ᴛʀᴏᴜʙʟᴇʟᴀɴᴅ | johnten

３

Als Johnny mitten in der Nacht nach Hause kam, schlief seine Oma bereits. Er ging sich schnell duschen und ging schlafen.

Nachdem er aufgewacht war, ging er sofort in die Küche um sich Frühstück zu machen. Er aß eine große Schüssel voller Müsli, bevor er zu seiner Großmutter ging, die im Wohnzimmer an ihrem iPad saß.

„Guten Morgen”, sagte Johnny. Er hatte Kopfschmerzen und war müde. Außerdem hatte er zwei Nachrichten von jemandem, dessen Nummer er nicht einmal eingespeichert hatte.

Unbekannt: Hi, ich bins ^3^

Unbekannt: Das können wir gerne wiederholen… >.<

Johnny rieb sich verwirrt die Augen und ignorierte die Nachrichten.

„Wer war es diesmal?”, fragte seine Oma, in diesem typischen aufmunternden Oma-Ton, von dem Johnny aber in diesem Augenblick wusste, dass sie genervt war. Und wahrscheinlich auch ein wenig enttäuscht. Er suchte nach der Liebe seines Lebens in wildfremden Ländern, sobald er aber wieder für höchstens einen Monat in London war, ging er auf eine Party und hatte Sex mit irgendwem.

„Ich weiß nicht einmal ihren Namen”, murmelte Johnny verloren, im Hintergrund konnte er das Seufzen seiner Großmutter hören. Mehrere Augenblicke saß er nur da und starrte an die leere Wand.

„Ich gehe hinaus.” Er stand auf und wollte gehen. Er brauchte dringend frische Luft und diese würde seinem Kater sicher auch guttun.

„Warte!”

„Hm?” Johnny war schon bei der Wohnungstüre angekommen und konnte seine Großmutter nicht einmal mehr sehen.

„Der Enkel einer Freundin hat sie wieder einmal nach Jahren besucht. Ich habe gestern mit ihr telefoniert. Ein Engel, ich habe ihn damals selbst kennengelernt. Ein wahrer Künstler. Jetzt lebt er in Asien. Oder doch in Australien? Auf jeden Fall weit, weit fort.”

„Warum erzählst du mir das?”

„Weil ich mir Sorgen um dich mache. Du brauchst wen, der oder die dich liebt und auch umgekehrt.”

„Diese Person habe ich schon vor Jahren gebraucht.”

„Ich weiß, aber jetzt bin dazu fähig, dir vielleicht zu helfen. Wenn wahrscheinlich auch nur dieses eine Mal. Denk darüber nach. Er war ein berühmter Tänzer in… ich glaube doch Thailand, nicht Australien, es heißt auch, er wäre Maler, in den letzten Jahren hat er sich ein wenig zurückgezogen. Ich bin mir sicher, du könntest nach ihm in verschiedenen Tanzschulen fragen, die kennen ihn sicher.”

„Ich werde drüber nachdenken. Wie heißt er?”

„Ten Lee.”

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Ein paar Tage vergingen, in denen Johnny sich immer wieder die Worte seiner Großmutter durch den Kopf gehen ließ. Es war verlockend, nach Thailand zu fliegen, in Tanzstudios nach ihm zu fragen und ihn vielleicht zu finden. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass er ihn tatsächlich fand und Ten single war, war so surreal, dass er den Gedanken am liebsten für immer in die hinterste Ecke seines Kopfes verbannen würde.