Chapter 3.:

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Jeongguk POV.:

Nun sollte es also soweit sein.
Heute würde ich aus meinem sicheren Zimmer treten und mich mitten in die grölende Menge der Menschen werfen.

Ob ich Angst hatte?
Ja, definitiv.
Und ich drauf und dran, all meine Pläne und Vorstellungen aus dem Fenster zu werfen und mich wieder zurück in mein Bett zu verkriechen, anstand mich für das Meeting heute fertig zu machen.

Eherlichgesagt verstand ich nicht, wie manche Menschen sich dies freiwillig Tagtäglich antun konnten. Also so ganz ohne daran zu zerbrechen.
Bereits jetzt konnte ich sichtlich merken, wie meine Hände immer mehr zitterten und auch meine Blase zu drücken begann, obwohl ich vor nicht einmal einer halben Stunde auf dem Klo war und ich normalerweise nicht wirklich mit einer schwachen Blase zu kämpfen hatte.

Es war wohl eher das genaue Gegenteil; in den Ferien ging ich meist nur zweimal; abends gegen 19:00 und nachts um 2:00. Auf der letzten Klassenfahrt war es sogar auch einmal täglich beschränkt gewesen.

Doch gerade war ich so nervös, dass ich bereits jetzt schon musste.
Wie sollte das nun bloß erst auf dem Meeting sein?
Würde ich einen ständigen Druck verspüren, so wie damals in der 8. Während einer Gruppe Gruppenarbeit, wegen welcher wir uns bei unseren Gruppenmitgliedern zu treffen hatten und ich so ängstlich gewesen war, dass ich mir sogar beinah in die Hose gemacht hatte, was mein Unwohlsein logischerweise nicht gerade abschwächte.

Mein Handywecker erklang und ließ mich wissen, dass ich mich so langsam zu beeilen hatte. Schnell ging ich noch einmal auf Klo, strich meine schwarze Jeans samt dem weißen Pulli noch einmal glatt, fuhr mir einpaar mal durch meine Haare und lief schlussendlich mit meinem Handy samt Ticket in der einen und einer Jacke in der anderen Hand aus dem Gebäude, aus welchem ich die Blicke der Angestellten förmlich spüren konnte, was für einen neuen Schub Unwohlsein sorgte.

Hinter unserer Einfahrt angekommen, eilte ich schließlich schnellen Schrittes in Richtung Verantstaltung, welche zum Glück nicht allzuweit entfernt lag.
Klar hätte man mich fahren können, doch hätte dies nur für ein noch größeres Unwohlsein geführt.
Was hätten die Leute dort nur gedacht, hätte mir ein Schauffeur die Tür geöffnet? Sicherlich nichts gutes.
Alle hätten sie mich angeklickt, hätten mich förmlich mit ihren Blicken verschlangen.

Ein Schauer lief mir über den Rücken.
Schauten mich die Menschen in ihren Autos gerade an? Beobachteten die Menschen mich vielleicht gerade hinter ihren Fenstern und urteilten über mich?
Und was war mit denen in den Häusern? Starrten sie mir hinterher.

Nein, das konnte doch gar nicht sein. Ich war schließlich ein ganz normaler Jugendlicher. Extra hatte ich mir noch etwas weißes angezogen obwohl ich doch soviel lieber in komplett schwarz gekommen wäre. Doch zu groß war meine Angst gewesen, mach hätte mich für einen Emo halten können, wo ich doch versuchte, möglichst unauffällig auszusehen, sodass mich kaum einer, bestenfalls sogar niemals bemerkte.
Also wieso sollte man mich beobachten?
Doch trotz dessen hielt diese Angst weiter an und verschwand auch nicht, als ich nach ungefähr 25 Minuten schließlich vor der Halle befand, in welcher das Fanmeeting stattfindet sollte.

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"Oh mein Gott, ein Fanboy! ", ertönte es plötzlich vor mir, nachdem sich das Mädchen vor mir umgedreht hatte und mich erblickte und ehe ich etwas hätte tun können, stand ich plötzlich nur noch 5 Menschen entfernt vor dem ersten meiner Idole entfernt -in diesem Fall nun Namjoon- und begann aufgrund des zuvorigem Körperkontakts und der Angst plötzlich doch reden zu müssen, mich in mich zusammen zu kauern.

"Du bist dran!", erklang auf einmal wieder eine Mädchen Stimme hinter mir und als ich aufblickte bemerkte ich, dass mir Namjoon entgegen lächelte.
Scheiße. Wie konnte ich bloß vergessen, dass ich gleich dran war?
Unwohl lief ich nach vorne, fühlte schon förmlich die ganzen Blicke auf meiner Haut brennen, was dafür sorgte, dass ch mich merkwürdig erstarrt bewegte und immer mal wieder ruckartige Bewegungen ausführte.

Merkwürdig verkrampft stand ich schließlich vor ihm, nur damit er mich im nächsten Moment per Handbewegung darauf hinwies, dass sich dort eine Bank befand, von welcher man von Idol zu Idol rutschen konnte.

Peinlich berührt setzte ich mich, nur um meinen Blick auf den Tisch vor mich zu werfen und meine Hände ineinander krallte in der Hoffnung, der Schmerz könne meine Anspannung lindern.

"Ähm Hi. Hast du kein Album oder so mit? ", ertönte plötzlich wieder eine Stimme, dieses Mal von dem Idol selbst.
Gerade wollte ich bereits unsicher eine CD aus meiner Jackentasche ziehen, als mir einfiel, dass ich ja gar nicht vorgehabt hatte, hier zu sitzen und dementsprechend auch keine mitgenommen hatte.

Stumm blieb ich also sitzen und konnte förmlich seinen mit Sicherheit veurteilenden Blick auf mir spüren, ehe plötzlich eine Glocke ertönte die verkündete, dass wir weiter zu rutschen hatten, weshalb ich ohne im auch nur einen einzigen Blick zu schenken, quasi blind eins weiter zu rutschen.

"Hey, also so hässlich bin ich nun doch wirklich nicht, oder? Hat Joonie dich so stark verunsichert, dass du nun auch Angst vor mir hast?", ertönte plötzlich Hoseoks Stimme, der vermutlich versuchte mich etwas gesprächiger werden zu lassen.

Unsicher blickte ich kurz auf, setzte ein Lächeln auf, dass vermutlich eher einer Grimasse ähnelte als irgendetwas anderem und schüttelte ganz leicht meinen Kopf, ehe ich meinen Blick wieder senkte.
Den Blick dabei hatte ich die ganze Zeit an die Wand hinter ihm gerichtet, da ich Angst hatte, er könne Blickkontakt aufsuchen.

Ich konnte seinen unsicheren Blick auf mir spüren, was mich unwohl auf der Bank rumrutschen ließ.
"Ähm, bist du schon lange unser Fan? Oder hat dich eine Freundin mit hier hin geschlebt?", stellte er mir nach ein paar Sekunden des gegenseitigen Schweigens gleich zwei Fragen hintereinander, wobei er jedoch ein "also nicht, dass ich es schlimm fände, sollte es so sein.." hinterher schob, vermutlich um seinen zuvorigen Satz abzuschwächen.

Ehe es noch unangenehmer hätte werden können, ertönte zu meinem Glück allerdings wieder die Glocke und entlöste mich von meinem Leid.
Oder Moment. Nein. Sie erlöste mich nicht von meinem Leid. Wohl eher ganz im Gegenteil; sie verschlimmerte alles nur noch. Der nächste in der Reihe war nämlich kein geringere als Park Jimin persönlich. Und scheiße sah er heute wieder verdammt gut aus.

Er tug ein enges Hemd, bei welchem die oberen drei Knöpfe offen gelassen wurden, hatte hellblond gefärbte Haare und erst sein Geruch. Er roch nach einer Mischung aus Zitrone und Flieder und machte mich so fast schon verrückt. Verrückt nach ihm und seinem Geruch.

Doch auch Jimin schien mein Anblick nicht gerade kalt zu lassen. Ich konnte sehen, wie seine Augen wanderten und er jeden Millimeter meines Körpers, den er erblicken konnte, förmlich in sich aufsog und sich einprägen.

Ehrlich gesagt wusste ich nicht, wieso es mir nichts susmachte, so von ihm angesehen zu werden. Normalerweise sorgte schon der Gedanke daran, jemand könnte mich ansehen, für kalte Schweißausbrüche, doch bei ihm schien das ganze aus zu bleiben.
Ganz im Gegensatz sogar. Ich genoss seine Blicke auf mir förmlich und wünschte, er ließe mich niemals mehr aus seinen Augen.

Es fühlte sich an, als hätten wir eine Verbindung miteinander, ganz ohne uns auch nur ansatzweise zu kennen. Klar, ich war ein riesen Fan von ihnen und wusste daher so einiges über sie, doch solch ein Wissen, was man über eine Person zu wissen brauchte, um solch eine Verbindung auch nur zu erahnen, hatte auch ich nicht.

Daher wunderte es mich auch umso mehr, als ich plötzlich einen weiteren Blick auf mir spüren konnte. Automatisch begann mein Magen zu kribbel, doch es war kein unangenehmes, sondern eher ein schönes, befreiendes und aufregendes, weshalb ich mit meinem Blick zu der Person wanderte und gegen meine Erwartungen auf die Augen von Kim Taehyung stieß. Automatisch hielten wir Blickkontakt. Seine Augen schienen mich förmlich festzuhalten und gefangen zu halten. Mein Herz begann zu rasen und als ich dann auch noch eine Hand auf meinem Oberarm spüren konnte, war es endgültig zu viel für meinen Körper, meine Augen schlossen sich immer mehr, ließen Taehyungs Augen immer weiter entgleiten und schlussendlich umgab mich eine tiefe Dunkelheit, die mich mit ihren Armen umschloss und eng an sich drückte, fast schon so, als wolle die mich von der Außenwelt abschirmen und in Sicherheit wissen.






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1361 Wörter

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Blue and GreyWhere stories live. Discover now