~Kapitel 15~

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Izuku

Ich starrte auf den leeren Stuhl neben mir. Kacchn war vor 15 Minuten zu Shinso gegangen um ihn ein paar Fragen zu stellen. Ich sollte die Aufgaben bearbeiten, konnte mich aber nicht konzentrieren. Immer wieder dachte ich an gestern. Warum hatte ich es nicht geschafft, ihn zu sagen, das ich ihn liebte? Ich verstand mich selber nicht und musste unbedingt mit jemandem reden.

"Hey, wo Katsuki?" Ich zuckte zusammen. Ich hatte Ochako gar nicht bemerkt. "Bei Shinso" Sie nickte und zeigte auf den Stuhl. "Darf ich?" "Klar" Sie setze sich hin und beobachtete mich. "Es tut mir leid", sagte sie plötzlich. Verwirrt schaute ich zu ihr. "Das zwischen euch beide ist schief gelaufen, wegen mir" "Das stimmt nicht" "Ach tatsächlich nicht?" Es stimmte schon, aber es war auch teilweise meine Schuld. Ich hatte überreagiert. 

"Als ich dich nach dem Date gefragt habe, ist Katsuki rausgerutscht das er dich liebt" Sie lachte bei der Erinnerung. "Ich wusste es schon davor, war mir aber nicht ganz sicher gewesen. Ich hab ihm mehrmals gesagt er soll es dir sagen, aber er hat sich geweigert. Nein, eigentlich hatte er Angst davor" "Angst? Wovor?" "Das du ihn nicht liebst" Ich starrte sie an. Kacchan hatte Angst? Das konnte ich mir nicht vorstellen. 

Ich schüttelte den Kopf. "Das glaube ich nicht" "Frag Shoto. Katsuki hatte den totalen Nervenzusammenbruch. Er hat geweint" 

Geweint!? 

Geschockt sah ich sie an und hackte nach: "Wie meinst du das?" Sie biss sich nachdenklich auf die Lippe. "Also... in der Nacht als ihr rumgemacht habt, da kam er danach zu mir. Er war fertig mit den Nerven. Ich hab versucht ihn zu überreden zu dir zurück zugehen, aber er hat sich geweigert. Nicht weil er nicht wollte, sondern weil er Angst hatte. Du kannst ihn fragen, aber ich glaube er wird es abstreiten" Sie lachte und lehnte sich zurück. "Und dann wäre ich tot" 

"Wieso tot?" Wir drehten uns um. Kacchan stand mit verwirrten Gesicht da. "Ach ist nicht wichtig. Wichtiger ist: Ich brauche Blumen" Blumen? Wieso Blumen? 

"Ich geh nachher zu meiner Mutter, wenn du willst komm mit und wir kaufen auf den Weg zurück deine Blumen" Ochako sprang auf und klatschte ihn die Hände. Sie drehte sich zu mir und erklärte: "Ich brauch die Blumen um zu schlafen. Hier auf dem Gelände gibt es sie nicht mehr" "Erinnere mich nicht daran" Kacchan verzog das Gesicht und Ochako lachte. "Ich hatte dir gesagt, zieh dir einen Pulli an, aber du wolltest nicht" "Woher sollte ich wissen, das du die halbe Nacht nach den Blumen suchen würdest?" Die halbe Nacht? War das, als ich die beiden draußen gesehen hatte? 

Kacchan legte die Notizen auf den Tisch und streckte sich. Sein Shirt rutschte hoch und ich hatte eine freie Sicht auf seine Bauchmuskeln. "Verdammt! Sahen die immer so gut aus?" "Ja du hast nur nicht richtig hingeguckt", lachte Kacchan. Hatte ich das eben laut gesagt? Ich lief rot an und blickte zur Seite. "Ich bring die Bilder bei deiner Mutter vorbei" Ich schaute wieder zu Kacchan und nickte. Er grinste mich frech an. Ochako hackte sich bei ihm ein und winkte mir fröhlich zu.

Bakugou

Ochako grinste mich an. "Was willst du bei deiner Mutter?" "Ich brauche Rat", seufzte ich. "Du meinst..?" "Ja ich werde es ihr sagen" Sie quietscht und zappelt noch mehr. "Dann sollte ich lieber nicht dabei sein" "Wenn du dabei bist, schreit sie nicht. Hoffe ich zumindest" Ich seufzte erneut.

Dekus Mutter hatte sich riesig gefreut. Sie meinte, sie hatte schon ewig vorgehabt alte Bilder rauszusuchen und sie einzukleben. "Weißt du wie es Izuku geht? Er meldet sich nicht" "Ihm geht es gut", versicherte ich ihr.
"Und dir" "Mir auch" Sie musterte mich und schüttelte dann den Kopf. "So siehst du aber nicht aus" "Ich bin ein wenig gestresst, aber es geht mir gut" Ich lächelte sie an. Nickend ließ sie mich wieder gehen.

"Ich hab das Gefühl, das sie es weiß" "Was denn?" Ochako schüttelte verärgert den Kopf. "Du Dummkopf! Na das Izuku was für dich empfindet. Mütter spüren das" "Meine Mutter ganz  bestimmt nicht, sonst hätte sie mich längst angesprochen" "Vieleicht will sie es von dir hören. Kann ja sein das sie es weiß und darauf wartet das du es ihr sagst" Ich schüttelte den Kopf. Ganz sicher nicht. Meine Mutter würde mich sofort darauf ansprechen. Da gibt es keine  Zweifel.

Ich holte meinen Schlüssel raus und öffnete die Tür. "Mom?" "Katsuki Schatz? Was machst du hier? Ist was passiert?" Ochako kicherte leise. "Nein eigentlich ist nichts passiert" "Eigentlich?", hackte meine Mutter nach. Sie streckte den Kopf aus der Küche. "Ohh, du hast jemanden mitgebracht" Ochako streckte ihr die Hand entgegen und stellte sich vor. "Ich bin Ochako. Eine Freundin" "Freut mich" Mom ergriff Ochakos Hand und schüttelte sie. Dann fiel ihr Blick auf Ochakos Handgelenk. "Eine Freundin? Oder deine?", wante sie sich an mich. "Eine Freundin" "Katsuki?" Ich fluchte. "Sie ist nur eine Freundin. Das Armband hab ich ihr geschenkt, weil ich keine Ahnumg hatte was ich damit machen soll" 

Ochako sah sich neugierig um. Es schien Ochako nicht zu kümmern, das es grade um sie ging. "Du solltest das Armband deiner Freundin schenken" Mom zog eine Augenbraue hoch. "Ich hab keine Freundin und werde auch keine haben" Ich trat nervös in die Küche. Das war dann doch nicht so einfach, wie ich gedacht hatte. 

Ochako lief mir hinterher. Mit einer Handbewegung wies ich sie an, sich hinzusetzen. "Katsuki? Ich möchte eine Erklärung" Ochako zappelte herum, was mich noch nervöser machte. Sie blickte mich erwartungsvoll an. Fluchend fuhr ich mir durch die Haare. "Mom ich... ich... FUCK" 

Ich hatte keine Ahnung wie genau ich es ihr sagen sollte. "Nicht in diesem Ton, junger Mann" Ochako grinste mich an. "So schwer ist es doch nicht" Fassungslos sah ich sie an. "Nicht schwer!?" Sie nickte und lehnte sich zurück. Ich zog eine Augenbraue hoch. Das hier war kein Kino. Sie zog ebenfalls eine Augenbraue hoch als wollte sie sagen: 'Das ist sogar besser als Kino' 

Ich drehte mich wieder zu meiner Mutter, die uns verwirrt anstarrte. Ich holte tief Luft. "Ich bin schwul, liebe Deku und weiß nicht mehr weiter, weil die Sache irgendwie kompliziert geworden ist. Deshalb brauche ich deine Hilfe" Ich hielt den Atem an und beobachtete ihre Reaktion. "Das war mir schon klar" Ochako sprang auf. "HA ICH WUSSTE ES!", schrie sie. Sie tanzte durch die Küche und wiederholte es immer wieder. "Okey ich hab es verstanden" Sie legte ihre Arme um mich und grinste. Ich schob sie weg. "Hab es verstanden" "Ich seh mich mal in deinem Zimmer um", quietscht sie und verschwand. "Ich mag das Mädchen" Ich blickte zu meiner Mutter. "Nun erzähl. Was ist so kompliziert?"

"Verstehe", sagte sie nachdem ich ihr alles erzählt hatte. "Und du hast das Thema nicht noch einmal angesprochen?" "Ich will ihn nicht bedrängen" Sie legte den Kopf schief. "Aber vielleicht ist es genau das was du tun solltest" "Huh?" Verwirrt schaute ich sie an. "Na du weiß das Izuku dich liebt und genau weil du das weißt, solltest du ihn doch bedrängen" Ich war immer noch verwirrt. "Aber genau das will ich nicht" "Ja schon klar, aber denk doch mal nach. Es wäre das sinnvollste. Oder du ignorierte ihn und er kommt von selbst zu dir. Das geht aber schlecht, weil du dein Projekt mit ihm machst. Also ist deine einzige Möglichkeit, ihn zu bedrängen und dafür zu sorgen das er es dir bestätigt. Meiner Meinung nach wird er dich nicht zurückweisen" "Das ist dumm" "Dumm aber vielleicht hilfreich" Sie stand auf holte sich eine Packung Kekse und setzte sich wieder hin. "Und wenn es schief läuft?" "Darüber machen wir uns erst Gedanken, wenn es tatsächlich schiefgelaufen ist" Ich legte meinen Kopf auf den Tisch. "Das wird sowas von schiefgehen!" "Du bist doch sonst nicht so ein Angsthase. Was glaubst du warum ich dir jede Woche Kondome schicken?" "Weil du dumm bist?", murmelte ich. "Nein! Um dich zu unterstützen" Ich riss meinen Kopf hoch. "Unterstützung!? Das nennst du unterstützten?" Sie sah ein wenig beleidigt aus. "Ich hab dir geholfen, also sei dankbar" "Ich bin dankbar... sehr sogar", murmelte ich. 

Ich rief nach Ochako und sie kam in die Küche. "Wir gehen" Sie hackte sich bei mir ein und verabschiedete sich von meiner Mutter. "Katsuki sag Tschüss", forderte sie. "Tschüss" "Du undankbares Kind" Beleidigt schloss meine Mutter die Tür hinter uns. Aber ich wusste das sie nicht wirklich beleidigt war. Sie mochte Deku und sie würde alles dafür tun, damit ich glücklich mit ihm bin.

1418 Wörter
30.12.2020

Wenn mir langweilig sein sollte, wird heute noch ein Kapitel kommen:) Hab ja nix besseres zu tun.

Do you love me? [𝐵𝑎𝑘𝑢𝑑𝑒𝑘𝑢]Where stories live. Discover now