Ich habe meine alten Geschichten gelesen und es war ... ich ... nun ja ... so ein bisschen Fremdschämen war schon dabei, obwohl ich sie ja selbst voller Inbrunst und Überzeugung geschrieben habe :D Aber eben auch oft ohne Plan und Plot ...
Die Wahrheit ist, ich war versucht, meine alten Geschichten runterzunehmen. Kurz. Warum? Weil es einfacher ist, alte "Fehler" wegzuschieben - aus den Augen, aus dem Sinn. Doch diese Geschichten bleiben, denn sie sind ein Teil des Weges, der hinter mir liegt und Fehler sind dazu da, um aus ihnen zu lernen. Niemand schreibt beim ersten Versuch einen Bestseller (also bei den meisten wird es wohl so sein, aber Ausnahmen bestätigen die Regel). Man muss eben immer wieder auf die Nase fallen, aufstehen, schreiben, lesen, korrigieren, schreiben und noch viel mehr überarbeiten, bis etwas dabei rauskommt, auf das man stolz sein kann und darf.
Ich habe gelernt, einen Plot zu schätzen :D und aktuell lerne ich wieder einmal, wie wichtig die Motivation meiner Protagonisten ist und dass man sie besser nicht vergisst. Doch wir sollten uns öfter selbst auf die Schulter klopfen. Auch für 100k Wörter, die nach drei Wochen oder fünf Jahren in unseren eigenen Augen "Mist" sind. Denn es ist unser Mist, aus dem etwas Wunderschönes wachsen kann (wuhu Metapher!). Und man kann es nie allen recht machen - dennoch sind die Kommis, die meine Geschichten und ich über die Jahre bekommen haben, wertvoll, denn sie kreiden das Gute und Verbesserungswürdige an. Daraus kann man lernen und nur wer lernt, wird besser.
So, das war meine kleine Selbstreflexion am Freitagnachmittag. Jetzt auf ins Wochenende!
LG Abby