte, klingelte es. Wir verabschiedeten uns kurz und unsere Wege trennten sich, da jeder von uns fünf einen anderen Kurs hatte. Ich begab mich in die zweite Etage. Jetzt in der ersten Stunde direkt Biologie, wie ich mich freute. Nicht. Ich öffnete die Tür des Klassenzimmers und ging hinein. Viele bekannte Gesichter, mit denen ich aber nichts zu tun hatte. Ich kannte sie nur vom letzten Jahr, weil die meisten da noch in meine Parallelklasse gingen, manche waren aber auch aus meiner alten Klasse. Trotzdem wurde ich begrüßt von einigen, was ich mit einem Lächeln erwiderte. Ich schaute mich um und suchte nach einem freien Platz. Dabei fiel mir ein Junge ins Auge. Braune,
lockige Haare. Braune Augen. Er trug eine graue Jogginghose und ein weißes Oversize T-Shirt mit einem Druck drauf. Sein Kopf war leicht gesenkt, er schaute auf seinen Block und zeichnete vermutlich etwas. Er sah ziemlich attraktiv aus, also wie kann es sein das ich ihn hier noch nie zuvor gesehen hatte? Ich schüttelte leicht den Kopf. Keine Zeit für solche Gedanken. Ich brauchte einen Platz, den in einer Minute begann der Unterricht. Mein Blick wanderte nochmals durch die Klasse und blieb wieder an ihm hängen. Ich realisierte das der einzige freie Platz, der Platz neben ihm war. Schnell ging ich in die letzte Reihe und er schaute auf, als er das Geräusch vom Stuhl hörte, den ich zurück zog um mich hinsetzen zu können. Ich lächelte ihn kurz an, doch er senkte seinen Blick innerhalb einer Sekunde wieder und kritzelte weiter auf dem Blatt Papier herum. Grade als ich was sagen wollte, klingelte es zur Stunde und der Lehrer begann den Unterricht. Das wird spaßig.
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hallo freunde, das ist mein erstes kapitel. ich hoffe es gefällt euch :)
jegliche kritik und verbesserungsvorschläge sind erwünscht!

Did I really fell for him? (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt