Antonia ✌🏼

Ich wandere durch die belebten Straßen, zwischen den Menschen dieser Stadt. Es ist überfüllt und ich habe das Bedürfnis, jeden einzelnen mit den Ellbogen von mir wegzustoßen.
Nicht mehr lange, dann bin ich endlich zu Hause, denke ich.
Ich habe die Bahnstation schon fast erreicht, da entdecke ich einen kleinen, fast unscheinbaren Buchladen. Ich muss lächeln und flüchte dankbar in das kleine Paradies der tausend Welten.
Mit dem Finger streiche ich über die Buchrücken. Dabei atme ich den Duft von bedrucktem Papier und lebendigen Geschichten ein, erhole mich bei jedem Atemzug von der engen Interaktion in der Welt vor dem Buchladen. 
Und dann entdecke ich es: Das Buch, das mich anfleht, in mein Bücherregal einziehen zu dürfen. Ich widerstehe nur ungern und nehme es mit, eile nach Hause, gebe auf dem Weg den ein oder anderen sarkastischen Spruch von mir, beobachte unauffällig die Menschen in der Bahn, notiere mir kleine Marotten und große Auffälligkeiten.
Kein Wort, keine Tat, kein Charakterzug ist vor meinen eigenen Geschichten sicher.
Aber erst tauche ich ein in die frisch erworbene Geschichte, die ich stolz in den Händen halte.
Zuhause sitze ich, eingekuschelt in der weichen Decke und mit einer Tasse dampfenden Tees, der Hund zu meinen Füßen, auf der Couch. Ich habe alles Nötige gepackt, um auf das nächste große Abenteuer zu gehen.
Als ich das Buch aufschlage, bin ich aufgeregt.
Die letzte Reise ist schon viel zu lange her.
Und dann fange ich an zu lesen, als betrete ich eine Welt, von der ich sonst nur träumen darf.

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